begegnungen
Ein Gedicht von
marmotier
oder
wie fledermäuschen flügge werden
für Daniela
meine tochter, sie wollt's wagen,
wohnt mit mir in einem haus,
hat stets recht, lässt sich nichts sagen,
ist mir geistig weit voraus,
schweige oft in mich hinein,
denn zu wort kommt sie allein,
stell mir vor, sie wär noch klein,
und geniess den sonnenschein.
auf der strasse jüngst vorm haus
fand sie eine fledermaus,
halb am leben, halb schon tot,
hob sie auf in deren not,
holte sie zu uns herein,
träufelte ihr wasser ein
-Gott sei dank, die trank davon-,
griff darauf zum telefon,
sprach mit ärzten und experten,
die sie manches neue lehrten,
ging zum zoo und wollte rat,
den man ihr auch endlich gab,
kam mit würmern bald zurück,
die in einem glas zum glück,
fuhr dann weit ins land hinein,
eine frau ist dort daheim,
solche gibt es nicht zuhauf,
päppelt fledermäuse auf.
diese freute sich gar sehr,
hatte der patienten mehr,
setzte unsre fledermaus
sachte in ein flederhaus,
musterte sie fachgerecht,
meinte: ja, es geht ihr schlecht.
schwach ist sie, tat sie noch kund,
doch ich pflege sie gesund.
so durft's fledermäuschen leben,
weil's mein töchterlein gegeben.
ach, wie liebt ich es dafür:
rettete das arme tier.
und ich dacht für mich: ja, ja,
kommt doch ganz nach dem papa.
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