Kaskade
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Das Bächlein fließt durchs Wiesenweit
in Stille und Beschaulichkeit.
Nur selten lädt ein Wackerstein
zu leisem Plätscherplaudern ein.
Mäandern folgt die kühle Fracht,
das Spiegelbild der Sonne lacht
fast ungetrübt zurück zum Rain,
trägt Gold ins blaue Nass hinein.
Da stemmt sich ein Fels mit gebrochener Kante
dem Wasser entgegen, das nunmehr gebannte
gemächliche Fließen staut an sich zum Drängen,
die hindernde Sperre mit Urkraft zu sprengen.
Gar zwei Elemente vermengen im Toben
des Falles zur Gischt, die von Mächten geschoben
in silbernen Bändern, dem Sprühtropfenglanze,
zum Weiterfluss streben, dem Ende der Schanze.
Jetzt fließt der Bach, vom Druck befreit,
in Stille und Beschaulichkeit.
Nur selten lädt ein Wackerstein
zu leisem Plätscherplaudern ein.