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16 | Stummer Frühling | 19.10.16 | ||
Vorschautext: Stummer Frühling Kennst du noch Wiesen, darauf Kühe grasen oder Hühner gackern, wo Kornblumen und Klatschmohn wachsen und Kamillen blühn? Wo Bienenvölker brummelnd hummeln und Insekten summen, wo noch Kaninchen mümmeln im gesunden Grün? Wo Lerchen ihre Nester baun und Hasen Haken schlagen, wohin sich noch die Ricken mit den Kitzen wagen? Ein schöner ferner Traum, der nimmer wiederkehrt, hör ich dich bald schon klagen. Was kommt nach Breitbandherbiziden, Stickstoff, Glyphosat? ... |
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15 | Sommergefühl Ende Oktober | 19.10.16 | ||
Vorschautext: Sommergefühl Ende Oktober Aus gebrochener Erde Grau wagt sich noch Ende Oktober rot: zarter Mohn - bringt mir den Sommer zurück, den ich verträumte mit dir. |
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14 | Hamburg | 18.10.16 | ||
Vorschautext: Hamburg Mit Schiffen mannigfach und unter breiten Brücken fließt größtenteils beruhigt der graue Strom. Viel Regen macht viel Dächer nass und der Verkehr rauscht ohne Unterlass zum Hafen und zum Dom. Das hält kein Schirm aus, keine lackversiegelte Frisur, wenn von der Nordsee her der Blanke Hans das Pflaster kehrt. Die sturmerprobte Möwe nur ... |
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13 | Kennst du ein Meer ...? | 17.10.16 | ||
Vorschautext: Kennst du ein Meer …? Kennst du ein Meer, worin noch Fische leben, wo sie noch unbehelligt schwärmen dürfen ohne Plastikmüll? Wo keine aufgeblähten Netze herrenlos vorüberschweben und Algen von Korallen träumen statt von Algenpest? Wo man den Meerestieren ihren Frieden lässt? Du kennst es nicht und wirst es nimmer kennen lernen: Da stupst die kühle Hand des Windes klare Wellen an, da kannst du ohne Schuh' am weißen Strand entlangspaziern; ... |
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12 | Sang- und klanglos | 16.10.16 | ||
Vorschautext: Nun ist er abgetaucht - das Gras, der Bäume Laub, die Blumen trauern. "Herbst, alter Knabe, mach zu Staub, was einst begonnen hat ein leiser Frühlingshauch, und was ich meisterhaft vollendet habe." So steht es schwarz auf weiß in seinem Abschiedsbrief. |
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11 | Zwei Herbsthaiku | 16.10.16 | ||
Vorschautext: Herbst - die Wehmut, mit der ein Blatt zu Boden schwebt Herbst - der Sturm pfeift seine Lieder braucht kein Notenblatt |
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10 | Drei Herbsthaiku | 15.10.16 | ||
Vorschautext: Leise fällt das Laub Mein Herz begräbt den Sommer der im Nebel starb Die Blätter fallen namenlos wie der Sommer welkt das Gras im Sturm Ihr Kastanien – glatt und rund in meiner Hand: Mahagoniherbst |
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9 | Roter Mohn | 15.10.16 | ||
Vorschautext: Akrostichon R ot ist die Farbe der Liebe O ft wird aus Liebe Hass T räume platzen E in Mann sieht Rot R atlos stehen wir vor den Trümmern einer Liebe M it dir gehe ich bis ans Ende der Welt O hne dich bin ich verloren H ab Vertrauen zu mir N eben dir stehen, gehen, begraben sein |
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8 | Nachtstück doloroso | 14.10.16 | ||
Vorschautext: Nachtstück doloroso Dann waren sie fort, rüber zu Tante Falkenberg, acht Häuser weiter. Morgen früh sind wir wieder daheim, hieß es zum Abschied. ... wenn Gott will, dachte er; das sang sie sonst immer, bevor er einschlief. Er stand auf, tappte ans Fenster, sah hinab ins trübe Laternenlicht: Unten lag die mausgraue Straße: ein ausgestorbener Saurier. Abendwind strich durch die Linde vorm Haus. Er stieß das Fenster auf, sog den Blütenduft ein, jauchzte über die schwankenden Schatten, die auf dem Sims kamen und gingen. So tanzte sie nachts mit ihm von Zimmer zu Zimmer, ... |
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7 | Im Prater blühn wieder die Bäume ... | 13.10.16 | ||
Vorschautext: Im Prater blühn wieder die Bäume ... War ‘s Schicksal, Glück oder am End’ doch nur ein Zufall, dass sich der ritterliche „Alpenapollo“ in den Prater verirrte und im Riesenrad das „Wiener Nachtpfauenauge“ traf? Jedenfalls gondelten beide die halbe Nacht: kopfüber, kopfunter, den Wolken ... |
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6 | magic moment | 12.10.16 | ||
Vorschautext: magic moment kehr zurück, schöner Augen-Blick kehr zurück wie Kummer & Glück Ebbe & Flut Antonius zu Cleopatra Odysseus in die Heimat Damon zum Tyrannen lass dich bannen Bumerang kehrt wieder ... |
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5 | Am Wakenitzufer I | 11.10.16 | ||
Vorschautext: Nicht etwa abgetrieben und neu angedockt: mitnichten! „Greif“ war nicht treu, Liason mit Wiebe: aus und vorbei. Jetzt kuschelt er mit „Hansine“ am Kai passt weder 'ne Mandarine noch das Ei, das ich mir drauf pell, zwischen Backbord und Backbord. ... |
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4 | Denn der Wind kann nicht lesen ... | 10.10.16 | ||
Vorschautext: Denn der Wind kann nicht lesen ... Was ist schon dabei, dass der Wind nicht lesen kann, singt oder pfeift er doch, sobald er erwacht: sanfte Lieder im Sommer, den er liebt wie einen Bruder, und zärtlich wie ein Sonnenstrahl kühlt er unsere Haut und das Gefieder der Vögel. Im Herbst pfeift der Meister behänder Schatten Arien in Moll, bläst seine Backen auf, brüllt, dass ein Löwe im Schlaf von seinesgleichen träumt, zischt gleich Schwärmen von Mauerseglern ums Häusereck und durch die Schluchten der Straßen, rüttelt der Bäume erschöpftes Geäst und was da fällt, ist verloren und kehrt niemals wieder. ... |
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3 | Am Wakenitzufer | 09.10.16 | ||
Vorschautext: Am Wakenitzufer Nah beieinander verträumt gut aufgeräumt kuscheln am Kai auf den Wellen der Liebe: „Greif“ und „Wiebe“ fürsorglich vertäut, damit sie nicht twisten und rocken müssen, wenn Herbst dräut, der seine großen Stürme ... |
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2 | Ballade von Spuki Huch | 07.10.16 | ||
Vorschautext: Ballade von Spuki Huch Wer spukt im Schloss bei Pirmasens? Spuki Huch, das Nachtgespenst! Und was geschieht, wenn' s keinen kümmert? Dann heult es, schimpft und wimmert und zittert wie ein junger Hase beim Biss in Ritter Kunos Nase. Der Herr schreckt auf mit einem Fluch - ... |
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1 | Waldspaziergang | 06.10.16 | ||
Vorschautext: Waldspaziergang Hab Acht, denn es könnte sein, dass unter morschen Zweigen ein gebrochenes Herz im erschütterten Moos verwest. Noch bist du leicht, verspielt, eine Wolkenfeder über den Wipfeln der Bäume, ahnst nicht, dass der stille Nachtwind wahrhaftiger ist als das Sommergeschwätz der Schwalben - ... |
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