Profil von Lars Abel

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Anzahl Gedichte: 179
Anzahl Kommentare: 38
Gedichte gelesen: 119.995 mal
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Titel
59 Dein Lachen 21.10.15
Vorschautext:
Gewiss, es rennt die Zeit davon
Schlägt nieder sich in Falten
Gewiss, ich sah mich selber schon
Zu lang nicht innehalten

Und ja, was heute gehet noch
Verschiebet nicht auf morgen
Und ja, Vertagtes ist ein Joch
Beschert der Seele Sorgen

Und dennoch blicke ich zurück,
Bestaun' was du vollbrachtest
...
58 Falls 21.10.15
Vorschautext:
Falls er denn je im Leben steht,
Zufrieden von sich sagte:
Ich hab mein Leben selbst gedreht,
Triumph nahm Angst, die Nackte

Falls ihm sich einst der Weg erschließt,
der Weg des werten Lebens
Falls Hoffnung in der Wüste sprießt
War Dursten nicht vergebens

Falls Leben einst nicht Sterben heisst,
So will er sich verlieben
...
57 Schenk´ mir Leben 21.10.15
Vorschautext:
Durch gelbe Blätter lichter Schein
Greift wärmend nach der Seele
Und ist der Herd auch noch so klein,
Im Funkenflug ich schwele

Der Brand erfasst mich ganz und gar,
Führt lichterlohe Flammen
So feurig werde ich gewahr,
dass Glut mich hält zusammen

Was Leib und Seel´ dereinst getrennt,
Sich eisig mir versagte
...
56 Backsteinhalle 16.10.15
Vorschautext:
Der Wut das Herz geöffnet heut´,
bis es sich vollgesogen ganz
Zu Brüllen er dann doch gescheut,
trotz Augen voller Zornesglanz

Das stumpfe Tun am fließend´ Band,
der grauen Halle Alltagsgeist
Er schlüg´ den Kopf noch vor die Wand,
bevor der Faden reisst

Vom Karle mir ward kundgetan,
vom Karle, der etwas verlor,
...
55 Hinübergleiten 12.10.15
Vorschautext:
Durch traute inn´re Wüste
irr´ ich nicht heute Nacht,
wenn nur der Traum mich küsste,
der mich zum König macht

In gold´nem Sonnenlichte
zerflössen Schand´ und Pein
Fern aller Welt Gerichte
sänk ich in´s Glück hinein

Mein Blick flög ohne Hemmnis
still über weites Land,
...
54 Keine Sieger... 03.10.15
Vorschautext:
Du ziehst mich süß in deinen Bann,
doch tust du's einzig fleischlich
du bist die Frau, ich nicht dein Mann
und glaub' mir, dabei bleib' ich

Solang' der Menschheit ich nicht trau',
wie könnte ich dich lieben?
Solang' die Nacht im Mensch ich schau',
gehorch' ich meinen Trieben

Die Liebe ist mir ein Begriff,
sein Inhalt stets sich wandelt
...
53 Soweit die Füße tragen 01.10.15
Vorschautext:
Totenstille, tiefer Schnee,
die Decke bricht geduldig
Langer Marsch, vorbei am See,
Gefühle viele mulmig

So viele Meilen stapf´ ich schon,
so viele werden folgen
Die Tundra trennt kein Farbenton
vom Himmel und den Wolken

Wasser friert, ward zugedeckt,
man könnte drüberschlittern
...
52 An die Nazikeulenschwinger 29.09.15
Vorschautext:
Die Beschränktheit mancher Menschen
lodert derzeit auf wie Feuer
Was manchem Schreiber sie kredenzen
bringt mir Wut, ist ungeheuer
Jeder könnte ein Rassist sein,
der die braune Brüh´ vertreibt
scheinbar flößt er sie dem Hirn ein,
scheinbar Wurst, in welchem Kleid

Oh welch´ festgefahr´nes Denken
dieser Tage um sich greift
Während Brüder sich befehden,
...
51 Einsamer Rebenritter 29.09.15
Vorschautext:
Von Wind und Wetter schwer umkämpft
Und dennoch nie des Streitens müde
Dort auf dem Feld sah ich unlängst
Dich wachen über volle Blüte

Zwei Augen überblicken alles,
zwei Augen sehen mehr als eins
durchbohr´n, vom Rabenhain her krächzt es,
im Auftrag überreifen Weins

So reglos lauernd wirfst du Blicke
starrst immerzu und immerfort
...
50 Hebamme 28.09.15
Vorschautext:
Feurig lodern bald die Flammen
Bauern, Adel, lauft zusammen!
Seht, wie sie das Weib dort brechen,
wie sie Totgeburten rächen
Obst und faule Eier fliegen,
ihr in's Angesicht gerieben
Panisch kniet sie vor dem Haufen
Kinder werfen, schreien, raufen
Zahnlos keifen auch die Alten,
sind mit Müh' zurückzuhalten
Schergen packen sie an Armen,
An den Haaren, Jubelscharen
...
49 Des Dichters Tod und Wiedergeburt 27.09.15
Vorschautext:
Der Dichter stirbt, er kann nicht mehr
er ekelt sich vor Schrift so sehr
er bricht den stumpfen Stift entzwei
und teilt das Blatt Papier durch drei
Er haut den Schädel auf den Tisch
bis vier zählt er, der Schmerz erlischt
Bei fünf nun starrt er nach der Uhr,
die hängt sechs Jahr´ schon dort im Flur
der siebte Himmel ihm verwehrt,
kein Fräulein seine Kunst begehrt
Der Achte wohl, falls es den gibt,
in dem der Mensch die Dichtkunst liebt
...
48 Sommers Siegeszug 25.09.15
Vorschautext:
Egal wie weit der Wind die Blätter
dem Kältethron entgegentreibt
Der Sommer bleibt mir doch im Herzen
und mit ihm aufrecht meine Heiterkeit

Selbst wenn der Schnee die Stoppelfelder
mit weißer Decke überzieht
Der Sommer wird in mir nicht älter
sein Hauch noch zeitlos in mir liegt

Schon bald streu´ ich all seine Wärme
auf Wiesen, Wälder und das Eis
...
47 Unverblümt 25.09.15
Vorschautext:
Ich schlepp` mich wankend vor das Tor,
die Därme drängen wild hervor
Ich halt´ sie mit dem linken Arm,
mein Blut rinnt schnell, mein Blut rinnt warm
Vor deiner Tür sack´ ich hinab,
nur einen Wunsch ich an dich trag´:
Schenk mir ein Grab, geliebtes Weib,
auf´s Jenseits zu ich treib´

Schenk´ einen Blick mir, da ich geh´
auf Erden ich dich nimmer seh´
Es wär´ zu schön um wahr zu sein,
...
46 Grenzenlos 24.09.15
Vorschautext:
Sie kam aus einem fernen Land
Kein Mensch hier hat es je erblickt
Es ist uns gänzlich unbekannt
Weiß nicht im Ansatz wo es liegt
Sie kam zu mir, sie sah mich an
War bisher immer auf der Hut
Sie sah mich an und sprach sodann
Ich hörte zu, was man halt tut
Wenn eine Fremde zu uns spricht
Blieb selber still und lauschte gut
Verstand jedoch die Sprache nicht
mein Aug´ hat still auf ihr geruht
...
45 Herbstglut 23.09.15
Vorschautext:
Wo Herbstglut wallt durch meine Adern,
die kalte Jahreszeit gebricht
Ein wärmend und ein stetes Wabern
allmorgendlich mein Herz besticht

Ist's draussen kalt und erster Frost
pocht klirrend an die Fensterscheib'
Gewahr' ich drinnen unverhofft,
wie wohlig warm die Seel', der Leib

Solch' wunderbar Kredenz hat mir
der Sommer stets verweigert
...
44 Seelenspiegel 23.09.15
Vorschautext:
Der Spiegel meiner Seele
sich oftmals nicht nach außen kehrt
Den meisten Menschen mein Gesicht
Mein Innerstes verwehrt
Ich wünschte dir, du könntest seh'n
Was hinter der Fassade steckt
So würden wir vielleicht versteh'n,
Vertrauen wär' erweckt
So fest es klingen mag, dies Wort
zerfällt wenn man's nicht nähret
Wir speisen es an stillem Ort,
wo nichts den Schmaus erschweret
...
43 Wenn der Sommer schweigt 22.09.15
Vorschautext:
Wo ist das Leben hin, wohin?
Wo ist es abgeblieben..
Wann endete mein Lustgewinn,
mag es am Herbstgrau liegen?

Am regen Blattgrün ohne Sinn
der Baum sich haltlos speiset,
in Kürze segelt´s leer dahin,
das Astwerk wird entkleidet

Mit jedem Hauch der Blätter bricht,
verlier´ auch ich die Farbe
...
42 Lieb(e)los? 19.09.15
Vorschautext:
Frauen sind schwer,
schwer zu erlangen
Selbst wenn man sie hat,
muss man weiterhin bangen
Hier ein Verehrer,
da eine Rose
Gott sei Dank bin ich
der Frauenlose,
der einsame Cowboy,
den es nicht rührt,
ob sie mein oder dein
Verlangen schürt
...
41 Blutendes Berlin 17.09.15
Vorschautext:
Von Bomben zerfetzt ertrinkst du im Blut
als eilends der Schuld sich der Henker entzieht
die Lande verbrannt, noch prasselt die Glut,
Ostpreußen sich weinend in´s Sterbebett flieht

Auch du legst dich nieder, totkrankes Berlin,
die schneeweiße Fahne ich lang schon ersehn´,
die Blüte der Mannen in Russland verging,
Kinder und Greise im Graben nun steh´n

Ich bang´ um dich, leide mit, Tag und Nacht,
die Mutter hat mich hier mit Leben bedacht
...
40 Vater 16.09.15
Vorschautext:
Wem kann ich es sagen,
wenn ich abgrundtief hasse,
so sehr, dass ich an solchen Tagen
den Weg der Liebe zu mir selbst verlasse

Es kommt mir wirklich in den Sinn,
zu töten, weil im Recht ich bin
Alte Gedanken bringen mich dorthin,
bringen nichts und dennoch Wutgewinn

Du bist für mich die Sorte Dreck,
die gierig meine Fehler sucht,
...
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