Titel | ||||
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179 | Mit nichts als meinem Leben | |||
Vorschautext: Ich stehe vor dem Weizenfeld, mit nichts als meinem Leben, ein Vogelschrei herübergellt vom Waldesrand soeben Weil es sich in sein Schicksal fügt, muss es nicht hinterfragen, weil es mit wenig sich begnügt, wird reiche Frucht es tragen Ob nun der Vogel Schmerz besingt, der eben da geschrien, ... |
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178 | Gott befohlen | |||
Vorschautext: Ein Kunststück hat der Krieg vollbracht, stürzt hellen Tag in tiefe Nacht, wo' s Herz dem Glauben sich versagt, weh' mir, der Zweifel an mir nagt Der Herrgott hat mich nicht erhört, das Kriegsgerät die Zwiesprach' stört, mein Hilferuf wird übertönt, das Schlachtfeld ächzt, das Schlachtfeld dröhnt, Im Schlaf, die Toten jagen mich, am Tag stinkt's Fleisch gar fürchterlich, ... |
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177 | Mein Gott, ein Panzer | |||
Vorschautext: Vom Christenglauben ließ ich ab, vor garnicht allzu langer Zeit, mein Gott mir keinen Halt mehr gab, tagein, tagaus dem Tod geweiht Ein Anderer hat sich bewährt, im gottverlass'nen Feindesland, jemand, den selbst der Tod nicht schert, durch den ich neuen Glauben fand Dort wo die Welt vorm Abgrund steht, wo alles um mich explodiert, ... |
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176 | Der letzte Gruß | |||
Vorschautext: Noch misst die Welt die Sonne nicht, die Nacht lugt aus den Wäldern, noch ziehe ich im Dämmerlicht vorbei an weiten Feldern Es liegt der Sonne letzter Gruß wie Gold auf reifen Grannen, die Nacht ihr Reich erblicken muss im Schattenwurf der Tannen Allmählich kehrt die Helligkeit sich ab von Feld und Fluren, ... |
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175 | Der wilden Gischt entgegen | |||
Vorschautext: Vom Bug des Schiffes abwärts glitt mein Blick hindurch die Wogen, es war mir nie ein Freudenritt, erstunken und erlogen Es hielt mich nichts, kein Schulterblick, mit Fassung wankend weiter, die ernsten Blicke im Genick, wahrhaftig Wegbereiter So flog ich- viele Meter tief dem Grimmen dort entgegen, ... |
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174 | Nach der Nacht ist nicht vor der Nacht | |||
Vorschautext: Die Nacht erquickender Extase, dein Lachen, süßer Stimme Klang, der Zeitverlust der Vorglühphase, du Lichtblick, meiner Blicke Fang Die Nacht exotischer Genüsse, der Austausch jäh entflammter Gier, der Whiskeyduft berauschter Küsse, das Menschsein ohne falsche Zier ... |
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173 | Einsamer bunter Hund | |||
Vorschautext: Im Schatten hoher Wipfel stehen, so fand ich dich im Vollmondschein, kein Wind vermag die Pein zu drehen, die wild zerfrisst mir Herz und Sein Ein volles Jahr vergeblich suchend entbehrend jeglicher Vernunft, ob meines Lebens Gangart fluchend und fliehend meines Standes Zunft Du fesselst sehnsuchtsvolle Augen, wie damals vor dem Mühlenrad, ... |
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172 | Leben und Tod | |||
Vorschautext: Durchs Leben galoppieren wir, wir ach so regen Menschen. Der Alte spielt auf dem Klavier auch noch mit achtzig Lenzen. Der Junge kickt, trinkt maßlos Bier und laut solls´ um ihn bleiben, das Mädel schminkt sich, über Zier hinaus muss sie es treiben. Wir lärmen, poltern, leben wild, nie soll der Fluss versiegen und in den Pausen wird „gechillt“ selbst Worte sich verbiegen! ... |
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171 | Hinübergleiten | |||
Vorschautext: Durch traute inn´re Wüste irr´ ich nicht heute Nacht, wenn nur der Traum mich küsste, der mich zum König macht In gold´nem Sonnenlichte zerflössen Schand´ und Pein Fern aller Welt Gerichte sänk ich in´s Glück hinein Mein Blick flög ohne Hemmnis still über weites Land, ... |
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170 | Schenk´ mir Leben | |||
Vorschautext: Durch gelbe Blätter lichter Schein Greift wärmend nach der Seele Und ist der Herd auch noch so klein, Im Funkenflug ich schwele Der Brand erfasst mich ganz und gar, Führt lichterlohe Flammen So feurig werde ich gewahr, dass Glut mich hält zusammen Was Leib und Seel´ dereinst getrennt, Sich eisig mir versagte ... |
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169 | Dein Lachen | |||
Vorschautext: Gewiss, es rennt die Zeit davon Schlägt nieder sich in Falten Gewiss, ich sah mich selber schon Zu lang nicht innehalten Und ja, was heute gehet noch Verschiebet nicht auf morgen Und ja, Vertagtes ist ein Joch Beschert der Seele Sorgen Und dennoch blicke ich zurück, Bestaun' was du vollbrachtest ... |
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168 | Wolfskind | |||
Vorschautext: Es war die Zeit des großen Krieges, da manches Kind vereinsamt war, bis in den Augenblick des Sieges verblieb im Wald so manche Schar Da huschten Blondchen durch das Dickicht, oft splitternackt, traumatisiert, sie litten Hunger, jung und töricht und nur vom Walde akzeptiert Die Bomben fielen fern im Westen auf alle Zivilisation, ... |
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167 | Muffensausen | |||
Vorschautext: Oft ergreift uns Muffensausen vor selbst marginalen Dingen, gnadenlos mit Frust wir hausen, ich kann Lieder hiervon singen Erst im Angesicht der Wege, die Erlösung mir verheißen, eilends ich an´s Herz mir lege, künftig Ruhe zu befleißen Steh´ ich dann im Bann der Qualen, wird mein Vorsatz null und nichtig, ... |
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166 | Gen Engeland aus Übersee | |||
Vorschautext: Ich fische Flaschen aus dem Sand, der sanft sich an den Boden schmiegt, auf dass mein fernes Engeland baldmöglichst Nachricht von mir kriegt Hier rauschen Wasser Tag und Nacht und Stille ist ein Fremdwort hier, in Winden wogt die Palmenpracht, hoch über kleinstem Krebsgetier Die Fluten werfen allerhand, was Menschen ziemt, auf diesen Fleck, ... |
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165 | Rosenrot | |||
Vorschautext: Rosenrotes Blütenwunder, mir zu Füßen aufgebahrt, Dornen, reichlich spitz darunter, spitz und kaum mehr blütenzart Drängt's mich, das Gebein zu regen dringt es stechend auf mich ein, nur dein Antlitz ist ein Segen, holde Blüte, du allein Wieder sehen meine Augen sich an Rosenröte satt, ... |
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164 | Im Nebelfeld | |||
Vorschautext: Wahrlich ist dies graue Feld mitnichten zu durchschauen, man sieht nicht viel, der Vorhang hält, es schweigt das Morgengrauen Gott zum Gruße, müde Welt, noch fische ich im Trüben, ich seh´ dich kaum, weiß nur, dies Feld führt weder Kraut noch Rüben Die Lüfte wabern ringsumher, welch´ rege Schauerschemen! ... |
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163 | Land unter | |||
Vorschautext: Des Stromes Arm sich übernommen, Verderbnis, die mich kalt umfing, ich sank, ertrank und kein Entkommen, der Faden dünn, an dem ich hing Ich fiel hinab, anheim der Schwere, die Gischt verschloss den Weg zum Licht, sie trug mich fort, ins Reich der Leere und einen Ausweg sah ich nicht Bald zog die Kälte durch die Glieder, und jede Regung schien erschwert, ... |
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162 | Blut steht keinem Boden gut | |||
Vorschautext: Tschüss, mach's gut, das Reich geht nieder, dem Tyrann ein Abgesang, einst, da sehen wir uns wieder, treu dir alle Tage lang Aus des Niederganges Blöße wächst die Wehmut oft empor, viele missen alte Größe, Neues findet nicht ihr Ohr So hat es sich zugetragen, damals, vor der Republik, ... |
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161 | Hey, Ronscha in der Ferne | |||
Vorschautext: 1 ENTGANGENER ANRUF UNBEKANNTE NUMMER NEUE SMS Hey Ronscha in der Ferne, Zu dir fliegt dort ein Grüßelein durch´s luftdurchströmte Fenster wie es dir geht, das wüsst ich gern, dein Glücksstern, weithin glänzt er? ... |
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160 | In den Weiten der Nacht | |||
Vorschautext: Wenn Dunkelheit ihr schönstes Kleid, dem lauten Tage überstreift, beglückte Schatten zueinanderfinden, sich froh in schwarzem Nichts verbinden Wenn Kindlein sich zu Bett begeben, fernab von ungewissen Wegen, sich wohl´gem Traume anvertrauend, dem nächsten Tag entgegenschauend Wenn auf den abgeleg´nen Heiden friedvoll Hirten sich die Zeit vertreiben, ... |
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