Standardfoto

Profil von Ingo Baumgartner

Typ: Autor
Registriert seit dem: 11.09.2013

Kontakt Daten


E-Mail-Adresse:
rosmaringo@aon.at

Statistiken


Anzahl Gedichte: 335
Anzahl Kommentare: 140
Gedichte gelesen: 356.899 mal
Sortieren nach:
Titel
255 Oktoberlaunen 15.10.14
Vorschautext:
Gestern Julifreudenstunden,
heute Nebelsuppensbild.
Gestern Raschelwanderrunden,
heute Stimmung tiefgekühlt.

Die Oktoberwechselspiele
würzen vor dem Weißschneekleid
mit dem Wettermischgewühle
herbstliche Befindlichkeit.
254 Fast vergessene Wörter 13.10.14
Vorschautext:
Gar garstig ist es heut im Tann,
der Schulze fordert Wächter an.
Briganten? Wüten sie in Hainen?
Im Tannicht hört man Dirnen greinen.

Ersteht ein Truchsess weiland auf,
führt zur Bastei sein flotter Lauf,
um allda bar von falschem Heucheln
Regent nebst Hausgesind zu meucheln?

Mitnichten, Tagelöhner sinds,
die eingedenk des siechen Kinds,
...
253 Friedensnobelpreis für Malala 10.10.14
Vorschautext:
Malala kennt den Preis des Mutes,
kennt Seelenschmerz und Todesnahen.
Als Kind erdachte sie sich Gutes
für alle Mädchen ihres Landes;
erlag der Macht des Unverstandes
zum Glücke nicht. Der Welt Bejahen
von Malalas reifem Denken
lässt Hoffnung keimen, Untat kränken.
252 Stimmungsaufheller 04.10.14
Vorschautext:
Noch gaukeln sie die Pfauenaugen,
sie schweben, flattern, sitzen, saugen
ganz sorglos. Herbst bekümmert nicht,
solang die Sonne Nebel bricht.

Mit bunten Blättern eifern sie
um rechte Farbenharmonie,
ergänzen fahle Blumenkronen
mit frischen Tönen. So belohnen

sie noch zu letzten Blütentagen
sogar mit ihrem Flügelschlagen
...
251 Wolken spielen Theater 03.10.14
Vorschautext:
Den Erdling zu necken, zum Raten zu bringen,
verschwören sich Wolken mit heimlicher Lust.
Sie spielen Theater in scheinbarem Ringen
mit Milchweiß und Blau, denn sie haben gewusst,
wie unsicher manche den Himmelstanz deuten.
Doch heute gefällt dieses Schauspiel den Leuten.

Kulissen sind Berge, ein Wäldchen aus Fichten,
im Vordergrund dehnt sich ein glasklarer See.
Die Wolken verdoppeln im Teilen und Schlichten,
im Türmen und Fliehen ihr Vielfachportrait.
Und niemand will wissen, ob Wolken, ob Strahlen
...
250 In Marrakesch im Orient (1-6) 28.09.14
Vorschautext:
In Marrakesch im Orient (1)

In Marrakesch im Orient
sitzt einer, der sich Gottfried nennt.
Er stammt, man munkelt es, aus Fes,
isst Sauerkraut und Leberkäs
und passt so nur als Rudiment
nach Marrakesch im Orient.


In Marrakesch im Orient (2)

...
249 der gartenteich 26.09.14
Vorschautext:
goldfischgeflössel
schwimmblätterwiese
teichnymphenblüte
froschparadiese

herbststrahlenfänger
mückenbrutwiege
schilfrandlibelle
grundköcherfliege

nachgrübelufer
abendgestalter
...
248 Basteln mit Kastanien 26.09.14
Vorschautext:
Die Stachelhüllen platzen, zeigen
den Glanz der braunen Kestenfrucht.
Kein Kind, das nicht die Kugeln sucht,
ich sammle auch, warum verschweigen,
um Kühe, Pferde, Dromedare
zu basteln. Zündholzhörnerpaare

und Stocherbeine lassen Stiere
auf Fensterbrettern grasen und
vielleicht bewacht ein kleiner Hund
mit großem Fleck der Tiere Reigen.
Ich nehm auch hin und wieder Eicheln,
...
247 Die Stunde der Mistelbirken 22.09.14
Vorschautext:
Mistelbälle, die wie Vogelnester wirken,
hängen weithin sichtbar in Septemberbirken.
Blätter trägt der Boden mehr schon als der Baum,
Abendwolken tragen Gold im Strahlensaum.

Größer scheint das Feld zu sein in seiner Leere,
lange fort sind Halm und körnersatte Ähre.
Stille, wie der Herbst sie wohl besonders mag,
zieht ins Land, zu Ende geht ein schöner Tag.
246 Paradeiser und Tomaten 21.09.14
Vorschautext:
Adam pflanzte Paradeiser,
paradiesisch schmeckten sie.
Heute (Hochkulturen weiser)
isst man – lustlos irgendwie –
überall Tomaten, diese
haben nichts vom Paradiese.
245 Nur ein Zaunpfahl 19.09.14
Vorschautext:
Der Zaunpfahl könnte Bücher schreiben,
so manches aus dem Dorf berichten,
von Stacheldrähten, Rindertreiben,
von Trauerzügen, Klatschgeschichten.
Er zeigt als totes Holz viel Leben,
das wir ihm zum Geschenke geben.

Sein Rumpf zeigt Schrunden, tiefe Risse,
vergilbtes Moos wird ihm zur Haube.
Ihm schaden nicht der Wespen Bisse
zum Kneten ihrer Wabenlaube.
Man schnitt ihn wohl aus alten Eichen,
...
244 Du bist meine Vase 18.09.14
Vorschautext:
Eine Vase fasst die Fülle
schönster Blumen, bietet Hülle
für den Strauß im Farbenspiel,
trübt den Blick auf nackten Stiel.

Meiner Liebe edle Vase
bist nur du. In jeder Phase
hilfst du mir, ganz ich zu sein,
welk wohl wäre ich allein.
243 Der Fichtenhain der Artemis 18.09.14
Vorschautext:
Die Sonne flutet einen Tempel,
den Artemis geweihten Ort.
Der Göttergeist dringt mit den Strahlen
zum Opferplatz und setzt sich fort
durchs ganze heilige Geschoss.

Den Tempel bildet eine Gruppe
von strammen Fichten, die im Licht
mit Kraft die Fantasie beflügeln.
Wenn durch die Stämme Feuer bricht,
dann eilt der Sinn nach Ephesos.
242 Die Zeitlose 17.09.14
Vorschautext:
Sie will den Sommer nur beenden,
nicht Bote nahen Herbstes sein,
will zarten Hauch als Stimmung senden
in Scheidings mildem Schrägstrahlschein.

Die Herbstzeitlose lockt nach Kräften
noch letzte Flügelgäste an.
Wir meiden Lust nach ihren Säften,
weil ihr Genuss verstören kann.

Die Pflanze selbst, ihr wahres Leben,
versteckt die Wiesenerde gut.
...
241 Wondrupschilek Winnetou 16.09.14
Vorschautext:
Wondrupschilek Winnetou,
Häuptlingsschwiegersohn der Sioux (Su),
ist ein Freigeist, Neuem offen,
wird, was viele für ihn hoffen,
einmal Chef in Nord Dakota.
Wondrupschilek aber droht da
- rein so vom Gefühle her -
ab und zu auch Gegenwehr.
240 Traumwelt 16.09.14
Vorschautext:
Ich träum mir eine Welt der Kugellichter,
der perlenschweren Spinnenseidenfäden.
Ich mal mir aus, ich wär ein Elfendichter
und könnt mit gelben Dotterblumen reden.

In meinen Zimmerecken hingen Flechtenbärte,
Kaleidoskope wären meine Fensterscheiben.
Der Wundervogel Semurg spürt‘ die Zärte
von meiner Hand und möcht für immer bleiben.

Ein Regenbogen diente mir als Stiege
und Pampasgräser wären Harfensaiten.
...
239 Ocypus olens und der Coleopterist 16.09.14
Vorschautext:
Der schwarze Moderkäfer ist
mit einem Uhu nicht vergleichbar.
Ein reicher Coleopterist,
der großhirnrindig ziemlich weich war,
versucht‘ es doch, fast drei Dekaden,
dann starb er, arm und frustbeladen.
238 Rosenschatten 15.09.14
Vorschautext:
Kahle Wand mit Blumenzier,
lichtgezeugte, dunkle Bilder.
Schattenrosen scheinen mir
weicher, in den Formen milder.
Bin der Tuschezeichnung Ziel
ich und mein Gedankenspiel?

Eine Wolke, wunderlich,
zieht vorbei, der Wandschmuck schwindet.
Wie vergänglich, denke ich,
ist der Schein. Ein Wölkchen zündet
oder löscht den Augenblick,
...
237 spatzenklage 14.09.14
Vorschautext:
tschilp tschilp
platzregenschauer
nasstagetrauer
brotkrumenlose
gastgartenleere
schwungfederschwere
hafergerangel
rossapfelmangel
schüttelfrostschlummer
stadtspatzenkummer
tschilp tschilp
236 Kultivierte Auseinandersetzung 14.09.14
Vorschautext:
Man drückt in manchen Kreisen sich,
ich meine hiermit dich und mich,
bei Meinungsunterschieden nur
gewählt aus, eben mit Kultur.
Oft reicht ein Wort, dazu ein Du,
man ist besänftigt und gibt Ruh:

Du Bledschnschedl,
Strohhirndodl,
Affnpinscher,
Obabledl.
Du Owizahrer
...
Anzeige