Einsamer bunter Hund
Ein Gedicht von
Lars Abel
Im Schatten hoher Wipfel stehen,
so fand ich dich im Vollmondschein,
kein Wind vermag die Pein zu drehen,
die wild zerfrisst mir Herz und Sein
Ein volles Jahr vergeblich suchend
entbehrend jeglicher Vernunft,
ob meines Lebens Gangart fluchend
und fliehend meines Standes Zunft
Du fesselst sehnsuchtsvolle Augen,
wie damals vor dem Mühlenrad,
mein Eheschluss wollt´ mir nicht taugen,
kein Feuer schürt die Zweckheirat
Dein Wesen legte wie die Sonne
mir unbekannte Sphären vor,
ich trieb dahin im Sog der Wonne
und machte aus mir einen Tor
Die Lunte hat mein Weib gerochen,
sie sandte Schergen nach dir aus,
hat meinen Schmerz vom Zaun gebrochen
und jagte dich zur Stadt hinaus
Im Mondenschein muss ich dich finden,
die Sonnensphäre sich verschließt,
dort würde sie dich binden, schinden,
entlohnen, wer dein Blut vergießt
Der Tann sei Heimat dir geworden,
die dunkle Höhle Hof und Haus
die Lebensquellen überborden,
wo Pfeil und Bogen helfen aus
Wär´ ich kein bunter Hund im Volke,
so trübte nichts mein Liebesglück,
die Sturmfront schluckt dich, weiße Wolke
und lieblos bleibe ich zurück
(C) Lars Abel