heimat
Ein Gedicht von
marmotier
heimat, das ist,
wie soll ich es nur sagen,
wo wir mit tiefster seele sind zuhaus.
hier konnten wir dereinst die mutter plagen.
der vater blieb meist bis zum abend aus.
grossmütterchen war noch am leben.
bis heute spür ich seine hand.
ach, niemand konnte so viel liebe geben.
vergiss mich nicht im fernen, dunklen land.
wir kannten jeden strauch im fremden garten,
wo wir verstecken spielten und uns narrten.
wie Tarzan kletterten wir an lianen
auf die verwilderten platanen.
heimat ist dort,
wo wir in erster, scheuer liebe
ein sanftes küsslein auf die wange gaben,
verstohlen wie des nachts die diebe.
wir waren so unendlich jung.
und die wir liebten, liegen hier begraben.
heimat, das ist: erinnerung.
heimat ist alles liebe, gute,
wo eines in dem andern ruhte.
manchmal, da summ ich alte lieder.
ich find sie tief im herzen wieder,
ganz nah bei dir. wir sind zu zweit.
heimat, das ist: geborgenheit.
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