Standardfoto

Profil von Ingo Baumgartner

Typ: Autor
Registriert seit dem: 11.09.2013

Kontakt Daten


E-Mail-Adresse:
rosmaringo@aon.at

Statistiken


Anzahl Gedichte: 335
Anzahl Kommentare: 140
Gedichte gelesen: 356.897 mal
Sortieren nach:
Titel
275 erster adventsonntag 30.11.14
Vorschautext:
erste kerze
doppelleuchten
kinderaugen - dochtgeflamme
viertelwarten - viertelkranz
krippenahnung noch nicht ganz
erste bilder
eines zuges
weiser frommer könige
tannennadel - honigstern
kugelglas und mandelkern
erste lieder
runde münder
...
274 Die Zeit der langen Schatten 29.11.14
Vorschautext:
Es ist die Zeit der langen Schatten,
der Finger, die ins Weite greifen.
Sie teilen Wege, Wiesenmatten
mit finstrem Schwarzstrich, wachsen, reifen
als Kinder einer müden Sonne,
bis hin zum Tag der Christenwonne,

dem Lichtbegrüßungsfest der Alten.
Dezembertage aber mildern
die Dunkelstunden. Weißgestalten
- der Schnee, der Reif – verhelfen Bildern
im Schein des Fröhlichen zu strahlen.
...
273 Nebelfrei 27.11.14
Vorschautext:
Zum Spiel des Nebels mit dem Licht
gelüstet es den Tagstern nicht,
so bricht er mit Novemberbräuchen,
muss heute keinen Dunst verscheuchen
und geht in seinem Morgenlauf
als Pfauenrad aus Strahlen auf.

Es scheint der Busch zu brennen, hell
erstrahlt die Fichte, ein Gesell
des Schmiedes schürt noch Essenfeuer,
begrüßt den Tag so. Lieb und teuer
ist dieser Aufbruch mir und dir
...
272 Adventmarktgewimmel 27.11.14
Vorschautext:
Ein Rentier hängt im Tannengrün,
der Weihnachtsmann steht frierend Wache.
Zwei Leuchtstoffelche klettern kühn
Fassaden hoch. Dort blinkt ein Stern,
er zuckt, sodass das Auge schmerzt.
Amerika ist auch nicht fern,
doch hör ich Jingle Bells ja gern.
Erheiternd alles – und ich lache.

Da schüttet mir ein junger Mann
den Glühwein auf die neue Hose.
Dann rempeln mich zwei Engel an,
...
271 Hinz und ... 25.11.14
Vorschautext:
Vorgestern traf ich den Hinz und Kunz.
Hinz wohnt in Linz aber Kunz wohnt in Lunz.
Zufall der überaus seltenen Sorte,
meist trifft man beide als phrasische Borte.
Ich aber sah sie im Gasthaus „Zum Krug“,
als ich nach namhaften Stammgästen frug.
270 Humorloser Stieglitz 25.11.14
Vorschautext:
Der Stiegfink oder Distellitz
ist schön, ich glaube auch, er weiß es.
Doch obiger Vertauschungswitz
stößt innerhalb des Finkenkreises
auf Unverständnis, was belegt,
wie wenig ein Gedicht bewegt
- auf bunte Vögel nur bezogen –,
die Leserschaft, die bleibt gewogen.
269 Nebelblicke 23.11.14
Vorschautext:
Es fliehen die Nebel nicht, steigen nicht, bleiben
in Obstbäumen hängen, verdüstern den Tag.
Wie schlechtes Gewissen verharren sie, treiben
ihr Spiel mit den Sträuchern im Rotbuchenschlag.

Geheimnisse hüten sie, lassen nur ahnen,
was hinter dem Milchglas sich abspielen kann.
Die Schwaden umziehen in feuchtschweren Bahnen
den allentags märchenhaft finsteren Tann.

Und dennoch – wie alle Natur dies tut – schenken
die wolkigen Luftfahnen Heimeligkeit.
...
268 Glaskugeln 22.11.14
Vorschautext:
Die gläserne Kugel, ein wanddünn‘ Gebilde
im Ebenmaß trefflich, im Rund liegt die Milde,
das Abbild der Erde, des Mondes, der Sonne,
unendlich gebraucht für den Alltag. Die Wonne
der lodernden Flamme, verzerrt zum Vergnügen,
das eigene Angesicht will sich nicht fügen
und spielt mir den Kaspar vor. Lustige Sichten
aufs eigene Ich. Ja, was weiter berichten?
Die Gärten und Christbäume zeigen die Formen,
beeindruckend schön - diese kosmischen Normen.
267 Bergbuchen 20.11.14
Vorschautext:
Das Bein eines Greifes, der Fuß eines Riesen?
Die Stämme der knorrigen Bergbuchen ließen
mich rätseln, ob wirkliches Bild oder Mär
das faunische Baumwerk am Steilhange wär.

Geknechtet von stürmischen Wintern, gewunden,
hat jeder der Bäume sein Antlitz gefunden.
Kein Ebenmaß, keine gerade Statur
erlaubt dieses Formen der rauen Natur.

In Felsen verwurzelt, verankert in Steinen,
gefestigt zum schützenden Wald sich zu einen,
...
266 Es geht wieder los! 18.11.14
Vorschautext:
Aus dem Höllenloderfeuer
kriechen Langhornungeheuer.
Ziegenschweif und Pferdefuß,
Perchtenfratze, schwarzer Ruß,
grässlich sind des Feuers Söhne,
Feind für alles Gute, Schöne.

Schnaubend fegen sie durch Gassen,
scheinen alle Welt zu hassen.
Doch nach angemess‘ner Zeit
ruft der Franz, es ist so weit,
legt die schwere Maske nieder,
...
265 Wer bin ich? 15.11.14
Vorschautext:
Ich bin nicht Ziege, bin nicht Schaf,
in Wänden kletter ich im Schlaf,
fast Antilope bin ich zwar
und modisch ist mein Rückenhaar.
Man nennt mich oft auch Chamois
(du sprichst nach o betontes a),
Ein kleiner Hinweis noch, der Bayer
weiß es genau – ich lege Eier.
264 Pränatales Festgebimmel 12.11.14
Vorschautext:
Das pränatale Festgebimmel
stört allgemein im hohen Himmel.
Herr Jesus, freundlich, wie man weiß,
bezeichnet es als Überfleiß.
Doch Peter (heilig) schwingt die Schlüssel
und wünscht dem Wirbel ein „Vertschüssel“,
ja geht so weit, stellt Grottenkrippe
mit Kind darin schon auf die Kippe,
erwägt, im Stillen nur zu feiern.
Da capo Jingle Bells zu leiern,
grenzt für den Vollbartpförtner fast
an nicht verdiente Höllenlast.
263 Feuriger Himmel 11.11.14
Vorschautext:
Trunkene Götter.
Glut schürt der Essenschmied.
Wolkenbrandschauspiel.

Föhn schichtet Wolken.
Farben mit Feuer vermengt.
Offene Münder.

Griechisches Drama.
Donars entflammender Zorn.
Windspielereien.
262 Ahnungsloses Wildschwein 10.11.14
Vorschautext:
Das Wildschwein schwelgt in Futterrüben.
Ein kleines bisschen weiter drüben,
da stehen Jäger, Wirte, Gäste
und freuen sich am Schmatzgemäste.
Warum, das bleibt dem Schwein im Dunkeln,
sonst fräße es gewiss nicht Runkeln.
261 Rabengekrächz 08.11.14
Vorschautext:
Der Gesang – nur ein Gekrächz.
Raben weiblichen Geschlechz
singen auch nicht schön, gar nachz,
wenn‘s tief dunkel ist, da lachz
schrecklich aus dem Tanngehölz,
da rumort es, dröhnz und grölz.
Schaurig hallt das Krähgeschluchz.
Grässlich, jeder Rab versuchz.
260 Die Zeit der langen Nächte 06.11.14
Vorschautext:
Die Zeit der langen Nächte drängt
die Fantasie zum Reisen, schenkt
dir Stunden der Beschaulichkeit
und Bilder der fremder Wesenheit.

Der Kerzenflamme Lodern wärmt
die klammen Finger, doch verhärmt
der Frosttag nicht, er muss so sein,
nicht spürbar wär sonst milder Schein.

Der Mond geht auf im Dunkelblau,
ist heller als zur Sommerschau
...
259 Keine Trauer zu Allerseelen 31.10.14
Vorschautext:
Das Eisenkreuz, der Marmorstein,
herausgeputzt zum Seelentag.
Geschmückt das Grab, es dient als Schrein
für Nähe und Zusammensein
mit allen, die dein Herz so mag.

Novemberwind trifft Orgelklang,
der Glocke Schläge klingen fern.
Der Friedhof hört Gebet, Gesang
und über ihm, es macht nicht bang,
blickt schon am Nachmittag ein Stern.
258 Herbstentführung 29.10.14
Vorschautext:
Der Tag erwacht,
sein Morgengähnen zeigt schon festen Willen,
mit viel Bedacht
das Schöne in den Stundenlauf zu füllen.

Die Birke strahlt
noch heller als an langen Sommertagen,
der Springquell malt
den Regenbogen vielfach. Will er fragen,

ob ich vielleicht
der Fantasie den freien Lauf wohl gäbe.
...
257 Nebelnacht 24.10.14
Vorschautext:
Nackend steht der Baum, sein Ast
ragt in Nebelschwaden.
Alles ist in Grau gefasst,
alles dunstbeladen.

Später, heisrer Krähenschrei
mischt sich mit dem Fisteln
kalter Winde. Zauberei
haftet an den Misteln.

Müde legt der Herbsttag sich
auf gehauchte Kissen.
...
256 Martiniängste 22.10.14
Vorschautext:
Abfall vom katholischen
Glauben durch symbolischen
Beitritt zu den Protestanten
zeigen Gänse und auch Anten.

Martin hin und Martin her,
heilig, wenn schon, bitte sehr.
Konrad Lorenz, du allein
könntest uns ein Sankt noch sein.

Wer den Glauben, der ihn drängt,
mit dem Bratensaft vermengt,
...
Anzeige