Titel | ||||
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156 | Mir zuckt nicht mal die Wimper mehr ... | 21.10.18 | ||
Vorschautext: Der Weg, der längst vergangen, steht im Wege mir, Unter Ruinen rosten Brunnen, darin meine Liebe rauscht. Erröten wird das Ohr dir, wenn du ihren Worten lauscht: Ich stell die Weichen für den Schicksalszug zu dir. Was du auch sagst, entgleisen werden nimmer meine Züge: So selbstbeherrscht war nicht mal Blücher, Feldmarschall! Du bist das Liebste mir, mein Gott, mein heil'ger Gral, Mir zuckt nicht mal die Wimper mehr bei deiner größten Lüge. Selbst wenn der Wind die Krähenschatten tiefer treibt, Dein Leib schon Angst vorm Sterben hat, vorm Leben ... ... |
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155 | Den Mondweg soll ich gehen ... | 18.10.18 | ||
Vorschautext: Ich möchte über alle Blätter schweben, die am Boden liegen Geopfert hat der Baum sein eigen Fleisch und Blut Dem Gott, der unerkannt in jedem Stamme ruht Dem Wind, begierig, kahle Äste in den Schlaf zu wiegen. Ich möchte über alle Schatten springen, die das Jahr vollenden Den Segen, der in jedem Sterben weilt, empfangen Indes die uferlose Zeit vorübereilt mit Angst und Bangen Verblühn die Lippen uns, greift Rost nach unsren Händen. Der Winter ist darauf bedacht, die Freud mir zu verwehrn Mich jederzeit auf sonnenwarmen Wiesen auszustrecken ... |
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154 | Wattwurm im Venusjahr ... | 05.08.18 | ||
Vorschautext: Um wie viel friedlicher wäre das Leben, würden ins Tuch der Nacht nicht allein Mond und Sterne, sondern auch Gewaltlosigkeit gewebt, und hätte das Kleid des Tages Taschen, darin genügend Brot und Früchte Platz fänden für die Ärmsten dieser Welt. … wenn nimmer Vertrauen zerstört und nimmer abgerechnet würd Aug um Aug und Zahn um Zahn … und wenn es Schiffe gäbe, die unser Fernweh jederzeit von jedem Ufer aus in ferne Länder trügen, wo ich dich niemals gegen ... |
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153 | Papperlapapp ... | 17.07.18 | ||
Vorschautext: Drei Pappeln den lieben langen Tag lang plapperten fröhlich viel Papperlapapp gleich neben der stillen Trave, begrüßten freilich jeden Passanten sehr höflich mit einem kaum hörbar gesäuselten 'Ave! Ave'! „Da spazieren so viele Zwerge den Weg entlang auf Schusters Rappen“, parlierte Sophie, die linke. „Wenn Wind unsre Blätter streift, machen wir gern auch mal 'Winke, winke'!“ „Ja, ja, und manche fahren mit Booten gar auf dem Wasser. – Das ist es, was ich auch ... |
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152 | Die alte Frau und das Meer ... | 16.07.18 | ||
Vorschautext: Die Nacht hebt ihren schweren dunklen Rock: Das Meer blitzt auf und freudig blähen sich am Landesteg neben den Kuttern die Segel: Der Geist des Windes erwacht ... Kühl noch die Bläue des Himmels über Der roten Welle des Morgens … Schon fliehen die Fische vor den Netzen. Die alte Frau tritt aus der Einsamkeit ihrer Hütte. Sie schultert ihr Herz … das Aug ... erfasst die karge Beute der nächtlichen Flut: ... |
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151 | Blind | 03.07.18 | ||
Vorschautext: Im rauen Atem der Nacht liegt das Dunkel, das uns beschattet – geliebt von den Sternen: Es lässt sie strahlen und funkeln ... Vom Tod gepriesen; so bleibt uns sein Angesicht fremd. Dein Schatten, sobald er erwacht ist, geht durchs Zimmer und füllt die Krüge mit Licht. Mit Licht füllt die Sonne ... |
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150 | Reisefieber | 28.06.18 | ||
Vorschautext: Seit der Sommer unter die Menschen gefallen ist, glühen die Städte im Reisefieber … Regen – zwischen Genesis und Exodus – unterbrechen Augenblicke des Glücks. Ein Mythos erwacht: In Rom wäre alles anders … unsere Geduld mit den Kindern grenzenlos, der Sommer nur Honig: die süße Wabe unseres Lebens. ... |
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149 | Zaghaftes Glühen ... | 27.04.18 | ||
Vorschautext: Zaghaftes Glühen, ach ... das will ein kalter Wind mir mir heut vertreiben. Die Kälte malträtiert die Haut der nackten Hände. Mein ratzekahler Lieblingsbaum spricht Bände, und ohne helles Kinderlachen bleibt die Stadt mir fremd – und seelenstill. Wo sind die Morgenblumen, wo ihr lauer Duft? Wo ruht der Zauber, der den Frühling stets begleitet? Inzwischen ist auch noch die Sonne eingeschlafen. Schichtwolken quellen grau am Himmelshafen, der eisig schweigt, kein Vöglein singt in dieser Luft. ... |
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148 | Meine Schulhaikus (10) | 26.04.18 | ||
Vorschautext: Morgens - die Siedlung ... Mein Aug träumt noch vom Schlaf. Vor uns: Sport, Deutsch, Kunst ... Vorm Spiegel im Klo brezeln sich auf für Physik: sechs hübsche Mädchen. Auf den Flur verbannt, weil provozierend gelacht: Ich schäme mich so. ... |
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147 | Alsterspaziergang im April | 25.04.18 | ||
Vorschautext: Am Wegrand: ein leckes Boot. Die Spur des Bilgewassers versickert dunkel im Sand. Unter 1000 weißen Segeln: zwei blutrote – Alsterpiraten. Ein buntes Kindereis ohne (Fall-)Schirm wagt den Kopf‑ sprung ins Staubbad des Weges. Von den besonnten Wiesen herüber ... |
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146 | Frühling, wie du uns zum Leben erweckst! | 24.04.18 | ||
Vorschautext: O Frühling, wie du uns zum Leben erweckst: Knospe um Knospe treibst du voran, wirfst deine Netze ins Meer, dass die Fische springen, ruderst die Sonnenkähne an Land und wir vertrauen wieder den Wellen unserer Gefühle und atmen ... den Hauch neuen Aufbruchs; Grünes strebt himmelwärts, Steine öffnen ihr Herz, rosiger leuchten die Morgen. Am Fenster zeigt sich die Traumgestalt: Puck, und wir lassen uns in die Wälder entführen, ... |
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145 | Poesie im April | 23.04.18 | ||
Vorschautext: Ich mag die wandelbaren Tage, wenn der Nebel fällt und sich in Schwaden gräuliches Gefieder regt ... die Luft, wie sie die blauen Hügel, scheinbar unbewegt, umwirbt, umschmeichelt und beseelt umfangen hält. Auch wenn die Vögel ohne Lieder steigen ... in einen grauen Himmel, trüb und unverstellt, tanzt meine Seele einen Kinderreigen und schaut mit warmen Blicken in die Welt. Ich mag die Frommen – Leute ... ohne Heiligenschein … ... |
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144 | Geliebter Hexenmeister | 12.03.18 | ||
Vorschautext: Habt noch Geduld … der Winter steht schon an der Landesgrenze und zollt Tribut dem Frühling, der die Ouvertüre summt. Paar Wochen noch – dann ist sein kaltes Lied verstummt, und Sonnenstrahlen zeigen sich – verschwenderisch – in Gänze. Im Frühling blühen nächtens goldene Sterne ... und in den Wäldern hüpfen junge Stare leicht von Ast zu Ast: Das wärmt die kalten Füße. ... |
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143 | Im Süden flammt schon neues Licht | 19.02.18 | ||
Vorschautext: Aus einem Himmel voller Ödnis kommt der Tag gekrochen … Das "Trügerische Torfmoos" setzt Akzente in geschneiter Schrift: Der Winter schreibt den letzten Vers seines Gedichts: Im Süden flammt schon eine Krume neuen Lichts. Mein Fieber will die Glut des Winters löschen, damit sich Blumen bunt in grüne Gärten schreiben und Nachtsonaten, angestimmt von ... |
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142 | Das neue Jahr ( 5 Elfchen ) | 26.01.18 | ||
Vorschautext: Winter – ein krankes Herz schläft sich gesund Schatten werden gelöscht im T a g e b u c h Herbst – Die Flut bringt wieder Zweige Wind schluchzt Sehnsucht nach L i e b e ... |
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141 | Krieg und Frieden | 23.01.18 | ||
Vorschautext: Als der Krieg zu Ende war, marschierte der Friede ins Land und gab vor, von Dauer zu sein. Mit ihm hielt Einzug die Liebe unter den Menschen; sie verdrängte Hass und Not. Die größten Siege auf Erden tragen Menschen davon, die ein Leben lang Freunde bleiben … Bäume, die Orkanen trotzen, und jene Liebe, die den Tod überdauert. Mein Gedächtnis ignoriert permanent Zahlen und die Namen all jener Straßen, darin ich vor langer Zeit ... |
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140 | Wie überwintern … ? | 19.12.17 | ||
Vorschautext: Neulich – in der kleinen Kapelle … Ich saß in der drittletzten Reihe und blickte zum Fenster hinauf; es lag neben einem mit Tannenzweigen geschmückten Altar. Vom Himmel fiel Schnee, der erste in diesem Jahr, und ich malte mir aus, wie die frierende Erde ihn mit Freuden empfangen und zu halten versuchte – wie auch ich damals versuchte, dich, ... |
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139 | Schnee – ohne Ahnung von Liebe | 17.12.17 | ||
Vorschautext: Vorgestern: Schnee über Schnee; der Wind seufzte lauter als sonst im kahlen Geäst der Bäume: Sie erinnerten mich – an Schaufensterpuppen ohne Kleider. Mein blauweißer Schirm schnappte dreimal über – ich versprach ihm eine Therapie, falls er durchhielte bis zum bitteren Ende; denn Schnee fiel leis auf Schnee und begrub meine Sehnsüchte und die langen ... |
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138 | Herbst in der City ... | 27.11.17 | ||
Vorschautext: Novemberschiff mit Wind in den Segeln im Herbstlicht Regenwolken überm „Klughafen“ Meine „Trave“ schließt die Augen Ängstlich nun – das Lied der Elster im Geäst Mein Blick ans andere Ufer ... |
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137 | Herbst in der Wüste | 14.11.17 | ||
Vorschautext: Kirchturm im Nebel … Die Stille wandert durch den Dunst bleiwunder Straßen. Wäre ich allein … Wäre ich allein auf dieser Welt: Gott würde mir nah sein wie noch nie zuvor. Er ginge neben mir her – über Berge und Brücken ... |
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