Die Zeit der langen Schatten
Ein Gedicht von
Ingo Baumgartner
Es ist die Zeit der langen Schatten,
der Finger, die ins Weite greifen.
Sie teilen Wege, Wiesenmatten
mit finstrem Schwarzstrich, wachsen, reifen
als Kinder einer müden Sonne,
bis hin zum Tag der Christenwonne,
dem Lichtbegrüßungsfest der Alten.
Dezembertage aber mildern
die Dunkelstunden. Weißgestalten
- der Schnee, der Reif – verhelfen Bildern
im Schein des Fröhlichen zu strahlen.
Dann dienen Schatten nur dem Malen.