Gott befohlen

Ein Gedicht von Lars Abel
Ein Kunststück hat der Krieg vollbracht,
stürzt hellen Tag in tiefe Nacht,
wo' s Herz dem Glauben sich versagt,
weh' mir, der Zweifel an mir nagt

Der Herrgott hat mich nicht erhört,
das Kriegsgerät die Zwiesprach' stört,
mein Hilferuf wird übertönt,
das Schlachtfeld ächzt, das Schlachtfeld dröhnt,

Im Schlaf, die Toten jagen mich,
am Tag stinkt's Fleisch gar fürchterlich,
der Mensch versinkt in blinder Wut,
im Dreck, im Schlamm, in Schweiß und Blut,

Das Leid lauthals gen Himmel schreit,
mein Gott, wo bist du, es wird Zeit,
hörst du uns nicht vorm Blutgericht,
so bau' ich auf Erlösung nicht,

So trau' ich auf gewalzten Stahl,
was bleibt mir? Hab' ich eine Wahl?
Willst du nicht, Jesus, Retter sein,
so halte ich den Glauben klein..

Führst du nicht aus dem Jammertal,
du Gott, dem ich mich anbefahl,
so bleibt die Flucht nach vorne nur,
verbluten wir auf Feld und Flur..

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Gott befohlen

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15.02.2017
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