Hamburg
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Hamburg
Mit Schiffen mannigfach und unter breiten Brücken
fließt größtenteils beruhigt der graue Strom.
Viel Regen macht viel Dächer nass
und der Verkehr rauscht ohne Unterlass
zum Hafen und zum Dom.
Das hält kein Schirm aus, keine lackversiegelte Frisur,
wenn von der Nordsee her der Blanke Hans das Pflaster kehrt.
Die sturmerprobte Möwe nur
kämpft sich hinauf zur Rathhausuhr:
zu Konrad mit dem Schwert.
Hängt auch mein Herz an der missglückten Konkurrenz,
die göttergleiche, wo Fortuna spielt und wacht,
so bleibt es doch derselbe graue Strom, der mich zum
Träumen bringt und eine uferlose Närrin aus mir macht.