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79 | Wie Gott sein | 27.01.16 | ||
Vorschautext: Am Himmel steht ein fahler Schimmer, der tausend Jahre dort schon wohnt so war es und so bleibt es immer, der Mond des nächtens stille thront Die Sterne leuchten ihrem Vater, der sie doch alle überstrahlt das Bild berührt des Friedens Ader, mein Gott allabendlich es malt Auf meinen Augen schwimmt das Bildnis, netzt stumm die Wange mein sodann, ... |
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78 | Stummer Schrei | 27.01.16 | ||
Vorschautext: Die Zeit, sie ist der Freundschaft Hohn, denn alles endet irgendwann, zum Abschied nicht einmal ein Ton, zwei Augen starren trüb mich an Und dennoch steigt die Frage auf: War es das wert, wofür ich ging? Ich wehre nicht der Tränen Lauf, an dir, mein Freund, ich eisern hing Ich frier' mit dir, im Kriege hier, wo man die Menschlichkeit verflucht, ... |
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77 | Lobpreislied des Todes | 24.01.16 | ||
Vorschautext: Volk wird rauschend mich begrüßen, Wegbereiter ist mir Blut, ström' von Köpfen hin zu Füßen, lavaheiße Lebensglut! Sei gepriesen, treue Klinge, Fechtkunst Brücken mir erschließt, Puls im Sturm ich niederzwinge, Leere dann aus Augen schießt Seht nur, dort die frisch Geweihten, Kaiser, nimm' sie in die Pflicht! ... |
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76 | Wintermärchen | 18.01.16 | ||
Vorschautext: Da weiße Flocken mich umschweben, die Uhrenzeiger stille steh'n, am Mantel weisse Grüße kleben, auf roten Wangen sie zergeh'n, Ich lass' versunk'ne Blicke schweifen, bis an den fernen Waldesrand lass' träumend Mären, Sagen reifen von Leidenschaften übermannt Wie leicht und sanft doch Flocken landen, so friedvoll, ja wie Samt, so weich ... |
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75 | Gold der See | 18.01.16 | ||
Vorschautext: Gebeutelt von des Schicksals Fängen, ein Fischer den Zenit erklimmt Kein Jubel galt ihm je von Rängen, war nie zu Größerem bestimmt Gab' vortags noch sein Boot den Fluten, bot zäh' wie stumm der See die Stirn beköderte die Angelruten, warf aus das Netz von rauem Zwirn Die Sonne sollt' noch einmal scheinen, dem Seebär, der vom Pech geplagt ... |
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74 | Reich der Träume | 16.01.16 | ||
Vorschautext: Ach wie die Stille mich umgarnt, mich schirmt im trauten Heime sich meiner müden Seel' erbarmt, im warmen Kerzenscheine Mein Odem geht wie Tuch im Wind, streicht andächtig die Lungen die Nacht sich ihrer Macht besinnt, dem Tage abgerungen Im Einklang schwere Glieder steh'n und keines will mehr streiten ... |
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73 | Zu zweit allein | 16.01.16 | ||
Vorschautext: Wir wandeln einsam durch die Nacht und einsam bleibt, wer um uns stirbt einjeder hat sein Licht entfacht, der Schatten furchteinflößend wirkt Ich sehe, dass auch ihr entflammt, wie Fackeln blitzt es auf und ab umgeben von euch, eingerahmt, doch nur für´s Licht ich Augen hab´ Was leuchtet sich mir offenbart, als tausend Punkte in der Nacht, ... |
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72 | Blut und Tränen | 16.01.16 | ||
Vorschautext: "Ihr Ritter, hört was ich euch sage, ich bin des Lebens nicht mehr froh vernehmt bei Gott, die meine Klage, benetzt die Klingen anderswo Ein Teufel nahm mir meine Liebste, der Teufel büßet mir dafür, dafür, dass er mein Weib stibizte, erwachs' ihm Trübsal und Geschwür Ihr Recken, lang genug gefrönet, gerostet in der Weiber Schoß ... |
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71 | Stadtluft macht frei | 12.01.16 | ||
Vorschautext: Dein Blick voll Sehnsucht sie durchdringt, die sturen Waldestannen Die Neugier mit der Vorsicht ringt du wünschst dich stumm von dannen Im Rücken qualmen grau und schlicht die immerselben Schlöte, der Tann verbietet jede Sicht auf zarte Morgenröte Allmorgendlich ein Hahn sich reckt, den Alltag zu besingen ein jedes Urgestein sich streckt, ... |
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70 | Sirenen | 25.12.15 | ||
Vorschautext: Ich falle aus, begebe mich erschlagen in's Abseits einer lichterlohen Welt Vertrauter Graus, noch windet sich mein Magen und nur die Nacht den Auswurf mir behält Gewiss, es dröhnt der Todesschrei der Ahnen, noch übertönt er stampfendes Gerät So rauscht der Alten Mensch geblieb'nes Mahnen durch meinen müden Geist von früh bis spät Doch gleich Sirenen, götterloses Kreischen, das Monde hinter Feuersonnen fliehen lässt! ... |
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69 | Ein Tag im Dezember | 21.12.15 | ||
Vorschautext: Ein Tag im Dezember, zwar licht, doch so kalt, es toben die Stürme mit aller Gewalt Mein Blick durch das Fenster kein Leben gewahrt, verendete Ähren im Feld aufgebahrt Die Weihnacht sie nahet, zwar lieblich ihr Klang doch dies Fest der Liebe: Fluch, Furcht mir und bang Die Zeit der Besinnung, besinnen worauf? Der Einklang, er flieht mich in panischem Lauf Gestalten durchziehen, durchforsten mich ganz, rauben mir Würde und jeglichen Glanz ... |
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68 | Heimkehr | 21.12.15 | ||
Vorschautext: Es ist die Heimaterde, die fordernd nach mir ruft Es sind nicht "meine Liebsten", die habe ich verflucht Mich schrecken Konventionen und doch stimm´ ich mit ein, zig Zweifel in mir thronen und zweifelnd kehr' ich heim Doch geh' ich durch die Tannen, die ich als Kind bestaunt so fährt der Schmerz von dannen, ... |
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67 | Frei | 21.12.15 | ||
Vorschautext: Der alte Mann hebt dann und wann, wenn er die Regung leisten kann, den krummen Finger in die Luft, zu warnen jenen Flegel, Schuft, der ihn zum Schergen degradiert und dabei grinst, so ungeniert, der ihn zum Helfershelfer macht von Birkenau, ihm raubt die Kraft und wieder blickt der Alte dann den hoch erhob´nen Finger an, den Wurm den jener junge Tor wie drohend reckt vor ihm empor, ... |
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66 | Nur der Mond weiß | 08.12.15 | ||
Vorschautext: Im gleißenden Mondlicht mein Tagwerk vollbracht, zerrüttet, weil in mir es Frieden nicht schafft Ich tauche verloren die Klinge in´s Eis, Perlen auf meiner Stirn, Perlen von Schweiß Dein kirschrotes Blut glänzt im Mondeslicht fahl Was träumte ich mir? Ein Ende der Qual? Mein Lobeslied auf die Vergeltung verklingt, ich wähnte, dass Rache den Frieden erzwingt Es gibt Dich nicht mehr, was diente nun tot, kauert im Schnee, still und kalt und so rot ... |
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65 | Lied ewiger Nacht | 04.12.15 | ||
Vorschautext: Ein Lied wogt durch die schwarze Nacht der Saiten warme Töne und vor mir thront in stiller Pracht, im dunkeln Nichts das Schöne Hier endet allen Zwanges Macht, fällt matt in sich zusammen Ich ende eine öde Wacht, hinfort des Alltags Zangen Der Lärm der Welt beschämet schweigt ob jener reinen Klänge ... |
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64 | Vom Sehnen alter Tage | 13.11.15 | ||
Vorschautext: Dein Anblick reißt mich Meilen fort Streift gute, schlechte Zeiten Entführt mich an den Flammenort An dem es galt zu streiten Den Weg gebar dein Freiheitsgeist Die Funken sprangen über Der Kampf zusammen uns geschweißt Und doch sind wir Betrüger Heut' geht einjeder seinen Weg Verleugnet jene Stunden ... |
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63 | Torero | 08.11.15 | ||
Vorschautext: Es rauscht der Bach, der Wind durch´s Korn, es protzen fette Ähren Es senkt ein edler Stier sein Horn, im Kampf sich zu bewähren Es singt allein der Wind im Ohr, die Menschenlaut´ ersterben Mein Hirn halluziniert mir vor Gemälde vom Verderben Weiss nicht, ob mehr als ein Versuch mir armem Schlucker ziemet ... |
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62 | Schauermeister | 08.11.15 | ||
Vorschautext: Im Spätherbst streichst du über kahle Felder, in allen Winkeln sich dein Hauch verkrallt Ich fühl' es, wieder bin ich ein Jahr älter, dein Ruf durch farbenlose Wälder hallt Im Tann die frische Luft besingt ein Ende, wo flüsterleis´ mein Blick die Kron´ beweint bewusst mit dir ich meine Zeit verschwende, wie ausgestorben dieser Augenblick erscheint Durch dichte Nebelschwaden huschen Geister, das Astloch eisig durch den Morgen äugt ... |
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61 | Konsens | 08.11.15 | ||
Vorschautext: Gedanken schmerzen mich so sehr, sie passen nicht zu meinem Leib Mein Fleisch, fidel kommt es daher, Der Geist sich an ihm reibt Des Messers Schneide leg´ ich blank, zu enden jenen ew'gen Krieg, es ringt der Körper mit dem Geist so krank, der Wahnsinn mich bestieg Die Klinge treib' ich in den Bauch, die Lippen Formen sich zum Schrei, ... |
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60 | Im Dunstkreis | 21.10.15 | ||
Vorschautext: Mein Sehnen tobt im Morgenlicht, Greint in des Alltags Schranken Aus Lungen schwer mein Seufzer bricht im Dunstkreis fahler Lampen Das Himmelsgold durch's Fenster lugt, So nah und doch so ferne Gedankenlenken ich versucht, Doch nimmer ich es lerne Ideen drehen wie der Wind, der Freie, Unbeschwerte ... |
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