Schöner Mai - ein Abschiedsgedicht

Ein Gedicht von Annelie Kelch
Schöner Mai -
die Schiffe fahren hinaus aufs Meer
und am Himmel spielen Wolkenkinder Verstecken …
Der Schäfer hat seine liebe Müh' mit den fröhlichen Lämmern:
Mit dem Mai zog der Frühling ins Land - hörst du ihn auch …?
Hörst du die Quellen rauschen und die Vöglein singen, mein Lieb?

Schöner Mai -
was noch lebt, hebt das Haupt und lüftet sein Geheimnis;
der Sonnengott steigt herab und die Lerchen
heißen ihn jubelnd willkommen.
Das Gras will sprießen wie 's ihm passt
und im Getreidemeer leuchtet der selige Mohn
wie ein Feuerschiff auf den heiligen Wassern.

Schöner Mai -
meine Seele versinkt in Träumereien und möchte fliegen -
zur Heide: Dort grünen und blühen die duftenden Linden …
Da suche ich nach dem Röslein, ehe der Knabe es bricht.

Schöner Mai -
ach, deine Tage sind längst gezählt; ich sprach im Tannenwald
mit deiner jungen Braut; sie möchte von dannen ...
Am Abend seh ich im Himmelsrot dunkle Schwalben ziehn -
und wünsch mir ein Herz: so groß und weit wie der Frühling
und fester noch als der Kern einer süßen Sommerfrucht.

Ein Feuerschiff (Abkürzung FS) ist ein bemanntes oder unbemanntes, an einer bestimmten Position vor Anker liegendes und mit einem Leuchtfeuer ähnlich einem Leuchtturm ausgestattetes Wasserfahrzeug, das als Schifffahrtszeichen der Navigation der Seeschifffahrt dient (Wikipedia). - Die Fehmarnbelt in Lübeck ist noch seetüchtig - Besichtigungen sind möglich.

Informationen zum Gedicht: Schöner Mai - ein Abschiedsgedicht

160 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
31.05.2017
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige