Frühling - mit Zauberflöte
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Der Frühling steckt noch in den Kinderschuhen:
Die warmen Sonnenstrahlen spielen oft mit ihm Verstecken …
zuweilen schwinden sie, um ihn nicht aufzuwecken;
der Frühling ist noch klein und muss am Tage oftmals ruhen.
Der Frühling ist noch zart und muss zu Kräften kommen,
damit er seine zauberhaften Sinfonien vollenden kann.
In manchen Jahren zwar, ist er schon weiter rausgeschwommen,
hat fleißig komponiert wie Mozart einst und spielte Lebemann.
Wenn er in seine Zauberflöte haucht, erwachen Gräser, Bäume,
die Nacht mit Sternen und mit tausend Blumendüften.
Und Vögel schwingen sich empor zu blauen Himmelslüften;
die Macht des Frühlings dringt in alle dunklen Räume.
Dann jubeln Prinz Tamino und Pamina, Tochter jener Königin der Nacht,
auch Vogelfänger Papageno muss nicht länger schweigen …
und selbst der Hohepriester 'Winter' (dort Sarastros) ruft mit Macht:
„Der Frühling hat sein Werk zu End' gebracht;
in diesen heil'gen Hallen wird sich keine Rache zeigen!“