Bella Italia
Ein Gedicht von
Lars Abel
Italien, Imperia,
am Wegesrand sitzt du,
Gitarre in der Hand,
zwei alte Schuh' dazu
Die Tasche dort erwartet Geld,
besticht durch Leere Leute
Du greifst behend' zur Flasche,
Dem Quell' wohl deiner Freude
Nicht teuer ist dein Saitenfeuer,
Ich zieh' meinen Hut
Es klimpern rote Münzen
vergeltend deinen Mut
Es folgt ein einsam klagendes,
vielleicht dein Abschiedslied
Wer weiss, ob heut', ob morgen schon
du deinen Schöpfer siehst
Dein Nicken ist viel mehr als Dank,
du scheinst dich zu verneigen,
Die Szene kommt mir seltsam vor,
hier möcht' ich nicht verweilen
Ich ziehe los,verständnislos
mein Leben packt mich wieder
Was schert mich da ein Bettelmann
Und weinerliche Lieder..
Mein akkurat gescherter Schopf
ziert treffend, was darunter
Bin eingestellt, organisiert,
nur deshalb wohl so munter
Im Urlaub hier mit Sonnenbrand,
Geld sitzt hier locker in der Hand
und dennoch kommt es vor,
dass mich der Alltag übermannt..
Zuhause steht ein fester Plan,
die Karte meines Lebens
Doch hier fang' ich von vorne an,
hier plane ich vergebens
Schon wieder rege Grübelei
Bin ich mit mir denn glücklich?
Kann ich behaupten ich sei frei,
solang' ein Plan beherrscht mich?
Welch' große Melodie
umspielt da plötzlich meinen Rücken?
Ich lasse ab von meinem Kampf,
ergriffen vor Entzücken
Ich gehe, laufe, renn' beinah',
dein Spiel nicht zu verpassen
Die Töne meine Fesseln wie
von selbst aufspringen lassen
Auf einmal bin ich frei,
frei wie die Melodey
Dies' königlich verträumt
bekrönte Lied ist Zauberei
Frei jauchzt einjeder Ton,
der Illusion zum Hohn, den
Himmel zu erklimmen,
wo dir die Straß´ ein Thron
Jetzt knien Hundertschaften
verzaubert dir zu Füßen,
als ob deine Regentschaft hier
auf Erden sie begrüßen
Und als der letzte Ton erklingt,
sie immernoch nicht weichen
Dein Reich kann jedem Königreich
getrost das Wasser reichen
(C) Lars Abel