Titel | ||||
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56 | Amen | 25.01.17 | ||
Vorschautext: Der Mond stellt sein Silber ins Dunkel, der Wind kämmt das Laub der Linde und zerstäubt den Duft ihrer Blüten. Ein Schwan spricht das Wasser heilig - ehe es Nacht wird. |
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55 | Adoptiert | 24.01.17 | ||
Vorschautext: „Nur“ adoptiert! Du hast es soeben erfahren, hast schon immer sowas geahnt, ein vages Gefühl im Herzen hat dir zu schaffen gemacht. Eine frühe Erinnerung aus fernen Jahren, die verschwommenen Züge eines Gesichts manifestieren sich aufgrund dieser niederschmetternden Auskunft. „Hast du uns trotzdem noch lieb?“, fragen ... |
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54 | Vogelscheuchen | 23.01.17 | ||
Vorschautext: Der Wald ist eine wunderbare grüne Seele, und an den Bäumen hängen seine Blätter hoffnungsfroh wie schöne Gedanken. Und unser Himmel!, dieser riesengroße Schlaf, darin die Vögel Träume sind mit dunklen Schatten, die vorüberfliehn, noch ehe wir erwachen. Träum' ich von Afrika, dann seh' ich einen weitverzweigten Mammutbaum, darin auf bunten Ästen großäugige Kinder harren, die sehr hungrig sind und trotzdem manchmal lachen. Blaue Briefe sind Ozeane, ihre Marken sind leuchtende Fische. Und unsere Städte erst: kultivierte Felder - die Menschen darin: allerliebste Vogelscheuchen! Jeder Morgen ist ein großes Wunder: Begrüß ihn anständig und mit Andacht! ... |
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53 | Seifenblase | 21.01.17 | ||
Vorschautext: Sonniger Sonntag Sibylle sorgenfrei Swingt singt seufzt Selig sanfter Schnee Spielt Schneeweißchen Samtpfote still spaziert Stimmungsvoll schneewärts Sibylle sucht Spuren Staunt: so schöne Schneelandschaft Schmückt Stadtpark Straßen Seen - stumm ... |
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52 | Jubel | 20.01.17 | ||
Vorschautext: Wer hat dich geschickt, Aphrodite, zu wandeln über unsere Wiesen zum Wasser? Nun tanze ich barfuß am Ufer des Flusses, küsse vor Freude das von Sonne und Regen verwitterte Holz: Gatter und Zäune. Wo Aphrodite gewandelt, sind auferstanden die aus ... |
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51 | Einen Wald zu wissen ... | 15.01.17 | ||
Vorschautext: Einen Wald zu wissen - gleich neben der Stadt, deren Farbengewalt dich auf Dauer blind machen könnte; aber wenn du dann im Moos liegst, entkrampft, und deine Augen zur Kur schickst, ein Weilchen baden lässt im Laub und wenn dann auch noch ein kleiner Wind die Blätter der Bäume in freudige Aufruhr versetzt und deine Gedanken zu den Wipfeln der Bäume emporklettern … ... |
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50 | Petersburger Schlittenfahrt - 'Schön ist 's im Winter' | 11.01.17 | ||
Vorschautext: Jetzt gibt er sich die Ehre Jetzt malt er Raureif auf die Dächer Jetzt zaubert er aus Trittoirs spiegelglattes Parkett Jetzt wird die Luft kalt Jetzt gefriert dein Atem Jetzt trägst du endlich deine warme Jacke Jetzt sind alle Bäume kahl Jetzt friert das Wasser und die Nasen tropfen Jetzt schüttelt Frau Holle die Betten aus Jetzt fällt eine Schneeflocke auf ihren Rücken Jetzt kommt sie nimmermehr auf die Beine Jetzt küss ich dir das Eis von den Wimpern ... |
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49 | Einen Schneeball abkriegen ... | 08.01.17 | ||
Vorschautext: Eiszapfen, kalter Tropf, und raue Eisblume: Der Winter ging ohne euch ins Neue Jahr, hat sich bislang mit keinem großen Ruhme bekleckert; kalt blieb bislang nur der Samowar. Winter, warst bisher von keinem Segen für Schlittenfahrer und Schlittschuhläufer; Skier warten vergeblich auf Käufer, hüten die Läden und draußen fällt Regen. Kai möchte gerne Schlittschuh laufen, Christine einen Schneemann baun, ... |
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48 | Wir sind kahl – aber wir funkeln ... | 06.01.17 | ||
Vorschautext: Wir reckten und streckten uns nach den Sternen, strebten danach, ihnen nah zu sein, sie zu erreichen. Schau, jetzt hat man sie gepflückt und unsere Äste damit geschmückt! Wir sind mit goldenen Lichtern bestückt und wahnsinnig glücklich darüber, und die Menschen, die vorüber- spazieren, freuen sich mit uns. Welch ein herrlicher Brauch! Die Leute schauen beinahe ... |
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47 | Schnee von gestern …? (sie erinnert sich) | 19.12.16 | ||
Vorschautext: Schnee fällt – und ich soll vergessen, was damals zwischen uns war - unter den längst erstarrten Ästen der Weide, darunter wir '42 saßen als Liebespaar; derweil klingt dein hoffnungsfrohes Lachen getreulich unter den Zweigen fort, und ich möchte unsere längst verklungenen Worte ausgraben und sehne mich nach jenem Ort, wo du ein halbes Jahr später gefallen bist - obwohl ich nicht einmal weiß, wo genau das gewesen und ein neuer Winter mir sagen ... |
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46 | Spaziergang am Abend | 18.12.16 | ||
Vorschautext: Die alten Linden sind inzwischen alle kahl und spiegeln sich naturgetreu im Hafenbecken, als wollten sie zu neuem Leben sich erwecken und aus der 'Haithabu' dringt schwach ein Lichterstrahl. Kutter 'Johanne' trägt in ihrer hohen Takelage schon strahlend weihnachtliche Lichterketten; ein Mops rast auf mich zu, als wolle er mich retten vor 'Jack the Ripper', Mord und Spionage. Am Koberg dreht ein Riesenrad vielfache Kreise und wechselt seine Farben kess wie ein Chameläon. ... |
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45 | Abendschmerz / n. Der Mond ist aufgegangen | 15.12.16 | ||
Vorschautext: Abendschmerz Die Nacht kam angeschlichen, ist übern Wald gestrichen mit schwarzer Silhouett’. Die Stadt steht still, und droben hat sich der Mond erhoben aus seinem Federwolkenbett. Jetzt ist es wieder leise und man vernimmt die Weise vom Weh und Ach der Welt. ... |
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44 | Die einen, die anderen | 12.12.16 | ||
Vorschautext: Winter segnet das Land mit eiskalten Tatzen, Bäume und Sträucher haben das Schmatzen eingestellt, Pläne zerplatzen, Eis wartet aufs Kratzen, Schneeflocken fallen, kleine Schmeichelkatzen. Manch einer verschwendet Energie (und wie), einige müssen erfrieren; andere freuen sich aufs Fest, gieren nach Weihnachtsharmonie. |
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43 | Hexenhaus | 06.12.16 | ||
Vorschautext: Eine Hütte im Wald: verlassen, einsam und öd' - tausend Sommer fuhr sie dran vorüber; aber eines Tages, man mag es kaum fassen, schob sie ihr Fahrrad an einen Baum und drückte die Klinke nieder. Ein Falter flog gegen das blinde Fenster, wollt' gern in den Wald hinaus, sie glaubte, sie sehe Gespenster: eine Hex' saß am Herd und daneben der borstige Waldschrat Stanislaus. ... |
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42 | Ballade von der dunklen Chaussee | 03.12.16 | ||
Vorschautext: ...sich gegenseitig nach Hause bringen: ein Anfang mit Ende! Wir hatten Steno, Abendunterricht. Als wir den Klassenraum verließen, war 's draußen fast noch sommerhell. Wir brachten uns mal wieder gegenseitig heim, nach ein, zwei Stunde lag die Stadt bereits im Abendlichterschein, wir brauchten lange, lange. Und als ich endlich meinen Heimweg antrat ganz allein, ... |
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41 | Why-nach-ten – aus anderer Sicht | 30.11.16 | ||
Vorschautext: Why-nach-ten – aus anderer Sicht Why-nach-ten tell me why tell me when walking here nothing clear empty streets dirty sheets nowone there takes me home snow falls down ... |
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40 | Winterworte | 28.11.16 | ||
Vorschautext: Winterworte Schon morgens welkt der Tag, die Zeit galoppiert davon; meine Sehnsucht stolpert ihr nach, sucht ein Lasso, einzufangen weiße unendliche Stille: das Gebet unter einem blauen Himmel. Den Abend umgarne ich mit ... |
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39 | O wundervolles Travemünde | 24.11.16 | ||
Vorschautext: O wundervolles Travemünde, wärst du nicht teuer wie die Sünde, würd' ich im zwölften Stockwerk residieren und stundenlang durchs Fenster auf die Ostsee plieren. War schon als kleines Kind auf deinen Spuren, dort könne man ganz ausgezeichnet kuren, hat mir die Mutter vorgeschwärmt, die nach dem Kriege ziemlich abgehärmt. Dann gab es auch noch extra einen Strand - nur für den kleinen und den großen Hund, ... |
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38 | Herbstgedanken | 20.11.16 | ||
Vorschautext: November – und ich häng' den Deko-Mond ins Fenster, pflücke vom Schirm das welke braune Blatt, das meinen Sommertraum gespeichert hat: vermodert und zerfallen. Der Herbst tigert mit kalten Krallen durch das Nebelland, die Erde zeigt sich müd' und nass Ich suche, doch ich weiß nicht, was beziehungsweise wen, der Regen strömt vom grauen Himmel. ... |
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37 | Die alten Linden am Hafen | 19.11.16 | ||
Vorschautext: Die alten Linden am Hafen Verwandlungskünstler seid ihr alten Linden dort am Hafen, berühmter und berüchtigter als manches scharfe Luder scheint's. Ach, gestern noch gewandet wunderbar im Rock des rotmundigen Weins und heut' schon lichter und von ferne gelb wie Quitten jedes Blatt im steten Wandel, ... |
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