Titel | ||||
---|---|---|---|---|
117 | Frohgemut | |||
Vorschautext: Blumen steigen zwischen satten Wiesenhalmen himmelwärts, Apfelbäume spenden Schatten, mittig trifft dies Bild mein Herz Horch', aus blütenschweren Zweigen, tönt es frohgemut hervor, manchen Vogel sieht man steigen, wagemutig draus empor Pflichterfüllte Bienenschwärme zieht es zu den Düften hin, ... |
||||
116 | Selig sind meine Gedanken | |||
Vorschautext: Schimmernde Blätter und duftendes Moos, Vögel mit silbernem Klange, Glück fällt vom Blattwerk hinab in den Schoß, währt dort beständig und lange Duftende Harze veredeln die Luft, Leben durchstreift meine Nase, kühlend der Wind mich vom Waldesrand ruft, Hasen in taufeuchtem Grase Ehrfurcht begleitet mich, weist mir den Pfad, selig sind meine Gedanken, ... |
||||
115 | Zwei Himmel | |||
Vorschautext: Der Himmel über mir erglüht als rotes Ungeheuer, nicht minder lodert mein Gemüt, im Herzen wüten Feuer Nun weilst du fern im Feindesland und dienst der falschen Sache, den einen Bruder ich verkannt, nun sinne ich auf Rache Und wo mein Himmel rot gefärbt, soll seiner Trauer tragen, ... |
||||
114 | Ich weiß nicht wer | |||
Vorschautext: Er legte an- sein Arm ward schwer, von fern heran- ich weiß nicht wer Im Winterhauch, entriss ein Schuss dem heilen Bauch den Lebensfluss Ob Mann ob Weib- in Winters Schoß, ... |
||||
113 | Der schwarze Tod | |||
Vorschautext: Ich bin die Fäulnis, die am Fleisch sich endlich schadlos hält, mein Auswuchs unter viel Gekreisch von stumpfer Klinge fällt Der schwarze Tod, der über Nacht das Ruder übernahm, hat Gott bezwungen in der Schlacht, dem rechten Christ zum Gram Die Kirche, sie verfällt verwaist und mit der Zeit zu Staub, ... |
||||
112 | Von Weilern und fernen Welten | |||
Vorschautext: So friedvoll, wie der Weiler dort, kaum Menschen, die da leben, die Jungen alle zog es fort, wie flügge Vögel eben Kein Schulhaus, keine Zukunft hier, nur drei betagte Scheunen, nichts zeugt von irgendwelcher Gier, doch ungelebten Träumen Doch kehren sie, die Vögel, heim, der Durst gestillt nach Jahren, ... |
||||
111 | Bis an die Wälder | |||
Vorschautext: Auf grünem Pfad, am Rand der Felder, da schon die Sonne sich erhebt, befreiter Blick, bis an die Wälder, das Ohr gespitzt, die Landschaft lebt Die Halme flüstern zu den Füßen, der Schritt, von Achtsamkeit erfüllt und von den Grannen Grillen grüßen, bleibt meist ihr Antlitz auch verhüllt Seit kurzem stellt sich erst die Frage, was hinter jenem Walde liegt, ... |
||||
110 | Möwen | |||
Vorschautext: Ich will nicht angekommen sein, es zählt der Weg, der Gang allein, das Ziel ist Einklang auf dem Weg, die Ankunft nicht mein Glück belegt Es ist ein Irrtum, wenn es scheint, dass man sich angekommen meint, das Leben ist ein reger Fluss, der nie versiegt, der fließen muss Man sucht, man schwimmt, das Ufer naht, das Wasser seicht, strömt moderat, ... |
||||
109 | Zum Gipfelkreuze hoch hinauf | |||
Vorschautext: Auf schmalem Pfade hoch hinauf, zum Gipfelkreuze führt er mich, noch gluckst der Bach in seinem Lauf, wo längst das Laub den Felsen wich Es säumt ein Meer im Steingewand den Weg, der keine Ordnung kennt, auf dem man, weil er unbekannt, in manchem Abzweig sich verrennt Bei jedem Tritt, Gestein das knirscht, und leise rinnt's den Hang hinab, ... |
||||
108 | Blut steht keinem Boden gut | |||
Vorschautext: Tschüss, mach's gut, das Reich geht nieder, dem Tyrann ein Abgesang, einst, da sehen wir uns wieder, treu dir alle Tage lang Aus des Niederganges Blöße wächst die Wehmut oft empor, viele missen alte Größe, Neues findet nicht ihr Ohr So hat es sich zugetragen, damals, vor der Republik, ... |
||||
107 | Stummer Schrei | |||
Vorschautext: Die Zeit, sie ist der Freundschaft Hohn, denn alles endet irgendwann, zum Abschied nicht einmal ein Ton, zwei Augen starren trüb mich an Und dennoch steigt die Frage auf: War es das wert, wofür ich ging? Ich wehre nicht der Tränen Lauf, an dir, mein Freund, ich eisern hing Ich frier' mit dir, im Kriege hier, wo man die Menschlichkeit verflucht, ... |
||||
106 | In Tropfen | |||
Vorschautext: Des Winters eis´ger Kälteblick beschwert die Neujahrslande, der altbewährte Flockentrick bringt ewig Weiß zustande Die Himmel glotzen schimmelgrau hernieder auf zwei Herzen, der Wein erweckt uns Himmelblau im warmen Schein von Kerzen Ich wollt´ ja in die Welt hinaus, von Federn mich erlösen, ... |
||||
105 | Unser Lied | |||
Vorschautext: Rot begleitet mich im Tod, lieg' in den letzten Zügen Der Zug traf mich zu ungenau, Für beide kein Vergnügen Mein schwacher Blick beginnt damit, sich schüchtern einzutrüben Ich hab' s mir anders vorgestellt, würd' anderweitig lügen Mein Bein lümmelt im Kies, mein Kopf ruht auf den Gleisen ... |
||||
104 | Traumtänzer | |||
Vorschautext: Mir war im Schlaf, als ob ein Meister, ein Bild durch meine Hand erschuf, als ob der Ahnen kluge Geister, sich bündelten in seinem Ruf Ein Raunen ging durch Traumes Lande und Gräser wisperten davon, das Paradeis der Wind benannte, geläutert sei der Erdenthron Als ohne Furcht ich sanft erwachte, drang Sonnenlicht durch's Fensterglas ... |
||||
103 | Hexenzwiebel | |||
Vorschautext: Die Regentrommel flüstert leise, schenkt Wald und Wurzel holden Glanz, malt auf die Wasser zarte Kreise und fordert manches Blatt zum Tanz Es ist die Fülle an Gerüchen, die mich hier innehalten lässt, als wenn der Duft namhafter Küchen den kosterprobten Gaumen nässt Die Fibel warnt vor Herbstzeitlosen, vor Maienglöckchen, Aronstab, ... |
||||
102 | Bei trügerischer Waldesruh´ | |||
Vorschautext: Bei trügerischer Waldesruh´, dort prallen wir zusammen, du beißt in Folge mehrmals zu, kredenzt mir tiefe Schrammen Im Unverstand mein Herzlein rast, du zwingst mich, laut zu schreien, weh´ dem, der allenthalben grast im Schatten von Geweihen! Du bist zurück aus dem Exil, hast Blut und Fleisch gerochen, ... |
||||
101 | Sehnsuchtsglühen | |||
Vorschautext: Ich knüpfe oft daran zurück, lass´ es im Geist erneut erblühen, ist mir doch mehr als welkes Glück, entfachend lodernd Sehnsuchtsglühen Dein Antlitz, hitzig ob der Farm, glich roter Tulpen Blütenblätter, die Saat gebar das Meer, den Schwarm, das Staunen neidversehrter Städter Hast mich beglückt hindurchgeführt, es war, als ging ich über Fluten, ... |
||||
100 | Schweigen ist Gift | |||
Vorschautext: Du machst mich verrückt durch eisiges Schweigen, dem Frohsinn entrückt, dem Wahnsinn zutreibend, du bleibst stumm, nichts darf sich reiben Ich fühle, wie dein Unmut mich umschleicht, ein Raubtier, das pirschend durch die Felder streift Ich achte gebannt ... |
||||
99 | Sommers Siegeszug | |||
Vorschautext: Egal wie weit der Wind die Blätter dem Kältethron entgegentreibt Der Sommer bleibt mir doch im Herzen und mit ihm aufrecht meine Heiterkeit Selbst wenn der Schnee die Stoppelfelder mit weißer Decke überzieht Der Sommer wird in mir nicht älter sein Hauch noch zeitlos in mir liegt Schon bald streu´ ich all seine Wärme auf Wiesen, Wälder und das Eis ... |
||||
98 | Sommersünde | |||
Vorschautext: Voll Zuversicht, voll Überschwang, die Schatten kurz, die Strahlen lang, das Aug' befeuert vorwärts blickt, das Haupt, den Weg bejahend, nickt So voller Glück, der Macht entrückt, der Nacht, die alle Pracht zerstückt, zum Lichte hin, den Wolken zu, die Füße bar, ohn' Druck im Schuh Bald wie der Wind, zum Flug bereit, mein freier Geist zum Himmel schreit, ... |
||||