Profil von Annelie Kelch

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Registriert seit dem: 06.10.2016

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Hallo, liebe LyrikfreundInnen, ich lese am liebsten Lyrik; sie macht mich oft nachdenklicher als Romane; das schafft sie mit wenigen, prägnanten Sätzen! Allerdings lese ich auch gern Romane, einige zumindest; aber Lyrik ist meistens fantasievoller, die Sprache ist oft wunderschön und bringt es auf den Punkt. Am liebsten lese ich die Lyrik von Ingeborg Bachmann, Johannes Bobrowsky, Doris Runge, Sarah Kirsch, Günter Eich und Jan Wagner.

Statistiken


Anzahl Gedichte: 156
Anzahl Kommentare: 17
Gedichte gelesen: 74.724 mal
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Titel
56 Amen 25.01.17
Vorschautext:
Der Mond stellt sein Silber
ins Dunkel,

der Wind kämmt das Laub
der Linde und zerstäubt
den Duft ihrer Blüten.

Ein Schwan spricht
das Wasser heilig -
ehe es Nacht wird.
55 Adoptiert 24.01.17
Vorschautext:
„Nur“ adoptiert!
Du hast es soeben erfahren,
hast schon immer sowas geahnt,
ein vages Gefühl im Herzen
hat dir zu schaffen gemacht.

Eine frühe Erinnerung aus fernen Jahren,
die verschwommenen Züge eines Gesichts
manifestieren sich aufgrund dieser
niederschmetternden Auskunft.

„Hast du uns trotzdem noch lieb?“, fragen
...
54 Vogelscheuchen 23.01.17
Vorschautext:
Der Wald ist eine wunderbare grüne Seele, und an den Bäumen hängen seine Blätter hoffnungsfroh wie schöne Gedanken.

Und unser Himmel!, dieser riesengroße Schlaf, darin die Vögel Träume sind mit dunklen Schatten, die vorüberfliehn, noch ehe wir erwachen.

Träum' ich von Afrika, dann seh' ich einen weitverzweigten Mammutbaum, darin auf bunten Ästen großäugige Kinder harren, die sehr hungrig sind
und trotzdem manchmal lachen.

Blaue Briefe sind Ozeane, ihre Marken sind leuchtende Fische.

Und unsere Städte erst: kultivierte Felder - die Menschen darin: allerliebste Vogelscheuchen!

Jeder Morgen ist ein großes Wunder: Begrüß ihn anständig und mit Andacht!
...
53 Seifenblase 21.01.17
Vorschautext:
Sonniger Sonntag
Sibylle sorgenfrei
Swingt singt seufzt
Selig sanfter Schnee
Spielt Schneeweißchen
Samtpfote still spaziert
Stimmungsvoll schneewärts
Sibylle sucht Spuren
Staunt: so schöne
Schneelandschaft
Schmückt Stadtpark
Straßen Seen - stumm
...
52 Jubel 20.01.17
Vorschautext:
Wer hat dich geschickt,
Aphrodite, zu wandeln über
unsere Wiesen zum Wasser?

Nun tanze ich barfuß am Ufer
des Flusses, küsse vor Freude
das von Sonne und
Regen verwitterte Holz:
Gatter und Zäune.

Wo Aphrodite gewandelt,
sind auferstanden die aus
...
51 Einen Wald zu wissen ... 15.01.17
Vorschautext:
Einen Wald zu wissen -
gleich neben der Stadt,
deren Farbengewalt dich auf Dauer
blind machen könnte; aber wenn
du dann im Moos liegst, entkrampft,
und deine Augen zur Kur schickst,
ein Weilchen baden lässt im Laub
und wenn dann auch noch ein
kleiner Wind die Blätter der Bäume
in freudige Aufruhr versetzt
und deine Gedanken zu den
Wipfeln der Bäume emporklettern …
...
50 Petersburger Schlittenfahrt - 'Schön ist 's im Winter' 11.01.17
Vorschautext:
Jetzt gibt er sich die Ehre
Jetzt malt er Raureif auf die Dächer
Jetzt zaubert er aus Trittoirs spiegelglattes Parkett
Jetzt wird die Luft kalt
Jetzt gefriert dein Atem
Jetzt trägst du endlich deine warme Jacke
Jetzt sind alle Bäume kahl
Jetzt friert das Wasser und die Nasen tropfen
Jetzt schüttelt Frau Holle die Betten aus
Jetzt fällt eine Schneeflocke auf ihren Rücken
Jetzt kommt sie nimmermehr auf die Beine
Jetzt küss ich dir das Eis von den Wimpern
...
49 Einen Schneeball abkriegen ... 08.01.17
Vorschautext:
Eiszapfen, kalter Tropf, und raue Eisblume:
Der Winter ging ohne euch ins Neue Jahr,
hat sich bislang mit keinem großen Ruhme
bekleckert; kalt blieb bislang nur der Samowar.

Winter, warst bisher von keinem Segen
für Schlittenfahrer und Schlittschuhläufer;
Skier warten vergeblich auf Käufer,
hüten die Läden und draußen fällt Regen.

Kai möchte gerne Schlittschuh laufen,
Christine einen Schneemann baun,
...
48 Wir sind kahl – aber wir funkeln ... 06.01.17
Vorschautext:
Wir reckten und streckten uns nach den Sternen,
strebten danach, ihnen nah zu sein, sie zu erreichen.

Schau, jetzt hat man sie gepflückt
und unsere Äste damit geschmückt!
Wir sind mit goldenen Lichtern bestückt
und wahnsinnig glücklich darüber,
und die Menschen, die vorüber-
spazieren, freuen sich mit uns.

Welch ein herrlicher Brauch!
Die Leute schauen beinahe
...
47 Schnee von gestern …? (sie erinnert sich) 19.12.16
Vorschautext:
Schnee fällt – und ich soll vergessen,
was damals zwischen uns war -
unter den längst erstarrten Ästen der Weide,
darunter wir '42 saßen als Liebespaar;
derweil klingt dein hoffnungsfrohes
Lachen getreulich unter den Zweigen fort,
und ich möchte unsere längst
verklungenen Worte ausgraben
und sehne mich nach jenem Ort,
wo du ein halbes Jahr später gefallen bist -
obwohl ich nicht einmal weiß, wo genau
das gewesen und ein neuer Winter mir sagen
...
46 Spaziergang am Abend 18.12.16
Vorschautext:
Die alten Linden sind inzwischen alle kahl
und spiegeln sich naturgetreu im Hafenbecken,
als wollten sie zu neuem Leben sich erwecken
und aus der 'Haithabu' dringt schwach ein Lichterstrahl.

Kutter 'Johanne' trägt in ihrer hohen Takelage
schon strahlend weihnachtliche Lichterketten;
ein Mops rast auf mich zu, als wolle er mich retten
vor 'Jack the Ripper', Mord und Spionage.

Am Koberg dreht ein Riesenrad vielfache Kreise
und wechselt seine Farben kess wie ein Chameläon.
...
45 Abendschmerz / n. Der Mond ist aufgegangen 15.12.16
Vorschautext:
Abendschmerz

Die Nacht kam angeschlichen,
ist übern Wald gestrichen
mit schwarzer Silhouett’.
Die Stadt steht still, und droben
hat sich der Mond erhoben
aus seinem Federwolkenbett.

Jetzt ist es wieder leise
und man vernimmt die Weise
vom Weh und Ach der Welt.
...
44 Die einen, die anderen 12.12.16
Vorschautext:
Winter segnet das Land mit eiskalten Tatzen,
Bäume und Sträucher haben das Schmatzen
eingestellt, Pläne zerplatzen,
Eis wartet aufs Kratzen,
Schneeflocken fallen, kleine Schmeichelkatzen.

Manch einer verschwendet Energie (und wie),
einige müssen erfrieren;
andere freuen sich aufs Fest, gieren
nach Weihnachtsharmonie.
43 Hexenhaus 06.12.16
Vorschautext:
Eine Hütte im Wald: verlassen,
einsam und öd' -
tausend Sommer fuhr sie dran vorüber;
aber eines Tages, man mag es kaum fassen,
schob sie ihr Fahrrad an einen Baum
und drückte die Klinke nieder.

Ein Falter flog gegen das blinde Fenster,
wollt' gern in den Wald hinaus,
sie glaubte, sie sehe Gespenster:
eine Hex' saß am Herd und daneben
der borstige Waldschrat Stanislaus.
...
42 Ballade von der dunklen Chaussee 03.12.16
Vorschautext:
...sich gegenseitig nach Hause bringen:
ein Anfang mit Ende!

Wir hatten Steno, Abendunterricht.
Als wir den Klassenraum verließen,
war 's draußen fast noch sommerhell.

Wir brachten uns mal wieder gegenseitig heim,
nach ein, zwei Stunde lag die Stadt
bereits im Abendlichterschein,
wir brauchten lange, lange. Und als ich endlich
meinen Heimweg antrat ganz allein,
...
41 Why-nach-ten – aus anderer Sicht 30.11.16
Vorschautext:
Why-nach-ten – aus anderer Sicht

Why-nach-ten
tell me why
tell me when
walking here
nothing clear
empty streets
dirty sheets
nowone there
takes me home
snow falls down
...
40 Winterworte 28.11.16
Vorschautext:
Winterworte

Schon morgens welkt der Tag,
die Zeit galoppiert davon;

meine Sehnsucht stolpert ihr nach,
sucht ein Lasso, einzufangen

weiße unendliche Stille:
das Gebet unter einem blauen Himmel.

Den Abend umgarne ich mit
...
39 O wundervolles Travemünde 24.11.16
Vorschautext:
O wundervolles Travemünde,
wärst du nicht teuer wie die Sünde,
würd' ich im zwölften Stockwerk residieren
und stundenlang durchs Fenster auf die Ostsee plieren.

War schon als kleines Kind auf deinen Spuren,
dort könne man ganz ausgezeichnet kuren,
hat mir die Mutter vorgeschwärmt,
die nach dem Kriege ziemlich abgehärmt.

Dann gab es auch noch extra einen Strand -
nur für den kleinen und den großen Hund,
...
38 Herbstgedanken 20.11.16
Vorschautext:
November – und ich häng' den Deko-Mond ins Fenster,
pflücke vom Schirm das welke braune Blatt,
das meinen Sommertraum gespeichert hat:
vermodert und zerfallen.

Der Herbst tigert mit kalten Krallen
durch das Nebelland, die Erde zeigt
sich müd' und nass
Ich suche, doch ich weiß nicht, was

beziehungsweise wen, der Regen
strömt vom grauen Himmel.
...
37 Die alten Linden am Hafen 19.11.16
Vorschautext:
Die alten Linden am Hafen

Verwandlungskünstler
seid ihr alten Linden dort am Hafen,
berühmter und berüchtigter als
manches scharfe Luder scheint's.
Ach, gestern noch gewandet wunderbar
im Rock des rotmundigen Weins
und heut' schon lichter
und von ferne gelb wie Quitten

jedes Blatt im steten Wandel,
...
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