Titel | ||||
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1148 | Mondkopf | 30.10.20 | ||
Vorschautext: Es nascht in den zarten, beseiteten Nächten, Der Mond von den reifesten, süßesten Obst. Den heiligen Mond, den du ewiglich lobst, Als Kugel der Weisheitsgerechten. Da steht er am Himmel, mit Punkten und Flecken; Und zeigt nun sein rundes - und Runzelgesicht. Und lächelt zu Wäldern, zu denen er spricht. Da wispert's in Sträuchern und Hecken. Die Wolkenverhangenen Wege am Walde, Verkrümmt und verbogen. - - Verkurvter Verlauf. ... |
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1147 | Immer das Denken | 30.10.20 | ||
Vorschautext: Das schlimme am Denken, Das sind die Gedanken. Sie lauern auf Bänken, In Zimmern und Schränken. Vor allem, die Dicken und Schlanken. |
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1146 | Winterhaiku | 30.10.20 | ||
Vorschautext: Im Waldlicht Ein Eiszapf Schneeweiß |
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1145 | Herz verstecktes | 25.10.20 | ||
Vorschautext: Herbstlich vernieselt Liebe ich dich Fern und versteckeltes Herz Finde erfinde ergaunere mich |
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1144 | Ich will den Tod beneiden | 25.10.20 | ||
Vorschautext: Ich will den Tod beneiden, In seiner Lebensart. Corona Übelkeiten, Die bleiben Ihm erspart. Oft kommt er stumm und trägt Kapuze; Und ist ein Arbeitsengel. Und wenn im Traum, ich Ihn dann duze, Zeigt er Blumen, Blattgestängel. |
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1143 | Es werden die Dinge | 20.10.20 | ||
Vorschautext: Es werden die Dinge begonnen. Es werden die Dinge beendet. Es werden die Dinge ersonnen; Und Küsse im Maien verschwendet. Gefühle erzählen die Märchen, Im Schatten, im Heu und im Hause. Da sträubet und krümmt sich manch Härchen. Für nächtlich, bewegliche Pause. Es werden die Dinge verachtet. Es werden die Dinge geliebet. ... |
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1142 | Abgeschlossen | 20.10.20 | ||
Vorschautext: Eingeklemmt, im Ritz vom Sessel, Fand ich, in den leeren Stunden, Als du mich nicht mehr besuchtest: "Söckchen, Slip." Trage nun den Mülleimer runter. |
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1141 | Abgang oder der etwas andere Nachtisch | 20.10.20 | ||
Vorschautext: Mir juckt mein Ohr Nur weil ich fror Auch zuckt mein Bein Von ganz allein Und mein Verstand Gibt heut bekannt Es gibt Spinat Für mich privat ... |
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1140 | Fröschlein | 17.10.20 | ||
Vorschautext: Es spricht mal ein Fröschlein sehr kurz: "Mir ist doch das Leben so schnurz. Auch wenn ich hier horch Und schnappt mich der Storch. Dann lass ich im Schnabel ein Furz." |
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1139 | Es war | 17.10.20 | ||
Vorschautext: Es war im Hotel zu Paris, Ein Page zu Gästen sehr fies. Er nahm was ihm nah; Und das was man sah: " Wie schnell er Hotel doch verließ." |
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1138 | Im Sand | 17.10.20 | ||
Vorschautext: Sie lag vor meinen Füßen Und wär' so gern erhoben. Ihr Köpfchen schaut nach oben, Als möcht' sie nochmal grüßen. Sie lag in meiner Hand: "So leicht und Unbemüht. Da war sie schon verblüht. Denn vorher, lag die Ros', im Sand." |
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1137 | Der trunkene Tod | 09.10.20 | ||
Vorschautext: Trunken sitzt der Tod am Weiher, Webt im Eifer Trauerschleier. Stickt den Schicksalsrahmen. Gibt bekannt die Namen. Voller Farben kundgetan, Kommt die Post, im hölzern' Kahn. Reicht zu ihm ein Briefe, Macht Geräusch, Geschniefe. Ach, es lautet die Depesche: "Amt will keine Zettelwäsche." ... |
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1136 | Sah der Tod... | 09.10.20 | ||
Vorschautext: Sah der Tod ein Leichnam gehn, Leichnam aus der Kneipen. War so blass. Kaum anzusehn. Lief er schnell, um dran zu bleiben. Leichnam, Leichnam, gar nicht schön. Leichnam aus der Kneipen. Leichnam sprach: "Ich geh nicht mit. Alter Seelenschneider!" Sprach der Tod: "Zu meinen Ritt, Bist du lebendig leider. Trabe aus der Neugier hier. ... |
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1135 | Herbstlicht | 06.10.20 | ||
Vorschautext: Im Herbstlicht deiner Farben, Da zeigst du dich konkret. Die Vorverjährten starben; Und kühler Luftwind weht. Die Vögel ziehen zügig, Mit Eile schon nach Süd. Im Herbstlicht: "bunt, gefügig, Ein Blattgeflecht erblüht." Der Vollmond scheint zu niesen, Ins Wolkentaschentuch. ... |
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1134 | Kinderherbstgedicht | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Brat ich mir ein Brot im Tiegel? Brat im Speck ich mir ein Igel? Ach, ich weiß den Herbst zu schätzen. Mir den Mund mit Wein zu netzen. Grüß ich lieb die bunten Blätter. Sonne scheint; und Regenwetter. Stapfe durch die schmatzend Pfützen. Nenn die Wolken Zipfelmützen. Jenes Feuer bei der Tanne, Lecker riecht die Deckelpfanne. ... |
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1133 | Im Gras | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Kann man auf Giraffen reiten? Können Affen wirklich fliegen? Gibt's im Urwald auch Gezeiten? Kann ein Faultier Zahnweh kriegen? Will ein Tiger so mit Streifen, Wochenende Party geben? Können Schlangen maulhaft greifen? Urwald dort. Und tierisch leben. Himmel, Dach und viele Blätter. Vogelschreie: "Hier und Da." ... |
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1132 | Hätte ich noch Kinderaugen | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Hätte ich noch Kinderaugen, Große, schöne, Blickentschlossen. Würde ich die Welt aufsaugen. Könnte fliegen auch mit Flossen. Hätte ich ein Plappermündchen, Kämen fragen unzensiert. Lämmer haben Schäferstündchen? Und alles lief geschmiert. Hätte ich ein Spielgefährten, Gäb's kein Dick und gäb's kein Dünn. ... |
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1131 | Herbstmondbahnen | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Es zieht der Herbst nun seine Bahnen Und Blätter fallen: rasch, geschwind. Die Winde schon mit Kälte mahnen; Und Felder, die ertragreich sind. Der Herbstmond steht in voller Blüte Und schaukelt sanft und gutgelaunt. Im Fluss da schwimmen Blätterhüte, So dass erstarrt, ein Rabe staunt. Und in den Nächten hört man's huschen. Man sieht es nicht; und hört Geräusch. ... |
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1130 | Ausgespuckt | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Die Welt, die hat mich ausgespuckt, Damit ich in ihr lebe. Und wenn der Tod mich blöd beguckt, In meiner Tagesschwebe. Dann reich ich meine Hand zu ihm. Der Tod, der möchte freundlich sein Und trägt Klamotten schick. Ich springe in den Styx hinein, Vor lauter Lebensglück. Der Fährmann schnarcht so schrecklich laut. ... |
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1129 | Ich fühle mich so angezogen | 28.09.20 | ||
Vorschautext: Ich fühle mich so angezogen, Von Frauen allen: groß und klein. Ich hätt' sie lieber ausgezogen, Doch kommt verbal, ein striktes nein. |
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