rehgeschichte
Ein Gedicht von
marmotier
ein reh sprang in den garten
hoch über jeden zaun.
gejagt von wilden hunden,
stand's zitternd und zerschunden,
und seine augen starrten
fast wie im todestraum.
es kauerte sich nieder.
der schmerz es überstieg.
sein herz war nur noch wunde.
dann kläfften fern die hunde.
die stille kehrte wieder,
als selbst der wald nun schwieg.
die welt bestand aus zäunen.
es konnte nicht mehr fliehn.
zu matt, sich aufzubäumen,
sah's nur den draht sich ziehn.
es war ja nichts zu hoffen.
da trat ein mensch hervor,
und eine tür stand offen.
schnell floh es durch das tor.
als wollt' der wald es necken,
bauschte ein wind sich auf.
er kühlte das erschrecken.
die wunden heilten aus.
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