Profil von Annelie Kelch

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Registriert seit dem: 06.10.2016

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Hallo, liebe LyrikfreundInnen, ich lese am liebsten Lyrik; sie macht mich oft nachdenklicher als Romane; das schafft sie mit wenigen, prägnanten Sätzen! Allerdings lese ich auch gern Romane, einige zumindest; aber Lyrik ist meistens fantasievoller, die Sprache ist oft wunderschön und bringt es auf den Punkt. Am liebsten lese ich die Lyrik von Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowsky, Doris Runge, Sarah Kirsch, Günter Eich und Jan Wagner.

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Anzahl Gedichte: 156
Anzahl Kommentare: 17
Gedichte gelesen: 74.724 mal
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Titel
96 Frühling ... und mehr 08.05.17
Vorschautext:
Die Farben sind erwacht -
das Gras lebt auf ...
und funkelt in der Frühlingssonne
wie ein grünes Feuer.
Vor Blumenläden stehn in Kübeln
weiße Tulpen zum Verkauf;
kein Kind glaubt jetzt noch
an Gespenster oder Ungeheuer!

Auf wilden Wiesen lacht
das warme Blau der Veilchen.
Ach, Liebster, warte mit dem
...
95 Abendtrost 05.05.17
Vorschautext:
Nun schläft der welke Tag,
verklungen sind die Lieder,
der Mond neigt sich hernieder
und schaut in deinen Traum;
du träumst von einem Baum,
darin zwei Englein schweben,
der liebliche heißt: Leben,
der herbe nennt sich 'Tod'.

Der Tod ist dir noch ferne,
getarnt, im fremden Land -
wie all die blanken Sterne
...
94 Sturmflut 02.05.17
Vorschautext:
Der alte Sturmgott kommt meist über Nacht,
als müsse er vor uns sein schändlich Werk verbergen.
Am Tage hat er seine Missetag meist schon vollbracht.
Wir schreiten bald schon hinter vielen Särgen.

Den Regen peitscht er in das gut bestellte Land;
es schäumt aus feisten Mäulern hoher Riesenwellen.
Ein greiser Dämon lässt sie hochschnellen aus seiner Hand,
haust wie ein Schreckgespenst in lieblich stillen Quellen.

Die Möwenwolken stürzen angsterfüllt vom Besanmast,
paar Schiffe torkeln und zerschellen kurzerhand am Kai.
...
93 Frühlings-ABC 01.05.17
Vorschautext:
A ch, mein Frühling, trotz der kalten Nächte bricht dein milder
B lütenzauber durch die kahlen schwarzen Zweige ...
C horgesang auf uns herab - vom Himmel tönt es wilder:
D unkle Winterszeit, nun spute dich und geh' zur Neige!

E inst auf Wanderschaft mit schwarzen Schwingen
F ällt ein Vogelzug in unser Land und wird bald singen
G eht ein Raunen durch die schweren dunklen Wälder:
H orch, der Kuckuck ruft; es grünen schon die Felder!

I n die Fliederbüsche flicht sich stilles Lilablau
J edes Jahr im Frühling kehren helle Farben
...
92 Ach, wie lieb … 27.04.17
Vorschautext:
Ach, wie lieb schien doch der Frühling heute in mein Fenster.
Ich begrüsste ihn mit Freuden und bedauerte, dass ich so müde war.
„Lieber Frühling“, sagte ich, „muss erst 'ne kleine Runde schlafen“,
andernfalls seh' ich am Abend lila Mäuse und Gespenster.

„Kommst du später raus?“, schien er zu fragen …
Und ich nickte ernsthaft und ergeben,
wollte gar zu gern den Frühling noch erleben
und paar müde Schritte hin zum Hafen wagen.

Schlief dann ein auf meinem schwarzen Kanapee,
fand mich bald in abenteuerlichen wilden Träumen -
...
91 Sam & Penguin 18.04.17
Vorschautext:
Las kürzlich in der Zeitung ein modernes Märchen:
über „Sam & Penguin“ - ein ganz ungewöhnliches Pärchen
in Australien ... genannt, weil abseits gelegen: 'down under'.
Maybe a continent where had happened some wonder.

Mrs Bloom, called Sam, stand im Urlaub auf einer Balkon.
Der stürzte plötzlich ein – Sam kam mit dem Leben davon;
muss seither, gelähmt, alle Tage im Rollstuhl zubringen,
hing durch nach der Zeit im Hospital, konnte weder singen

noch lachen noch Freude verbreiten, litt heftige Schmerzen,
war bald schon am Ende ihrer Kraft, da half auch kein Scherzen.
...
90 O, what a wunderful world 11.04.17
Vorschautext:
Noch liegt Tau auf dem grünen Gras der Deiche;
die Kastanie schweigt – noch ist alles ganz still.
Müd' fallen die Blätter der knorrigen Eiche;
und ich muss zur Schule; nein, nicht doch: Ich will!

Die Kühe – noch stumm – auf des Deiches Krone
bedauern mich großen Aug's mit traurigen Blicken.
Dieser Tag hat es in sich, ist wirklich „nicht ohne“.
Ein Algebra-Test soll uns Jungvolk – beglücken?

Nicht mich, ich steh' mehr auf Deutsch und Kunst;
„x-y-z zum Quadrat“, welcher Dussel hat das erfunden?
...
89 Sonst noch was …? 09.04.17
Vorschautext:
Ich möchte wieder über deine heiße Wange streichen
und deinen kleinen Körper fest in meine Arme schließen,
den Gummibaum von deiner Oma A. begießen,
im Wintergarten unsren Gästen Kaffee reichen.

Ich möchte mit euch wieder Pippi Langstrumpf sehen,
mich mit euch freuen über Ernie in der Sesamstraße.
Wir könnten in den Krokusblütenpark von Husum gehen
und später dann in Davids Zimmer flugrollen zum Spaße.

Ich möchte nur noch einmal in der zehnten Klasse sein,
und unser Mathelehrer schmeißt zum fünften Mal 'ne Arbeit.
...
88 Konfirmationen 06.04.17
Vorschautext:
Ich geh' nicht gern auf Konfirmationen,
ein Kind, das gestern Kind war, ist auch heut' noch Kind.
An diesem Tatbestand ändern auch nichts die Anemonen,
die Nachbars Achim rot verlegen dir nach Hause bringt.

Auch Essbestecke bringen keine unbedingte Reife
und Pickel schwinden nicht durch Segen oder Deo-Seife.
Man selber wird nicht 'mehr' von Sachen, die man plötzlich hat.
Am Abend bist du von viel fetter Torte höchstens dumm und matt.

Man trinkt und quasselt (meistens dummes Zeug) und tanzt sogar;
am nächsten Tag bist du dasselbe 'kleine Mädchen' wie zuvor.
...
87 Frühling - mit Zauberflöte 05.04.17
Vorschautext:
Der Frühling steckt noch in den Kinderschuhen:
Die warmen Sonnenstrahlen spielen oft mit ihm Verstecken …
zuweilen schwinden sie, um ihn nicht aufzuwecken;
der Frühling ist noch klein und muss am Tage oftmals ruhen.

Der Frühling ist noch zart und muss zu Kräften kommen,
damit er seine zauberhaften Sinfonien vollenden kann.
In manchen Jahren zwar, ist er schon weiter rausgeschwommen,
hat fleißig komponiert wie Mozart einst und spielte Lebemann.

Wenn er in seine Zauberflöte haucht, erwachen Gräser, Bäume,
die Nacht mit Sternen und mit tausend Blumendüften.
...
86 Frühlingsrausch 30.03.17
Vorschautext:
Frühlingsrausch

Alter Deich -
grüner Limes im Frühlingsrausch;
noch während des Ansturms
setzte ich mich voll in die Nesseln
und es brannte und juckte
am späten Abend noch
standen meine Füße im Feuer,
zuckten unterm Deckbett.

Die tauben Nesseln lobte ich,
...
85 Spaziergang im frühen März 25.03.17
Vorschautext:
Es ist noch frisch, als wollt' der Winter uns bestrafen
und durch die Bäume strolcht ein scharfer kalter Wind,
ich stutze, denn es fehlen zwei, drei Schiffe im Museumshafen,
die, ja, wohin denn nur?, Hals über Kopf verschwunden sind.

Die 'Haithabu' fühlt sich jetzt einsam trotz der Flaggen, zwei,
doch auch Frau 'La Paloma' sagt der Trave nicht „good bye“.
Mich fröstelt äußerlich und innerlich, möcht' sagen: Geh,
du kalter Märzenwinter - bis zum nächsten Mal, adieu!

Ein Briefkasten steht einsam auf dem Inselflecken,
um den herum diverse Autos ihre scharfen Kurven drehn.
...
84 Die grauen Wintertage ... 19.03.17
Vorschautext:
Die grauen Wintertage: bald sind sie vergessen;
ich weiß, sie schlugen dir arg aufs Gemüt.
Des Menschen Seele ist auf Sonnenschein versessen.
Nun dauert 's nimmer lang, bis alles grünt und blüht.

Der Himmel hat ein taubenblaues Band gesponnen
und gibt den Sonnenstrahlen frei' Geleit.
In allen Kirchensälen lächeln die Madonnen,
erwarten sehnsuchtsvoll die feierliche Osterzeit.

Schau, wie die Sonne strahlt auf ihre alten Tage!
Die Wälder wiegen sich in grüner Harmonie.
...
83 Tausend rote, tausend gelbe ... 15.03.17
Vorschautext:
Versäumt, am 21. Jänner Tulpen zu pflücken? - Ach, wie schade!
Jeder darf so viel Tulpen mit nach Hause nehmen, wie er will …
Tulpen aus Amsterdam – eine farbenprächtige Tulip-Olympiade,
von blassgelb über zartrosa; von hellblau über lila zu 'schrill'.

Ein buntes Meer breitet sich aus vor dem Prinzenpalast:
200.000 Tulpen blühen – schöner als 1000 Regenbogen.
Paar Stunden später schon sind alle Blumen abgegrast. -
Holland-Tulpen im Jänner werden weder gezählt noch gewogen.

Versäumt? - Na und, dann fahren wir eben in den Keukenhof rein:
Der Park in Lisse hat noch bis Mitte Mai alle Pforten offen.
...
82 Blumen für die Dame, mein Herr …? 12.03.17
Vorschautext:
Nachts, wenn alle Kinder schlafen,
Mond und Sterne durch die blinden
Kneipen- und Spelunkenfenster sehn,
dann muss ich durch viele dunkle Gassen
und in zwielichtige Häuser gehn.

Tulpen, Veilchen, Sonnenblumen, Rosen
auf so manchen Nischentischen stehn.
Münder, Hände, Wangen sich liebkosen;
dann komm ich hinzu, im Arm Mimosen,
und ich bin den meisten Herren unbequem.

...
81 Frühlingsboten 07.03.17
Vorschautext:
Das Lächeln unsrer Sonne wird allmählich netter, breiter,
als hätte just der Frühling an des Winters Tür gepocht.
Schönwetter-Cumuli ziehn droben heiter weiter,
verschwinden rasch – wie eine kurze Flamme brennt am Docht.

Dein Nachbar macht sich auf den Weg zum Schrebergarten,
im Kofferraum liegen fünf neue Gartenzwerge.
Mir wird zumute, als bezwänge ich selbst hohe Berge,
indes die Osterglocken auf die warmen Lüfte warten.

Ich möchte niederschaun in blütenreiche Täler,
mich spiegeln in zig kleinen Wellen, die vor Freude hüpfen;
...
80 Fietes Fisch 03.03.17
Vorschautext:
Fietes Fisch frisst
Fiete: flitz Fisch flitz
Fietes Fisch flitzt
Fiete: lieb lieb

Fiete siebt Gries
Fiete filtert
Fiete riecht
Fiete: Fisch Fisch
Fiete friert
Fiete stiert

...
79 Heimatlos 01.03.17
Vorschautext:
Ich möchte lieber eine dieser Wurzellosen sein,
die ihre Heimat unsichtbar im Herzen tragen.
An vielen hängt die sogenannte Heimat wie ein Stein:
Die Waage zeigt zwar Glück, doch schwerer wiegt das Unbehagen.

Es kam nicht alles, wie du es erhofft: Der Weg, den du gegangen
bist, zwang dir ein fremdes, ungewolltes Schicksal auf.
Das Leben war ein Drahtseilakt für dich, ein schwierig Unterfangen,
wie blind und taub schobst du die Steine aus dem Weg – ein Hürdenlauf.

Die Zeit verging – nun bist du endlich, endlich angekommen:
In deinem Herzen wohnt ein Friede, den du nie zuvor gekannt;
...
78 Ansprache einer traurigen Braut 28.02.17
Vorschautext:
Ich lese schrecklich gern Gedanken - ganz besonders deine, dein ungestümes Mienenspiel sagt mir, woran ich bei dir bin. Das ist der Grund, weshalb ich manchmal weine und längst vermute: Das mit uns hat keinen Sinn.

Doch wenn du fort bist, fühl ich mich alleine,
mir ist zumute dann, als regne es in alle Zimmer,
als schleiche sich ums Haus ein eisig kalter Wind.
Dann rede ich mir ein, ich liebte dich noch immer
und dass wir mehr als nur ein Brautpaar sind.

Du wolltest nicht mehr von mir lassen,
obwohl ich dir beizeiten zu verstehen gab,
dass wir nicht wirklich zueinander passen
und dass ich jemanden in meinem Herzen hab,
...
77 Vorfrühling 27.02.17
Vorschautext:
In ein paar Tagen wird der Himmel wieder strahlen:
Wir steuern ohne Umwege auf Monat März.
Die Sonne wird auf Häuserwänden goldne Kringel malen
und wie aus einem dumpfen Schlaf erwacht dein Herz.

Die Wälder werden wieder grün, die Wiesen
erwachen, schmücken sich mit bunten Blumen;
aus kleinen Bäumen wachsen hünenhafte Riesen,
das grüne Blatt am Ast gewinnt beträchtlich an Volumen.

Die Wolken über uns: Vorüber fliegen sie beschwingt.
Die Heidelerche mit dem Hänfling um die Wette singt;
...
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