Titel | ||||
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39 | Waldfraß | |||
Vorschautext: Winter, Nacht und tausend Sterne, Atemhauch die Lichtung fängt, Stummer Ruf in weiter Ferne, Augenlicht am Auge hängt Kälte, Bäume wie Gerippe, Wurzeln, Knochen, Händen gleich, Odem geht von meiner Lippe, auf in leerem Dunkelreich Ohne Kompass, schwarze Weite, Stock und Steine schweigen still, ... |
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38 | Totenkopf | |||
Vorschautext: Sag mir, vom Schirm, was dort nur prangt, ja, das was dort so helle scheint, vor solcher Form doch mancher bangt, gewiss manch' Kind verängstigt greint Gehörst du den Korsaren an, den Freibeuter dies Zeichen schmückt und falls man's anders deuten kann, beschreibe, wie die Deutung glückt Es scheinen Knöchlein mir zu sein, im Vordergrund ein Schädel gar, schenk' tapfer reinen Wein mir ein, falls dies komplett verfehlet war ... |
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37 | Himmel und Hölle | |||
Vorschautext: Soeben fing ich an zu Leben, goss Feuer in den Augenblick, den Launen hab´ ich stattgegeben und frei den Hals vom Mörderstrick Vom morschen Stuhl hinabgesprungen, durchdrungen noch von der Gefahr, dem Tod mein Leben abgerungen, verklungen war die Engelsschar Das Letzte ließ ich mir nicht nehmen, wenn sonst auch nichts mehr übrig schien, ... |
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36 | Im Klang der Nacht | |||
Vorschautext: Der Tag ist in der Nacht verklungen, die Dunkelheit trug mich zu Bett, hält schützend meinen Leib umschlungen, macht allen Lärmens Zwiespalt wett Ich berge mich in ihren Händen, den Wänden ihrer sanften Art, gewahre in des Lichtes Enden die einzig wahre Himmelfahrt Im Traum gelingt auf kleinem Raume was mir die weite Welt vergeigt, ... |
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35 | Raues Land | |||
Vorschautext: Ich liebe diese raue Landschaft, die Kraft und freien Geist verstrahlt, viel Herzblut ward ihr hingerafft, dafür mit Weisheit sie nun prahlt Die Hügel steigen aus dem Boden, die Krater stürzen sich hinab, man mag die Sträucher sämtlich roden, sie sterben niemals ewig ab Wer sich an ihren Wurzeln abtut, und wütet wie die Axt im Wald, ... |
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34 | Urgewalt | |||
Vorschautext: Himmel platzt aus allen Nähten, Winde, Wirbel, Donnerschlag, eben noch die Bauern mähten, Regen nun, welch' Paukenschlag Vieh blöckt laut im trauten Stalle, suhlt sich in Geborgenheit, Bauernfluch des Sturmes Kralle, alle nass und blass vor Neid Schemen fliehen grelle Blitze, triefen, schniefen wutentbrannt, ... |
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33 | Nachtmahr | |||
Vorschautext: Ich bin der Schmerz in schwarzer Nacht, hab' Klemmen, Schrauben im Gepäck, wie Feuer wird das Leid entfacht, der lichte Traum ersäuft im Dreck Ich bin der Schock, der um sich greift, wenn Boden unter Füßen bricht, der Stich, der deinen Frieden schleift, die Furcht im trüben Kellerlicht Ich bin der Schatten an der Wand, der auftaucht, wann es ihm beliebt, ... |
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32 | Farbenzeit | |||
Vorschautext: Weil wir alle einmal sterben, Erde werden, irgendwann, sollen Kleider schwarz nicht färben, werben für des Todes Bann Farbenzeit ist angebrochen, Wangen glühen feuerrot, Sommerklang vom Zaun gebrochen, Retter aus des Winters Not Wälder, Wiesen, Ruf der Raben, Glut der Lichtung, Vogelsang, ... |
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31 | Unter Palmen | |||
Vorschautext: Mein Sehnen gilt der Heiloase, sobald der Tag mich träumen schickt, verstrickt in eine triste Phase, die Seele baumelnd Licht erblickt Ich greife nach den Palmenstränden, wo mit dem Wind die Zeit verweht, den Sand, der zwischen rauen Händen, wie Odem sacht, zu Boden geht Er rauscht und rieselt um die Glieder, er wärmt, wie rege Fantasie, ... |
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30 | Königinnenfreier | |||
Vorschautext: Dort stehen sie, die wüsten Schreier, ihr Sabber fließt, es fliegen Eier, nach aussen hin Gerechtigkeit, tatsächlich Blut, aus Freud' am Leid Ich stehe auf dem Galgenboden, Sack auf dem Kopf und Schmerz im Hoden, ein Ehebrecher soll ich sein, ein Lüstling und perverses Schwein Den Spott durch Haltung ich bezähme, weh´ mir, wenn man den Stolz mir nähme, ... |
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29 | Pfad zur Sonne | |||
Vorschautext: Der Frühling quillt aus kahlen Ecken, es sprudeln Farben kreuz und quer, mag länger nicht den Duft verstecken, entlädt ihn flugs im Blütenmeer Die Sprosse schießen in die Wolken, ihr Werdegang nach Sonne giert, die Frühjahrserde wird gemolken, im Blattgrün sich ihr Nass verliert Den Winter längst nicht abgeschüttelt, so stand mein Herz vor Wochen still, ... |
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28 | Wofür | |||
Vorschautext: Befriedigt grinst des Krieges Fratze, wo Waffengang das Wort verwehrt, wo Blut fließt und das Brandgeschatze an Lebensmut und Nerven zehrt Vom Himmel purzeln kreischend Schauer, am Boden detoniert der Stahl, die Welt war nie und nimmer grauer, das Menschsein nie von solcher Qual Ein kleiner Junge wollte wetten, dass er das Morden überlebt, ... |
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27 | Goliath | |||
Vorschautext: Sein Schwert sich wühlt durch Mark und Bein, der Regen kühlt, von Schweiß wäscht rein Sein Zorn zerbricht an Feindes Schild, im Blutgericht sein Feuer tillt Er straft sie ab, er schlitzt sie auf, ... |
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26 | Wellendeck | |||
Vorschautext: Dort liegt der weite Ozean, liegt aus als reger Teppich, sein Türkisblau,still, glatt und plan, dem Schaum der Wogen wich Es hebt und senkt sich alles Nass, die Tränen dieser Erde, ein Leib, zu zäumen allen Hass, der Welten Dunkelherde Das Antlitz der Unendlichkeit, am Horizont der Wogen, ... |
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25 | Preußen '44 | |||
Vorschautext: Das Ortsschild blindlings liegen lassend, so stürmt die rote Flut heran, sein Testament verfrüht verfassend, starrt mich mein alter Vater an Er klatscht die Silben auf den Fetzen, bestürmt die Schwester nebenher, es ist in etwa abzuschätzen, dass sie ihm westwärts lieber wär' Nun starrt er auf die kahlen Wände, fast selig, da ich folgsam war, ... |
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24 | Blattschuss | |||
Vorschautext: Im Herz des Waldes tönt ein Horn, ist doch dem Wild kein Segen, wenn über Kimme, über Korn des Jägers Blicke fegen Zur wilden Jagd, im bunten Tann, selbst graue Vögel singen, schweigt still, so hört ihr dann und wann den Specht den Schnabel schwingen Von Ast zu Ast und hoch hinauf, entgleisen frische Brisen, ... |
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23 | Hasenfuß I | |||
Vorschautext: Ein Feuer brennt im Nirgendwo, sprüht Funken in die schwarze Nacht und tief in mir, da jauchzt es froh, die Flamme prasselt, zischelt, kracht Ich meine, dass die Sommerzeit des nächtens ihren Charme verliert, so friere ich und horte Neid, auf den, der in die Flamme stiert Ja, dort geht wahrlich irgendwer, tappt vor dem Labsal auf und ab, ... |
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22 | Trauerspiel | |||
Vorschautext: Ich habe diesen Krieg so satt, den Stalin längst entschieden hat, kein Unikat, kein Hut nach Wahl, mein Kopf versinkt in blankem Stahl Ein Panzer ist mir Schutz und Schild, wenn's Blut aus Schützenlöchern quillt, er hat vorm Tod mich oft bewahrt und ihn gesät auf Feindesfahrt Das Kreuz aus Eisen warf ich fort, denn welche Ehre liegt im Mord? ... |
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21 | Wetterumschwung | |||
Vorschautext: Vor einem Monat lag dort Schnee, wo ich soeben barfuß geh', die Äste braun, von Weiß bedeckt, hat damals noch das Eis versteckt Vor einem Monat war nicht klar, dass Frühjahrsduft im Anflug war, das Nass verharrte starr im Frost, ein Hauch bließ kalt aus Richtung Ost Vor einem Monat stand der Saft, der üppig grüne Wiesen schafft, ... |
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20 | Nachtmahr | |||
Vorschautext: Ich bin der Schmerz in schwarzer Nacht, hab' Klemmen, Schrauben im Gepäck, wie Feuer wird das Leid entfacht, der lichte Traum ersäuft im Dreck Ich bin der Schock, der um sich greift, wenn Boden unter Füßen bricht, der Stich, der deinen Frieden schleift, die Furcht im trüben Kellerlicht Ich bin der Schatten an der Wand, der auftaucht, wann es ihm beliebt, ... |
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