Titel | ||||
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99 | Reue | 27.02.16 | ||
Vorschautext: Weißt du noch, wer wir damals waren, zeihst du mich noch der Schuldigkeit, wir trotzten einig den Gefahren und glotzten eisig kalt im Streit Nur um der alten Tage willen, mir schwellen Reue und Verdruss, sie mehren meiner Falten Rillen und nähren letztlich den Entschluss Ich will nicht Öl ins Feuer gießen, sag´, schwelt sie noch, die böse Glut, ... |
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98 | Raues Land | 20.02.16 | ||
Vorschautext: Ich liebe diese raue Landschaft, die Kraft und freien Geist verstrahlt, viel Herzblut ward ihr hingerafft, dafür mit Weisheit sie nun prahlt Die Hügel steigen aus dem Boden, die Krater stürzen sich hinab, man mag die Sträucher sämtlich roden, sie sterben niemals ewig ab Wer sich an ihren Wurzeln abtut, und wütet wie die Axt im Wald, ... |
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97 | Im Klang der Nacht | 20.02.16 | ||
Vorschautext: Der Tag ist in der Nacht verklungen, die Dunkelheit trug mich zu Bett, hält schützend meinen Leib umschlungen, macht allen Lärmens Zwiespalt wett Ich berge mich in ihren Händen, den Wänden ihrer sanften Art, gewahre in des Lichtes Enden die einzig wahre Himmelfahrt Im Traum gelingt auf kleinem Raume was mir die weite Welt vergeigt, ... |
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96 | Himmel und Hölle | 20.02.16 | ||
Vorschautext: Soeben fing ich an zu Leben, goss Feuer in den Augenblick, den Launen hab´ ich stattgegeben und frei den Hals vom Mörderstrick Vom morschen Stuhl hinabgesprungen, durchdrungen noch von der Gefahr, dem Tod mein Leben abgerungen, verklungen war die Engelsschar Das Letzte ließ ich mir nicht nehmen, wenn sonst auch nichts mehr übrig schien, ... |
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95 | Heiligtum | 17.02.16 | ||
Vorschautext: Vom Fels jauchzt hell ein reges Rinnsal, zwar schmal, doch stet und sonnenklar, weh' dem, der je dies Recht dir stahl, dies Recht, zu Glucksen, ohn' Gefahr Noch funkeln deine zarten Tropfen und springen froh von Stock zu Stein, wer will sich da die Schulter klopfen, die Trübnis solchen Glanzes sein? Mich hat der Klang längst hingerissen, der hohem Felswind innewohnt, ... |
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94 | Westwärts | 16.02.16 | ||
Vorschautext: Heißa, wie die Ketten rasseln, euer Stolz uns westwärts scheucht, Taten folgen bald dem Quasseln, bis der Feind am Boden kreucht Überhäuft wird er mit Bomben, wild zerfetzt und unentwegt rauben wir ihm Weib und Plomben, Silberglanz, was zart sich regt Blutverschmierte Uniformen hübschen uns den Abend auf, ... |
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93 | Eine Frage | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Ob einer Frage ich erschrak, weil zäh sie auf dem Herzen lag, Wird etwas von mir übrig sein, geh´ ich in´s Reich der Erde ein? Wer wirft wie ich, denselben Stein, tut groß wie ich und auch so klein? Wer geht dieselben Pfade ab, vom Wiegenfest bis hin zum Grab, wer leidet Pein, wie ich sie litt, hält taff mit meinem Frohsinn Schritt? Ich weiß, dass nichts mehr von mir bleibt, mein Sein dem Nichts wird eingereiht, ... |
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92 | Totenkopf | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Sag mir, vom Schirm, was dort nur prangt, ja, das was dort so helle scheint, vor solcher Form doch mancher bangt, gewiss manch' Kind verängstigt greint Gehörst du den Korsaren an, den Freibeuter dies Zeichen schmückt und falls man's anders deuten kann, beschreibe, wie die Deutung glückt Es scheinen Knöchlein mir zu sein, im Vordergrund ein Schädel gar, schenk' tapfer reinen Wein mir ein, falls dies komplett verfehlet war ... |
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91 | Oradour- Sur- Glane | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Du wachtest auf, verzückt vom Sang der Dohle, ein Sonnenstrahl den Vogel trällern hieß, ein neuer Tag kam an auf leiser Sohle und wie gewohnt der Wind ihn dorfwärts blies Hat deine Eintracht je im Krieg gezittert? Der Zeit zum Trutze Friede dich umschlang, im Traume nicht hast Unheil du gewittert, die Furcht vorm letzten Gang nie von Belang Doch plötzlich war da- panisches Gewimmel- als Feldes Grau sich in dein Herz ergoss, ... |
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90 | Waldfraß | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Winter, Nacht und tausend Sterne, Atemhauch die Lichtung fängt, Stummer Ruf in weiter Ferne, Augenlicht am Auge hängt Kälte, Bäume wie Gerippe, Wurzeln, Knochen, Händen gleich, Odem geht von meiner Lippe, auf in leerem Dunkelreich Ohne Kompass, schwarze Weite, Stock und Steine schweigen still, ... |
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89 | Lykantrophie | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Der Spur von Tod, von Raub und Mord, Ich folgte ihr zum Waldesrand, kein Lebenszeichen fand ich dort, der Sog hinein war fulminant Die Neugier zwang mich in den Tann, der Mond goss fahl sein Licht hinzu, dann, eine Lichtung irgendwann, und trügerische Ruh' Ich schauderte, als das Geäst, sich plötzlich auseinanderbog, ... |
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88 | Weltenbrand | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Der Schnaps, von Höllenhand gebrannt, droht mir das Hirn zu brechen, den Gaumen ziert ein Weltenbrand, verdorrt des Schlundes Flächen Bei meinem Glas, wer grimmet mir, was tat ich, dass du zürnest? war gestrig ich kein Kavalier, was soll's, dass du mich würmest? Den Maiden sang ich Melodeyn, die eines Engels würdig, ... |
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87 | Verrannt | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Stumm sieht man an einander nun, wo Augen nur den Mund auftun, des Wortes Chance längst verstrich, so sinnlos, spröde, fürchterlich Wenn Blicke sprechen schrecklich wahr, so droht von Zungen nur Gefahr, ein schmerzverzerrtes Angesicht den Streithahn hemmt, das Herz gebricht Wir ließen zwar nichts unversucht zu viel des Leides nun verbucht, ... |
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86 | Stimmen | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Durch dunkle Nacht erklingen Stimmen, sie weisen mir den rechten Weg, einst warf ich auf sie all mein Grimmen, mein Zaudern hierfür sei Beleg Sie legen Hürden mir zu Füßen sie weinen, flieh' ich lichten Pfad, da ich nicht hörte, musst' ich büßen, bisweilen schwer, von früh bis spat Nahm teil an aussichtslosem Ringen und säte Wind im Seelenhain, ... |
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85 | Vom Erblassen | 15.02.16 | ||
Vorschautext: In meine Arme willst du sinken, du frisch gepflücktes Blümelein, noch denke ich nicht an dein Winken, das mir bedeutet: Ich, allein Mich necken deine kecken Worte, dein Leib mit meiner Wolllust spielt, mein Glück ich nur bei dir verorte, ein Pfeil nach meinem Herzen zielt Noch zaubert dein verliebtes Lachen mir warme Schübe durch den Leib ... |
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84 | Melancholie | 15.02.16 | ||
Vorschautext: Ich sitze einsam auf der Welt, weil alles sonst die Segel strich, von irgendwo ein Hund noch bellt, sonst nichts, der Lärm im Nichts verblich Der Wind streicht mein zerzaustes Haar, türmt hoch die Wogen meiner Seel´, in´s Leere starrt mein Augenpaar, aus Kummer macht es keinen Hehl So still und einsam wollt´ ich sein, so fern der Menschheit lange schon, nun wächst daraus mir große Pein, erlahmt des Herzens reger Ton ... |
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83 | Seelendurst | 29.01.16 | ||
Vorschautext: Siehst du durch meine Augen Lichterreigen, versiegt der Wolkenguss in grellem Neid, wie Phönix aus der Trübnis, vollends steigen, ersehnter Sonnenfluss und Goldgeschmeid' Des Himmels Fluten wärmend weltwärts strömen, kein Wolkenfleck das lichte Rinnsal stört, der Ferne dunkelschönes Donnerdröhnen sein Farbenspiel im Diesseits nicht betört Gewiss das Himmelsfeuer nicht verwehret, was stets geächtet ward in bösem Traum, ... |
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82 | Herzschlag | 28.01.16 | ||
Vorschautext: Wann war´s, als du mein Herz vernommen, beschlossen, es soll deines sein? die Zügel hast du mir genommen, nun reitest du durch Feld und Hain Ich darbe, sende schwache Blicke bis an den fernen Horizont, es reißen sämtlich alle Stricke, wo Liebe sich in Wehmut sonnt Du hast es aus der Brust gerissen, zurück bleibt mir ein kalter Stich, ... |
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81 | Traumtänzer | 28.01.16 | ||
Vorschautext: Mir war im Schlaf, als ob ein Meister, ein Bild durch meine Hand erschuf, als ob der Ahnen kluge Geister, sich bündelten in seinem Ruf Ein Raunen ging durch Traumes Lande und Gräser wisperten davon, das Paradeis der Wind benannte, geläutert sei der Erdenthron Als ohne Furcht ich sanft erwachte, drang Sonnenlicht durch's Fensterglas ... |
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80 | Lichtgestalt | 27.01.16 | ||
Vorschautext: Einst zwang mich schwelender Verdruß in seine tristen Kammern, vier Wände grau, aus einem Guss, bekräftigten mein Jammern War nie ein Kind von Traurigkeit, die Lippen stets gebogen, doch jenes schwere Trauerkleid hat mich um´s Glück betrogen Das Frühjahr sich in's Land ergoss, es spross in seiner Güte, ... |
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