Der letzte Gruß

Ein Gedicht von Lars Abel
Noch misst die Welt die Sonne nicht,
die Nacht lugt aus den Wäldern,
noch ziehe ich im Dämmerlicht
vorbei an weiten Feldern

Es liegt der Sonne letzter Gruß
wie Gold auf reifen Grannen,
die Nacht ihr Reich erblicken muss
im Schattenwurf der Tannen

Allmählich kehrt die Helligkeit
sich ab von Feld und Fluren,
die Nacht, wie sonst um diese Zeit,
tritt in die Sonnenspuren

Und von des Waldes tiefstem Grund
bemächtigt sich der Wiesen
die Dunkelheit; der Sonnenschwund
lässt weithin Schatten sprießen

Was ich am Tag für wahr befand
an Bildnissen und Lauten,
liegt nun erschreckend unbekannt
im von der Nacht Erbauten..

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Der letzte Gruß

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31.03.2020
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