Westwärts
Ein Gedicht von
Lars Abel
Heißa, wie die Ketten rasseln,
euer Stolz uns westwärts scheucht,
Taten folgen bald dem Quasseln,
bis der Feind am Boden kreucht
Überhäuft wird er mit Bomben,
wild zerfetzt und unentwegt
rauben wir ihm Weib und Plomben,
Silberglanz, was zart sich regt
Blutverschmierte Uniformen
hübschen uns den Abend auf,
unser Krieg kennt keine Normen,
einzig Front und Kampfverlauf
Hurtig, Männer, aufgesessen!
stählern röhrt das Kampfgefährt,
auf in's zähe Kräftemessen,
ewig nicht die Jugend währt
Sommer, Westfront, 'vierundvierzig,
blonde Bengel, Panzerstoß,
Kampfgeschehen viel zu würzig,
kopf- erst, bein-, dann chancenlos
Klamm vergehen auf dem Felde,
Mutterworte noch im Ohr,
Blut ziert fahl das Schlachtgemälde,
Sterben hinterm Panzerrohr
Deutscher Sohn, so fern der Heimat,
hoffnungslos im Stahl zersiebt,
fern der anberaumten Heirat,
fern dem Mädel, das dich liebt
Glaubtest du noch an ein Wunder,
zu vermessen war dein Traum,
und in Frankreich schaukelt munter
nur ein Helm im Kirschenbaum
(C) Lars Abel