Profil von Ingrid Baumgart-Fütterer

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Titel
1886 Der Lausplage Herr werden - Nonsensgedicht- 09.02.25
Vorschautext:
Wenn dir 'ne Laus über die Leber läuft
und diese dich piesackt ohne Ende,
wird es höchste Zeit, dass du sie ersäufst,
nimm die Schnapsflasche in deine Hände,
gieße dir sodann hinter die Binde
vom Hochprozentigen ’nen großen Schluck,
auf dass der Alkohol die Laus finde,
der Plagegeist gerät dann unter Druck -
bedrängte Laus weiß nicht mehr ein noch aus,
vom Alkohol überschwemmt, sie ertrinkt,
ein letztes Mal zieht sie die Nase kraus,
ein, für alle Mal in den Tod versinkt.
1885 Über das Alter sinnieren 08.02.25
Vorschautext:
-Fiktion -
„Alter Mann, was tun?“
Fragt er sich nun.
„Es gibt kein Zurück
zum „Jugendglück“,
auch gibt, s kein Zurück
zum „Altersglück“,
denn da steck’ ich drin",
kommt ihm in den Sinn.

„Das Glück ist mir hold,
ein Herz aus Gold
...
1884 Ganz nach ihrem Geschmack 07.02.25
Vorschautext:
Von ihr wird für ihr Leben gern vernascht:

„Berliner“
mit großem Appetit, immer wieder

„Beamtenstippe“
leckt sich genüsslich über die Lippe

„Strammer Max“
genießt ihn stets ohne jegliche Hatz

„Franzbrötchen“
...
1883 Dressurakt 06.02.25
Vorschautext:
Sie ihren Hund dressierte
bis er „hündisch“ parierte
ihr immer aufs Wort folgte,
von sich aus nichts mehr wollte,
er für sie den Reiz verlor,
ward zu ähnlich Theodor,
dem Mann, den sie zu 'nem Tor
dressierte, Spaß dann verlor.
1882 Vogelbalz im Frühling 06.02.25
Vorschautext:
Im Frühling zwitschern aus vollem Hals
Singvögel, denn dann beginnt die Balz,
bauen Nester, brüten Eier aus,
mit Insekten, Würmern oder Maus
werden die Nestlinge gefüttert,
ihr Gerangel das Nest erschüttert
beim Kampf um die besten Fleischstücke,
dazu zählen nicht Fliege, Mücke -
schon bald steht an, der Flugunterricht,
manch Küken durch Flugkünste besticht,
mit Zwitschern wird der Erfolg quittiert,
auch der Mensch Lobesworte verliert.
1881 Verbeiniger "Leibwächter" 06.02.25
Vorschautext:
Knabe lächelt, vom Glück beseelt,
an Freude es ihm nicht fehlt
mit dem Hund an seiner Seite
der ihn bei jedem Streite
verteidigt, manchmal bis aufs Blut,
der Knabe hält dies für gut,
so traut sich keiner an ihn ran,
unbesorgt er schlafen kann,
denn treuer Hund über ihn wacht
nicht nur bei Tag, auch bei Nacht.
1880 Krebsdiagnose 04.02.25
Vorschautext:
Die Krebsdiagnose riss ihr
den Boden unter den Füßen weg.
Sie kam zu Fall, stürzte in einen
gähnenden Abgrund,
der sie zu verschlingen drohte.
Für den Moment stand die Zeit
für sie still, als wäre sie bereits tot.
Eine bleierne Beklemmung
machte sich in ihr breit,
drückte schwer auf ihr Herz,
das unter dem eiskalten Hauch
des Todes verängstigt so schnell
...
1879 Eiszapfen-Schicksal 04.02.25
Vorschautext:
Eiszapfen lassen sich hängen,
einander sich fast bedrängen
beim Wachstum an den Dachrinnen,
jeder will mehr Platz gewinnen
und macht sich im Laufe der Zeit
über die „Nachbargrenze“ breit,
auch will jeder der längste sein
und glitzern wie Kristallgestein –
wenn Sonne sie zum Schmelzen bringt,
jeder, Tropfen für Tropfen sinkt
auf kalten Erdboden herab,
versickert dort in seinem „Grab“.
1878 Im Alter "junggeblieben" 04.02.25
Vorschautext:
Er hat im Alter noch stramme Waden
dank langem Wandern und Fahrradfahren
und der Bizeps ist bei ihm wie gestählt
durch Heben von Bierhumpen, ungezählt.
Auch in der Liebe er ausdauernd ist
seit er jeden Tag Spargel, Knoblauch isst,
hin und wieder, Austern und Bockshornklee,
Knie-Hüftgelenke tun ihm nicht mehr weh.
Im Herzen, da ist er jung geblieben,
könnte sich täglich aufs Neu verlieben,
doch sein Herz er an seine Frau verlor,
der er einst die ewige Treue schwor.
1877 Ein Mann, der sich zu helfen weiß 03.02.25
Vorschautext:
Er ist ein „Altbeatle mit 'nem Schiebedach“
Alter hat ihn zum Glatzenträger gemacht,
einzig eine dünne Strähne ziert sein Haupt,
pomadisiert, sie Kurzbedeckung erlaubt,
ursprünglich eisgrau, hat er sie schwarz gefärbt,
Glatzenbildung hat ihm sein Vater vererbt,
trifft er sich mit einer Frau zum Stelldichein,
dreht er in die Strähne Lockenwickler rein
schwarz gelockt sieht er um Jahre jünger aus,
für manche Frau ist er dann ein Augenschmaus
der blanke Rest signalisiert Männlichkeit,
denn wo Glatze ist, macht Testosteron sich breit.
1876 Von der Frühlingssonne wachgeküsste Natur 02.02.25
Vorschautext:
Der Saft des Lebens
durchströmt Äste, Zweige
und pralle Knospen
von Blättern und Blüten,
die kurz davor sind
aufzuplatzen und sich
zu voller Größe und
Schönheit zu entfalten.
Sonnenstrahlen suchen
kühle Schatten auf,
vertreiben sie mit ihrem
wärmenden Licht
...
1875 Pfarrer lässt sich vom Mond inspirieren 02.02.25
Vorschautext:
In einer Mondscheinnacht
schreibt Pfarrer mit Bedacht
über den Mond, der lacht,
sich zeigt in voller Pracht,
in ihm den Wunsch entfacht,
ganz einfühlsam und sacht
über die Mondscheinnacht,
nun zu Papier gebracht,
zu halten 'ne Andacht.
1874 Wohlmeinende Ermahnung 01.02.25
Vorschautext:
Du wirst dem Tod schneller entgegenstreben,
wenn du Folgendes machst in deinem Leben:

Qualmen wie ein Fabrikschlot
Butter, essen auf Weißbrot
dem Alkohol oft frönen
sich mit Drogen zudröhnen
zu viel Fett, Zucker essen
sich ständig überfressen
rotes Fleisch konsumieren,
Herz, Hirn, Lungen und Nieren....

...
1873 Frühling löst Glücksgefühle aus 01.02.25
Vorschautext:
Ersehnter Frühling kommt bald,
Vogelgezwitscher erschallt
beim Liebes-Nestbau im März,
mit der Stimmung geht, s aufwärts
nicht nur in der Vogelwelt,
die sich aufs Brüten einstellt,
auch die Menschen aufleben,
nach Liebesglück sie streben,
richten ein, Kinderstuben
für Mädchen oder Buben,
sobald Nachwuchs sich einstellt.

...
1872 "Wasser marsch!" - Klapphornverse - 31.01.25
Vorschautext:
Zwei Knaben konnten nicht harnen,
inzwischen ihr Weh kaum tarnen
sie gingen zum Urologen,
dieser hat es hingebogen.

Prostata musste dran glauben,
ihr Verlust begann zu rauben
deren Erektibilität,
zum Glück traf, s ein im Leben spät.
1871 Nur aufs Geld aus sein 31.01.25
Vorschautext:
-1-
Er hat sich von ihr wie 'ne Weihnachtsgans
ausnehmen lassen, auch wenn, s ihn schmerzte,
denn ohne sie fühlte er sich nie ganz,
lebte auf, wann immer sie ihn herzte.
-2
Ein willfähriger Geldgeber war er,
las ihr jeden Wunsch von den Augen ab,
doch sie verlangte von ihm an Geld mehr,
zur Not schloss er Kreditverträge ab.
-3-
Dieser Frau er wie ein Sklave diente,
...
1870 Verflixte Uhrzeit! 31.01.25
Vorschautext:
Meine innere Uhr
meldet sich mal verfrüht,
dann wieder viel zu spät,
doch der Hahn auf dem Mist,
der kräht auch nicht immer,
so wie es richtig ist,
auch er ist mal zu früh
oder viel zu spät dran,
drum man mir ernsthaft rät
zu einem Weckerkauf.
1869 Vergänglichkeit 31.01.25
Vorschautext:
Schönheit, Gestalt
schwinden so bald,
der Jugend Schmelz
reibt sich am Fels
der Jahre ab
und bis ans Grab
nagt – null Mitleid -
der Zahn der Zeit,
doch im Herzen
bleibt trotz Schmerzen
manch einer jung
mit frohem Schwung.
1868 Dem Alter die Stirn bieten 30.01.25
Vorschautext:
Er geht auf die 90 zu,
doch begibt sich nicht zur Ruh,
er ist für sein Alter fit,
macht bei Wanderungen mit,
er gärtnert, schwimmt, musiziert,
die Fassung er nie verliert,
pflegt täglich seinen Humor,
wenn er spricht, sind alle Ohr.
1867 Friedhofsspuk 30.01.25
Vorschautext:
Ich schlendere über den Friedhof im Wald,
zucke zusammen, ums Herz wird mir eiskalt
ein Schauer mir den Rücken herunterläuft,
einzig um mich herum weht der Wind und seufzt,
hohle Stimmen aus unsichtbaren Kehlen
flüstern mir zu, ich bin umringt von Seelen,
tonlose Stimmen gehen mir durch und durch
Geraschel im Gräberlaub, dort kriecht ein Lurch,
ich kann die Geister der Toten nicht sehen,
doch spür’ ich, wie sie durch mich hindurchgehen.
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