Titel | ||||
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15 | Mistkäfer | 18.09.13 | ||
Vorschautext: Mistkäfer, Schönling, stört dich dein Name? Muss dich nicht stören, du kannst betören. Herrlich die Farbe tiefblauer Tinte, Rüstung, metallen, Schienen und Schnallen wollen gefallen. Glatt wie ein Spiegel sind deine Flügel. Stiergleich an Kräften ... |
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14 | Skabiosen | 18.09.13 | ||
Vorschautext: Es dauert mich die Skabiose, ihr Name klingt nach Trichinose, wohl auch nach Scabies, der Krätze, und, was ich auch sehr wenig schätze, an Koronar- und Darmsklerosen. So eignen sich die Skabiosen, besonders die schon nicht mehr frischen, zum Schmuck auf Krankenzimmertischen. |
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13 | Stiller Abbruch | 17.09.13 | ||
Vorschautext: Des Waldes wilde Rebe klettert, findet in Fugen Halt und wuchert hoch empor. Auch Efeu, der sich schon am Türholz windet, versucht den Zutritt durch das morsche Tor. Der Weberknecht ist neuer Wächter alter Mauern er sieht den weißen Kalk am Ziegelstein ergrünen. Schlanke Rankenfinger lauern an Fensterbalken, drängen forsch hinein. Schon bröckelt Mörtel, rote Schindel brechen, im Regen quellen Fichtenböden auf. ... |
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12 | Haben Bienen ein Anrecht auf Vornamen? | 17.09.13 | ||
Vorschautext: Streitwieser, Imker, vergibt an die Damen seiner geflügelten Sammler auch Namen. Hilde, so heißen sie, Berta, Maria, Erna, Veronika, Gusti und Ria, Edeltraud, Krimhild, Lavinia, Sarah, Zenzi, Walpurga, Sibille und Klara. …………………………………………………… …………………………………………………… Einfallslos nennt er, statt etwa Martina, jegliche Königin einfach Regina. Ratlos hingegen verbleiben die Drohnen, die mit den Weibchen die Waben bewohnen. ... |
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11 | Der Birkenrindenbaumschwammknubel | 16.09.13 | ||
Vorschautext: Der schöne Birkenrindenbaumschwammknubel hegt Zweifel an der Anmut seines Namens. Der liegt, gemessen an dem Wörtertrubel, doch reichlich außerhalb des ordinären Rahmens. Was weiter ja gerade nicht verwundert, versucht man, ihn gefügig umzutaufen. Ich denk, nur einem unter etwa hundert gelingt die Anred‘ ohne Haareraufen. Gewinn für einen leichtren Zugang wäre, den Birkenrindenbaumschwamm auszuklammern. ... |
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10 | Kaskade | 16.09.13 | ||
Vorschautext: Das Bächlein fließt durchs Wiesenweit in Stille und Beschaulichkeit. Nur selten lädt ein Wackerstein zu leisem Plätscherplaudern ein. Mäandern folgt die kühle Fracht, das Spiegelbild der Sonne lacht fast ungetrübt zurück zum Rain, trägt Gold ins blaue Nass hinein. Da stemmt sich ein Fels mit gebrochener Kante dem Wasser entgegen, das nunmehr gebannte ... |
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9 | Herbstgräser | 15.09.13 | ||
Vorschautext: Mein Blick schweift über Höhenzüge, die Furchen der Atlantenpflüge, in endlos stählern blaue Weite. Ich sitz im Almgras, eine Spreite der Polstersegge kitzelt. Ähren sind’s nunmehr, die mich schauen lehren. Sie wiegen sich im Wind, sie beugen die Halme, die sie tragen, zeugen von langen Sommersonnenzeiten. Des Herbstes Stimmungen verleiten die Gräser mit dem Licht zu spielen, ... |
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8 | Appropinquare | 15.09.13 | ||
Vorschautext: Willst du Löwen streicheln, dann schleich dich nie von hinten an. Die Begründung lautet schlicht: Löwen mögen dieses nicht. Wagst du einen Selbstversuch, führen andre drüber Buch. Strecke also deine Hand hin zum Leuen nicht vom Rand, nicht von hinten, nur von vorn. Das besänftigt Löwenzorn und es bleibt durch diese List ... |
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7 | Bürstenhund und Hundebürste | 14.09.13 | ||
Vorschautext: Wer die Bürste des Gebisses durch die Stadt an einer Leine führt, bestätigt ein gewisses Maß an Witz, so wie ich meine. Wer jedoch mit kleinen Hunden Zähne putzt, gar zweimal täglich, dem erklär ich unumwunden, solch Humor ist kaum erträglich. |
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6 | Es wär gelogen | 13.09.13 | ||
Vorschautext: Mein Nachbar starb, ich sitz und grüble, wie leicht hätt mir das letzte Üble passieren können: Das Begräbnis ist meins, dem Nachbarn ein Erlebnis. Doch wär es absolut gelogen, ich hätt die Sache vorgezogen. |
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5 | Apfelloser Wurm | 12.09.13 | ||
Vorschautext: Die Frucht von Heras Hesperiden, den Apfel, hab ich stets gemieden, wenn Würmer, die im Fruchtfleisch wühlen, die Lust auf Vitamine kühlen. Doch will mein Gusto Wurm allein, dann heb ich einfach einen Stein. Ich freu mich an der Fleischnatur, so ohne Apfel, Trennkost pur. |
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4 | Fensterblick | 12.09.13 | ||
Vorschautext: Ein Nachmittag im Krankenhaus, ich schau zum Fenster so hinaus und sehe blauen Himmel, Rücken von grünen Kuppen. Sie beglücken. Doch schau ich einmal nicht hinaus beim Fenster von dem Krankenhaus, dann ist kein Himmel gegenwärtig. Ich finde das sehr eigenärtig. |
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3 | Doppelnutzung | 12.09.13 | ||
Vorschautext: Die Steckdose ähnelt der Nase des Schweines - zwei Löcher im Rund - und so wär’s etwas Feines, die Fettenergie vom gespeicherten Speck her mit passendem, tunlichst geerdetem Stecker zur Platte des Herdes zu leiten, so billig und einfach, Prämisse: Schwein willig! |
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2 | übergang | 12.09.13 | ||
Vorschautext: krummstämme strecken die tragmüden zweige bald schon berieseln sie blaue mäander mit ihrer nunmehr entbehrlichen last sommerend herbstbesuch auftakt zum farbenrausch abschiedsplausch ziehender sänger fische und frösche trauen nicht länger wärmenden strahlen bald kommt die zeitenwend ... |
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1 | Spiegelnder Stausee | 11.09.13 | ||
Vorschautext: Weißgipfel trachten die Schneelast zu mindern, leihen die Grate zum Tauen dem See. Spiegelndes Nass kann den Bergen nicht dienen, doppelt zum Ausgleich die Schönheit der Höh.. Hügel, wie wuchernde Haarstoppelwangen, tauchen den Vollbart aus Fichten hinab. Himmel, gleich zweifach, mit Wolken behangen, halten das Tiefgrün im Spiegelbild knapp. Blumen und Sträucherlaub spielen mit Farben, werfen den Zwillingen Malkästen zu. ... |
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