Blind
Ein Gedicht von
Annelie Kelch
Im rauen Atem der Nacht
liegt das Dunkel, das uns
beschattet – geliebt von
den Sternen: Es lässt sie
strahlen und funkeln ...
Vom Tod gepriesen; so bleibt
uns sein Angesicht fremd.
Dein Schatten, sobald
er erwacht ist, geht
durchs Zimmer und
füllt die Krüge mit Licht.
Mit Licht füllt die Sonne
den Tag – auch ihr Reich
wird einmal vergehen.
Der ohne Sonne leben muss,
hat stets die Nacht vor Augen.
Und doch ist es möglich,
dass er mehr sieht als wir.