Sommersünde

Ein Gedicht von Lars Abel
Voll Zuversicht, voll Überschwang,
die Schatten kurz, die Strahlen lang,
das Aug' befeuert vorwärts blickt,
das Haupt, den Weg bejahend, nickt

So voller Glück, der Macht entrückt,
der Nacht, die alle Pracht zerstückt,
zum Lichte hin, den Wolken zu,
die Füße bar, ohn' Druck im Schuh

Bald wie der Wind, zum Flug bereit,
mein freier Geist zum Himmel schreit,
doch löst ihn fiebernd aus der Spur
der wilde Duft ergrünter Flur

Des Feldes Antlitz, wohlgenährt,
im Korn ertrinkend, sich beschwert,
dass ihm Verdruss der Überschuss,
die Ernte erst ein Hochgenuss

Es wirft sein Hoffen ganz auf mich,
das Feld, auf mich, den schmalen Strich!
Welch' Mühsal zu so blumer Stund',
dein Mund tut wahrhaft Unheil kund!

Kein Jucken nicht die Finger streift,
das Phlegma in mir um sich greift,
der Abschied leicht, die Arme schwer
ich mache kehrt, vorbei die Mär'...

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Sommersünde

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31.05.2016
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