Profil von Annelie Kelch

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Registriert seit dem: 06.10.2016

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Hallo, liebe LyrikfreundInnen, ich lese am liebsten Lyrik; sie macht mich oft nachdenklicher als Romane; das schafft sie mit wenigen, prägnanten Sätzen! Allerdings lese ich auch gern Romane, einige zumindest; aber Lyrik ist meistens fantasievoller, die Sprache ist oft wunderschön und bringt es auf den Punkt. Am liebsten lese ich die Lyrik von Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowsky, Doris Runge, Sarah Kirsch, Günter Eich und Jan Wagner.

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Anzahl Gedichte: 156
Anzahl Kommentare: 17
Gedichte gelesen: 74.724 mal
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Titel
156 Mir zuckt nicht mal die Wimper mehr ... 21.10.18
Vorschautext:
Der Weg, der längst vergangen, steht im Wege mir,
Unter Ruinen rosten Brunnen, darin meine Liebe rauscht.
Erröten wird das Ohr dir, wenn du ihren Worten lauscht:
Ich stell die Weichen für den Schicksalszug zu dir.

Was du auch sagst, entgleisen werden nimmer meine Züge:
So selbstbeherrscht war nicht mal Blücher, Feldmarschall!
Du bist das Liebste mir, mein Gott, mein heil'ger Gral,
Mir zuckt nicht mal die Wimper mehr bei deiner größten Lüge.

Selbst wenn der Wind die Krähenschatten tiefer treibt,
Dein Leib schon Angst vorm Sterben hat, vorm Leben ...
...
155 Den Mondweg soll ich gehen ... 18.10.18
Vorschautext:
Ich möchte über alle Blätter schweben, die am Boden liegen
Geopfert hat der Baum sein eigen Fleisch und Blut
Dem Gott, der unerkannt in jedem Stamme ruht
Dem Wind, begierig, kahle Äste in den Schlaf zu wiegen.

Ich möchte über alle Schatten springen, die das Jahr vollenden
Den Segen, der in jedem Sterben weilt, empfangen
Indes die uferlose Zeit vorübereilt mit Angst und Bangen
Verblühn die Lippen uns, greift Rost nach unsren Händen.

Der Winter ist darauf bedacht, die Freud mir zu verwehrn
Mich jederzeit auf sonnenwarmen Wiesen auszustrecken
...
154 Wattwurm im Venusjahr ... 05.08.18
Vorschautext:
Um wie viel friedlicher wäre das Leben,
würden ins Tuch der Nacht nicht allein Mond
und Sterne, sondern auch Gewaltlosigkeit gewebt,
und hätte das Kleid des Tages Taschen, darin genügend
Brot und Früchte Platz fänden für die Ärmsten dieser Welt.

… wenn nimmer Vertrauen zerstört und
nimmer abgerechnet würd Aug um Aug
und Zahn um Zahn … und wenn es Schiffe gäbe,
die unser Fernweh jederzeit von jedem Ufer aus
in ferne Länder trügen, wo ich dich niemals gegen

...
153 Papperlapapp ... 17.07.18
Vorschautext:
Drei Pappeln den lieben langen Tag lang plapperten fröhlich
viel Papperlapapp gleich neben der stillen Trave,
begrüßten freilich jeden Passanten sehr höflich
mit einem kaum hörbar gesäuselten 'Ave! Ave'!

„Da spazieren so viele Zwerge den Weg entlang
auf Schusters Rappen“, parlierte Sophie, die linke.
„Wenn Wind unsre Blätter streift, machen
wir gern auch mal 'Winke, winke'!“

„Ja, ja, und manche fahren mit Booten gar
auf dem Wasser. – Das ist es, was ich auch
...
152 Die alte Frau und das Meer ... 16.07.18
Vorschautext:
Die Nacht hebt ihren schweren dunklen Rock:
Das Meer blitzt auf und freudig blähen sich
am Landesteg neben den Kuttern die Segel:
Der Geist des Windes erwacht ...

Kühl noch die Bläue des Himmels über
Der roten Welle des Morgens …
Schon fliehen die Fische vor den Netzen.
Die alte Frau tritt aus der Einsamkeit ihrer Hütte.

Sie schultert ihr Herz … das Aug ...
erfasst die karge Beute der nächtlichen Flut:
...
151 Blind 03.07.18
Vorschautext:
Im rauen Atem der Nacht
liegt das Dunkel, das uns
beschattet – geliebt von
den Sternen: Es lässt sie
strahlen und funkeln ...
Vom Tod gepriesen; so bleibt
uns sein Angesicht fremd.
Dein Schatten, sobald
er erwacht ist, geht
durchs Zimmer und
füllt die Krüge mit Licht.
Mit Licht füllt die Sonne
...
150 Reisefieber 28.06.18
Vorschautext:
Seit der Sommer unter die Menschen
gefallen ist, glühen die Städte im Reisefieber …

Regen – zwischen Genesis und Exodus –
unterbrechen Augenblicke des Glücks.

Ein Mythos erwacht:
In Rom wäre alles anders …
unsere Geduld mit den Kindern grenzenlos,
der Sommer nur Honig:
die süße Wabe unseres Lebens.

...
149 Zaghaftes Glühen ... 27.04.18
Vorschautext:
Zaghaftes Glühen, ach ... das will
ein kalter Wind mir mir heut vertreiben.
Die Kälte malträtiert die Haut der nackten Hände.
Mein ratzekahler Lieblingsbaum spricht Bände,
und ohne helles Kinderlachen bleibt die
Stadt mir fremd – und seelenstill.

Wo sind die Morgenblumen, wo ihr lauer Duft?
Wo ruht der Zauber, der den Frühling stets begleitet?
Inzwischen ist auch noch die Sonne eingeschlafen.
Schichtwolken quellen grau am Himmelshafen,
der eisig schweigt, kein Vöglein singt in dieser Luft.
...
148 Meine Schulhaikus (10) 26.04.18
Vorschautext:
Morgens - die Siedlung ...
Mein Aug träumt noch vom Schlaf.
Vor uns: Sport, Deutsch, Kunst ...

Vorm Spiegel im Klo
brezeln sich auf für Physik:
sechs hübsche Mädchen.

Auf den Flur verbannt,
weil provozierend gelacht:
Ich schäme mich so.

...
147 Alsterspaziergang im April 25.04.18
Vorschautext:
Am Wegrand: ein leckes Boot.
Die Spur des Bilgewassers
versickert dunkel im Sand.

Unter 1000 weißen Segeln:
zwei blutrote – Alsterpiraten.

Ein buntes Kindereis ohne
(Fall-)Schirm wagt den Kopf‑
sprung ins Staubbad des Weges.

Von den besonnten Wiesen herüber
...
146 Frühling, wie du uns zum Leben erweckst! 24.04.18
Vorschautext:
O Frühling, wie du uns zum Leben erweckst:
Knospe um Knospe treibst du voran,
wirfst deine Netze ins Meer, dass die
Fische springen, ruderst die Sonnenkähne
an Land und wir vertrauen wieder den
Wellen unserer Gefühle und atmen ...

den Hauch neuen Aufbruchs; Grünes
strebt himmelwärts, Steine öffnen ihr
Herz, rosiger leuchten die Morgen.
Am Fenster zeigt sich die Traumgestalt: Puck,
und wir lassen uns in die Wälder entführen,
...
145 Poesie im April 23.04.18
Vorschautext:
Ich mag die wandelbaren Tage, wenn der Nebel fällt
und sich in Schwaden gräuliches Gefieder regt ...
die Luft, wie sie die blauen Hügel, scheinbar unbewegt,
umwirbt, umschmeichelt und beseelt umfangen hält.

Auch wenn die Vögel ohne Lieder steigen ...
in einen grauen Himmel, trüb und unverstellt,
tanzt meine Seele einen Kinderreigen
und schaut mit warmen Blicken in die Welt.

Ich mag die Frommen – Leute ...
ohne Heiligenschein …
...
144 Geliebter Hexenmeister 12.03.18
Vorschautext:
Habt noch Geduld … der Winter
steht schon an der Landesgrenze
und zollt Tribut dem Frühling,
der die Ouvertüre summt.
Paar Wochen noch – dann ist
sein kaltes Lied verstummt,
und Sonnenstrahlen zeigen sich
– verschwenderisch – in Gänze.

Im Frühling blühen nächtens goldene Sterne ...
und in den Wäldern hüpfen junge Stare leicht
von Ast zu Ast: Das wärmt die kalten Füße.
...
143 Im Süden flammt schon neues Licht 19.02.18
Vorschautext:
Aus einem Himmel voller Ödnis
kommt der Tag gekrochen …
Das "Trügerische Torfmoos" setzt Akzente
in geschneiter Schrift: Der Winter schreibt
den letzten Vers seines Gedichts:
Im Süden flammt schon eine
Krume neuen Lichts.

Mein Fieber will die Glut des Winters
löschen, damit sich Blumen
bunt in grüne Gärten schreiben
und Nachtsonaten, angestimmt von
...
142 Das neue Jahr ( 5 Elfchen ) 26.01.18
Vorschautext:
Winter –
ein krankes Herz
schläft sich gesund
Schatten werden gelöscht im
T a g e b u c h

Herbst –
Die Flut
bringt wieder Zweige
Wind schluchzt Sehnsucht nach
L i e b e

...
141 Krieg und Frieden 23.01.18
Vorschautext:
Als der Krieg zu Ende war, marschierte der Friede
ins Land und gab vor, von Dauer zu sein.

Mit ihm hielt Einzug die Liebe unter den Menschen; sie verdrängte Hass und Not.

Die größten Siege auf Erden tragen Menschen davon,
die ein Leben lang Freunde bleiben …
Bäume, die Orkanen trotzen, und jene Liebe,
die den Tod überdauert.

Mein Gedächtnis ignoriert permanent Zahlen und die
Namen all jener Straßen, darin ich vor langer Zeit
...
140 Wie überwintern … ? 19.12.17
Vorschautext:
Neulich – in der kleinen Kapelle …
Ich saß in der drittletzten Reihe
und blickte zum Fenster hinauf;
es lag neben einem mit Tannenzweigen
geschmückten Altar.

Vom Himmel fiel Schnee,
der erste in diesem Jahr,
und ich malte mir aus, wie die
frierende Erde ihn mit Freuden
empfangen und zu halten versuchte –
wie auch ich damals versuchte, dich,
...
139 Schnee – ohne Ahnung von Liebe 17.12.17
Vorschautext:
Vorgestern: Schnee über Schnee;
der Wind seufzte lauter als sonst
im kahlen Geäst der Bäume:
Sie erinnerten mich –
an Schaufensterpuppen ohne Kleider.

Mein blauweißer Schirm schnappte
dreimal über – ich versprach ihm
eine Therapie, falls er durchhielte
bis zum bitteren Ende; denn Schnee
fiel leis auf Schnee und begrub
meine Sehnsüchte und die langen
...
138 Herbst in der City ... 27.11.17
Vorschautext:
Novemberschiff
mit Wind in den Segeln
im Herbstlicht

Regenwolken überm „Klughafen“
Meine „Trave“ schließt die Augen

Ängstlich nun –
das Lied der Elster
im Geäst

Mein Blick ans andere Ufer
...
137 Herbst in der Wüste 14.11.17
Vorschautext:
Kirchturm im Nebel …
Die Stille wandert
durch den Dunst
bleiwunder Straßen.

Wäre ich allein …
Wäre ich allein auf dieser Welt:
Gott würde mir nah sein
wie noch nie zuvor.

Er ginge neben mir her –
über Berge und Brücken
...
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