Titel | ||||
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119 | Rapunzel, lass´ dein Haar herab | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Drei kalte Monde gingen nieder, drei Sonnen sah ich auferstehn, ich harre aus im Brand der Lider, vor Sehnsucht will mein Herz vergehn Auf Mauern meine Blicke prallen, die Not hält an im Morgenrot, vertrocknet hohe Halme wallen, die Steine aschegrau und tot Ein voller Mund birgt deine Zunge, ihr süßer Klang mein Ohr gewann, ... |
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118 | Trauerspiel | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Ich habe diesen Krieg so satt, den Stalin längst entschieden hat, kein Unikat, kein Hut nach Wahl, mein Kopf versinkt in blankem Stahl Ein Panzer ist mir Schutz und Schild, wenn's Blut aus Schützenlöchern quillt, er hat vorm Tod mich oft bewahrt und ihn gesät auf Feindesfahrt Das Kreuz aus Eisen warf ich fort, denn welche Ehre liegt im Mord? ... |
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117 | Hasenfuß I | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Ein Feuer brennt im Nirgendwo, sprüht Funken in die schwarze Nacht und tief in mir, da jauchzt es froh, die Flamme prasselt, zischelt, kracht Ich meine, dass die Sommerzeit des nächtens ihren Charme verliert, so friere ich und horte Neid, auf den, der in die Flamme stiert Ja, dort geht wahrlich irgendwer, tappt vor dem Labsal auf und ab, ... |
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116 | Blattschuss | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Im Herz des Waldes tönt ein Horn, ist doch dem Wild kein Segen, wenn über Kimme, über Korn des Jägers Blicke fegen Zur wilden Jagd, im bunten Tann, selbst graue Vögel singen, schweigt still, so hört ihr dann und wann den Specht den Schnabel schwingen Von Ast zu Ast und hoch hinauf, entgleisen frische Brisen, ... |
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115 | Preußen '44 | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Das Ortsschild blindlings liegen lassend, so stürmt die rote Flut heran, sein Testament verfrüht verfassend, starrt mich mein alter Vater an Er klatscht die Silben auf den Fetzen, bestürmt die Schwester nebenher, es ist in etwa abzuschätzen, dass sie ihm westwärts lieber wär' Nun starrt er auf die kahlen Wände, fast selig, da ich folgsam war, ... |
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114 | Wellendeck | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Dort liegt der weite Ozean, liegt aus als reger Teppich, sein Türkisblau,still, glatt und plan, dem Schaum der Wogen wich Es hebt und senkt sich alles Nass, die Tränen dieser Erde, ein Leib, zu zäumen allen Hass, der Welten Dunkelherde Das Antlitz der Unendlichkeit, am Horizont der Wogen, ... |
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113 | Sommersünde | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Voll Zuversicht, voll Überschwang, die Schatten kurz, die Strahlen lang, das Aug' befeuert vorwärts blickt, das Haupt, den Weg bejahend, nickt So voller Glück, der Macht entrückt, der Nacht, die alle Pracht zerstückt, zum Lichte hin, den Wolken zu, die Füße bar, ohn' Druck im Schuh Bald wie der Wind, zum Flug bereit, mein freier Geist zum Himmel schreit, ... |
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112 | Goliath | 31.05.16 | ||
Vorschautext: Sein Schwert sich wühlt durch Mark und Bein, der Regen kühlt, von Schweiß wäscht rein Sein Zorn zerbricht an Feindes Schild, im Blutgericht sein Feuer tillt Er straft sie ab, er schlitzt sie auf, ... |
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111 | Wortkadaver | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Du hast die Nacht heraufbeschworen, ich höre, wie mein Atem weht, die Welt hat Sonnenglanz verloren, die Stimme mein flieht in's Gebet Im Takt verteilen Lungenwinde die Fetzen auf mein Schlafgemach, die rechten Worte, wie ich finde, erschließen sanft dir Glück und Schmach Wer bist du, dass ich dir vertraue, wo Dunkelheit doch Schreck auch birgt, ... |
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110 | Wofür | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Befriedigt grinst des Krieges Fratze, wo Waffengang das Wort verwehrt, wo Blut fließt und das Brandgeschatze an Lebensmut und Nerven zehrt Vom Himmel purzeln kreischend Schauer, am Boden detoniert der Stahl, die Welt war nie und nimmer grauer, das Menschsein nie von solcher Qual Ein kleiner Junge wollte wetten, dass er das Morden überlebt, ... |
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109 | Wutgeformt | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Den Kampf verfrüht verloren geben, solch' Furchtgebahren steht uns nicht bevor, lasst uns die Krüge drum erheben, auf's Herz, das vor uns längst in kalter Welt erfror Ein kühler Geist vermag zu einen, es thront der Freiheit hehres Leitmotiv, wozu der Liebe Blut beweinen, das ohne Nachhall stets im Sand verlief Es schlägt die Stund', die Seite auszuleben, die läuternd zahme Trauer überwand, ... |
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108 | Pfad zur Sonne | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Der Frühling quillt aus kahlen Ecken, es sprudeln Farben kreuz und quer, mag länger nicht den Duft verstecken, entlädt ihn flugs im Blütenmeer Die Sprosse schießen in die Wolken, ihr Werdegang nach Sonne giert, die Frühjahrserde wird gemolken, im Blattgrün sich ihr Nass verliert Den Winter längst nicht abgeschüttelt, so stand mein Herz vor Wochen still, ... |
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107 | Und Mondlicht tränkt das Feld | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Im Abendhauch weht sacht das Korn, taucht ein in fahles Mondeslicht, mein Ohr verzückt ein fernes Horn, der Schatten Spiel mein Aug' besticht Der Tag, zum Kompromiss bereit, ergibt sich still in Lunas Wacht, entlässt das Land in Dunkelheit, sich labend an der Silberpracht Mir offeriert der satte Schein den Anblick einer Zauberwelt, ... |
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106 | Königinnenfreier | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Dort stehen sie, die wüsten Schreier, ihr Sabber fließt, es fliegen Eier, nach aussen hin Gerechtigkeit, tatsächlich Blut, aus Freud' am Leid Ich stehe auf dem Galgenboden, Sack auf dem Kopf und Schmerz im Hoden, ein Ehebrecher soll ich sein, ein Lüstling und perverses Schwein Den Spott durch Haltung ich bezähme, weh´ mir, wenn man den Stolz mir nähme, ... |
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105 | Unter Palmen | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Mein Sehnen gilt der Heiloase, sobald der Tag mich träumen schickt, verstrickt in eine triste Phase, die Seele baumelnd Licht erblickt Ich greife nach den Palmenstränden, wo mit dem Wind die Zeit verweht, den Sand, der zwischen rauen Händen, wie Odem sacht, zu Boden geht Er rauscht und rieselt um die Glieder, er wärmt, wie rege Fantasie, ... |
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104 | Farbenzeit | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Weil wir alle einmal sterben, Erde werden, irgendwann, sollen Kleider schwarz nicht färben, werben für des Todes Bann Farbenzeit ist angebrochen, Wangen glühen feuerrot, Sommerklang vom Zaun gebrochen, Retter aus des Winters Not Wälder, Wiesen, Ruf der Raben, Glut der Lichtung, Vogelsang, ... |
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103 | Nachtmahr | 15.04.16 | ||
Vorschautext: Ich bin der Schmerz in schwarzer Nacht, hab' Klemmen, Schrauben im Gepäck, wie Feuer wird das Leid entfacht, der lichte Traum ersäuft im Dreck Ich bin der Schock, der um sich greift, wenn Boden unter Füßen bricht, der Stich, der deinen Frieden schleift, die Furcht im trüben Kellerlicht Ich bin der Schatten an der Wand, der auftaucht, wann es ihm beliebt, ... |
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102 | Zum Lichte | 13.03.16 | ||
Vorschautext: Ein zarter Spross begehrt den Strahl, der weltwärts von der Sonne fällt, ein Mensch vergeht in Höllenqual, wenn er sein Sein um Licht verprellt Zu Stroh verdorret fettes Gras, wo einzig Nacht es schwarz umwogt, so kraft- und saftlos Flammenfraß ohn´ Widerwehr am Halme tobt Der Funkenflug ist viel genug, ein Funke wird zum Bleigewicht, ... |
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101 | Einsamer bunter Hund | 06.03.16 | ||
Vorschautext: Im Schatten hoher Wipfel stehen, so fand ich dich im Vollmondschein, kein Wind vermag die Pein zu drehen, die wild zerfrisst mir Herz und Sein Ein volles Jahr vergeblich suchend entbehrend jeglicher Vernunft, ob meines Lebens Gangart fluchend und fliehend meines Standes Zunft Du fesselst sehnsuchtsvolle Augen, wie damals vor dem Mühlenrad, ... |
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100 | Urgewalt | 27.02.16 | ||
Vorschautext: Himmel platzt aus allen Nähten, Winde, Wirbel, Donnerschlag, eben noch die Bauern mähten, Regen nun, welch' Paukenschlag Vieh blöckt laut im trauten Stalle, suhlt sich in Geborgenheit, Bauernfluch des Sturmes Kralle, alle nass und blass vor Neid Schemen fliehen grelle Blitze, triefen, schniefen wutentbrannt, ... |
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