Titel | ||||
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44 | Als wir Kinder waren | 27.07.15 | ||
Vorschautext: Als wir damals Kinder waren, schien die Welt uns riesengroß. Klettern, Baden, Fahrrad fahren, Lieblingsplatz auf Mutters Schoß. Unsere Seelen ohne Narben, gut die Herzen, schön und rein. Träume hatten bunte Farben und die Wünsche waren klein. Hell und froh war unser Lachen, klang so klar und unbeschwert. ... |
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43 | Minousch | 27.07.15 | ||
Vorschautext: Neulich hab´ ich einen Engel gesehen, für einen Moment blieb die Erde still stehen. Er lächelte sanft, dann sah er mich an, bezaubernd wie es ein Engel nur kann. Er war sehr zierlich, nicht groß von Gestalt und flüsterte: „Du meine Hände sind kalt!“ Verstohlen nahm ich ihn in meinen Arm, da war er ganz sicher und hatte es warm. Ich habe bisher nicht an Engel geglaubt, doch dieser hier hat mir die Seele geraubt. ... |
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42 | Sie kommen | 26.07.15 | ||
Vorschautext: Sie kommen, geknechtet, unterdrückt, vom Elend zerpflückt, über´s stürmische Meer, ihre Not wiegt schwer. Und ihr Freiheitsdrang, der gerad´ erst erklang. Sie kommen, die im Hunger darben, deren Kinder starben. Deren Ohnmacht uns trifft, ... |
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41 | Längst verstorben | 26.07.15 | ||
Vorschautext: Schweigend flieht der Tage Schatten, ruhelos ins Schwarz der Nacht und die Träume die wir hatten, stahl die Zeit uns still und sacht. Nahm die Tage uns´rer Jugend, die noch gestern uns beglückt und das Alter predigt Tugend, dieser Welt schon fast entrückt. Trüb´ die vormals wachen Blicke und manch Geist längst ohne Sinn, ... |
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40 | Suppenküche | 25.07.15 | ||
Vorschautext: Er hätte früher nie gedacht, wie rau der Wind doch weht, wie hilflos uns der Hunger macht, wie klein, wenn man hier steht. Er hätte wohl laut aufgelacht, auch hätt´ er nie geglaubt, das man den Menschen über Nacht, ein ganzes Dasein raubt. Vom guten Job nach arbeitslos, ist es oft gar nicht weit. ... |
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39 | Blindes Mädchen | 25.07.15 | ||
Vorschautext: Die Sonne streichelt ihr Gesicht, sie lächelt, doch sie sieht sie nicht. Und dennoch spürt sie ihre warmen Strahlen, die sie sanft umarmen. Um sie herum herrscht Dunkelheit, ein schwarzes Tuch, die ganze Zeit. Der Wind spielt leis´ in ihren Haaren. zum Himmel ihre Finger fahren. Sie denkt sich oft, wie es wohl wär´, säh´ sie die Stadt, das weite Meer. ... |
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38 | Was bringt das Morgen? | 24.07.15 | ||
Vorschautext: Bald schläft das sonnenmüde Land, die Dämmerung wie eine Wand. Der Mond mit hellem Traumgesicht, der Abendstern im fahlen Licht. Wind fährt ganz zärtlich durch das Laub, der Tag versinkt in grauem Staub. Die Nachtigall im Lindenbaum, ein leises Lied, man hört es kaum. Verwunschen scheint die laue Luft, betörend schwillt der Rosen Duft. ... |
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37 | Gewünscht sei dir | 24.07.15 | ||
Vorschautext: Gewünscht sei dir das pure Glück, ein Leben voller Süße. Vom Wohlstandskuchen auch ein Stück und Halt für deine Füße. Gesundheit sei dein Halteband und Zeit dich zu vergnügen. Ein starkes Ziel mit Herz und Hand soll sich für dich stets fügen. Bleib Mensch und bleibe gutgelaunt, nimm alles froh und heiter. ... |
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36 | Nachts | 23.07.15 | ||
Vorschautext: Nachts wenn alles dunkel ist, leuchten all die Sterne und ich seh zum Himmel rauf, in des Raumes Ferne. Nachts wenn alles dunkel ist, bin ich meist alleine. Wandle durch die Straßen still, in des Mondes Scheine. Nachts wenn alles dunkel ist, schweigt des Lebens Ode. ... |
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35 | Blaumannmännchen | 23.07.15 | ||
Vorschautext: Kleines Blaumannmännchen wetze, Arbeit heißt heut´ Stress und Hetze. Wage ja nicht laut zu klagen, hier hat nur dein Chef zu sagen. Müh´ dich redlich, halte still, tue alles was er will. Kleines Blaumannmännchen bete, an den Chef um deine Knete. Racker stets mit Leib und Seele, Überstunden als Befehle. Gib Kraft und Schwung und deine Zeit, ... |
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34 | Hexenjagd | 22.07.15 | ||
Vorschautext: Die Obrigkeit macht Hexenjagd, beschuldigt ist Hein Hinrichs Magd. Mariechen heißt das schöne Kind, ihr rotes Haar zerzaust vom Wind. Viel ist passiert in letzter Zeit, der Teufel aus der Dunkelheit, kam in den Ort, so sagt man still, weil er die Seelen holen will. Und die ihm Einlass hier gebot, Mariechen sei´s, die Haare rot ... |
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33 | Nachtgebet | 22.07.15 | ||
Vorschautext: Himmel, Quell aus Ewigkeiten, güld´nes Mondlicht voller Glanz. Unermesslich deine Weiten, ungezählt der Sterne Kranz. Und ich blicke voller Frieden, ich das Dunkel deiner Nacht. Sei dein Wille mir beschieden, Gott, der über allem wacht. © Hansjürgen Katzer, Mai 2013 |
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32 | Abendsinfonie | 21.07.15 | ||
Vorschautext: Der sanfte Abendwind der sinnlich durch die grünen Blätter streift. Die graue Dämmerung der Nacht, die zärtlich nach dem Stundenglase greift. Zwei Lerchen, die voll Sehnsucht ihre wunderbaren Lieder singen. Verträumte, malerische Töne, die nach steter Wehmut klingen. Der Tag scheint seinen heißen Atem unwillkürlich einzustellen. ... |
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31 | Unser tägliches Brot | 21.07.15 | ||
Vorschautext: Obwohl die halbe Welt verreckt, am kargen Hungertisch der Perversion, reden wir vom verheizen, von Mais und von Weizen. Welch widerliche, kranke Diskussion, wo doch der Nachbar nur den Hunger schmeckt! Der Überfluss, der uns gegeben ward, lässt uns zu ungeheuren Kreaturen werden. Welch Geist liegt uns´rer Welt zugrunde, wir, die wir gieriger als Höllenhunde, im Egoismus still vereint, die Herzen hart, ... |
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30 | Lebensspiel | 20.07.15 | ||
Vorschautext: Des Weges Ende scheint erreicht, ein jeder Tag, dem Nächsten gleicht. Wir sind längst Diener ohne Ziel, wir spielen mit im Lebensspiel. Geboren aus der Mutters Schoß, gesäugt, genährt und endlich groß, erwarten wir der Welten Glück, doch stößt uns dieses meist zurück. Wir haben Kratzer auf der Seele, befolgen Order und Befehle ... |
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29 | Mal einen Sommer | 20.07.15 | ||
Vorschautext: Tupf neu, das Blau ans Himmelszelt, wo heiß die Sonne brennt. Mal einen Sommer, den man kennt, in uns´re schöne Welt. Spring froh durch all das satte Grün, durch Gras, das hoch sich wiegt. Pflück´s Gärtchen leer, das vor dir liegt, die Rosen, die dort blüh´n. Bitt´ Vogelsang und Grillenton, lad ein an vollen Tisch. ... |
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28 | Die Schleiereule (Tyto alba) | 19.07.15 | ||
Vorschautext: (Vogel des Jahres 1977) In einem alten Birnenbaum, die Schleiereule, wie im Traum. Wiegt ihren Kopf die ganze Zeit. in unbedarfter Herrlichkeit. Ansonsten völlig regungslos, die dunklen Augen blicken groß, erwartend, das die Nacht sich senkt, den viel zu hellen Tag verdrängt. ... |
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27 | Pusteblume | 19.07.15 | ||
Vorschautext: So gelb dein Hütchen, schon von fern, ach Löwenzahn, du Butterblume. Du bist ein wahrer Augenstern, stehst da zu meistens in Kommune. Und wartest auf den lauen Wind, auf das dein Spiel von Neu beginnt. Es weicht dein gelbes Mützchen schon, wohl über Nacht, du Pusteblume. Die weißen Schirmchen sind dein Lohn, vom Wind getragen, dir zum Ruhme. Das tausendfach dein Samen fällt ... |
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26 | Zivilisiert | 18.07.15 | ||
Vorschautext: Während wir unverhohlen, die viel zu vollen Mägen mästen, mit Mc Doof und all dem anderen Wohlstandsdreck, verrecken anderswo vierzigtausend Kinder an einem einzigen Tag und keiner weint ihnen auch nur eine einzige Träne nach. Während wir nächtens ... |
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25 | Wegwerfgesellschaft | 18.07.15 | ||
Vorschautext: Wir werfen Menschen weg, die gestern noch voller Bedeutung waren. Bekannte, Partner, Freunde, Menschen, die uns wichtig schienen. Wir werfen Menschen weg, die gestern noch mit ihrer Arbeit, den Wohlstand unseres Landes sicherten, die an die Zukunft glaubten. Wir werfen Menschen weg, schieben die Alten und die Schwachen ab, ... |
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