Titel | ||||
---|---|---|---|---|
529 | Es trinkt mein Ohr ein klein Gesang | |||
Vorschautext: Es trinkt mein Ohr ein klein Gesang, Allabendlich die Klänge dämmern, Endlich dieser Nacht entlang schweigt der Tag voll Eisenhämmern. Es trinkt mein Ohr ein klein Gesang, Die Tauben auf den Dächern weit, Ergötzen einen Mondschein lang, sich zurufend an Zweisamkeit. Es trinkt mein Herz ein klein Gesang, Mir wandert meine Seele aus, ... |
||||
528 | Essenz | |||
Vorschautext: Aus Sternenstäuben wunderbar, in Menschenform gehaucht, Für eine Lebensdauer gar, Die Seele eingetaucht. In Nachtesstunden glänzen dir, heimrufend die Seelenleuchten, Die Hand der Sehnsucht spielt Klavier, Zurück glänzest du den Verscheuchten. Und all dein Heimweh steiget leicht, Das Himmelsdach hinauf, ... |
||||
527 | Die Anhaftung - Gründe menschlichen Leides/ Loslassen - Gründe menschlichen Glückes | |||
Vorschautext: Es fällt das letzte Blatt der Linde, Das in bewegenden Grimassen, Säuselnd durch die Kraft der Winde, Den Ast des Baumes losgelassen. Es fällt zur großen Erde nieder, Und hält nicht an dem Dasein fest, Es wird zu kleiner Erde wieder, Die große Linden wachsen lässt. So auch ist's dem Mensch beschieden, Dass er stets beweglich sei, ... |
||||
526 | Manchmal geh' ich in den Wald | |||
Vorschautext: Manchmal geh' ich in den Wald, nur um mal sein Gast zu sein, und hör' ich dort die Vögel bald, herzangekündigtes Daheim; streicht meine Hand den Wald am Ast, und fühlt die müde Seele heim. So sind bei vielen wir zu Gast, Wohl bei den Wenigsten daheim, Bei wem fällt der Herbste Blattwerk Last, Vor wem kannst Seele nackt du sein? |
||||
525 | Wintersonne | |||
Vorschautext: Ermattet von den grauen Tagen öffnet sich der Wolkenkragen, Kraftvoll steigt der gelbe Kopf, Aus weitem Kragen, Knopf um Knopf. Verlässt so Strahl um Strahl das Antlitz, Von der Sonne mimend warmem Blick Und welches Herz davon Notiz nimmt, lichtet fühlend sein Geschick. |
||||
524 | Niemals gib auf! Nicht einmal, sondern keinmal! Niemals! Nie! | |||
Vorschautext: Niemals gib auf, Egal was ist, Gleich was und wie... Zieh dich da raus, Denn was du bist Stirbt niemals! Nie... Eh'r noch versage Als verzage; Voll Hoffnung bleibe! Denn bess're Tage; Gar keine Frage, ... |
||||
523 | Sexualität | |||
Vorschautext: Welch Schönheit in Geschlechtern liegt, die sich einander hingegeben; Ein Gebendes, das Leben gibt Ein Empfangendes empfängt das Leben. |
||||
522 | Die Essenz menschlichen Daseins (Worauf es ankommt) | |||
Vorschautext: Bei Betrachtung der Menschen als Wellen, Liegt allen das selbe Meer zu Grunde, Aus dem sie kommen und zurück zerschellen, Jede Welle zerschellt an der Zeit; Das Meer allein kennt keine Stunde Und ist von Ewigkeit. Und in jeder Welle liegt unbewegt, Die Stille des Meeres gesamt, Und erst wenn die Welle dies fühlend erlebt, Hat sie selbst als das Meer sich erkannt. ... |
||||
521 | Sich den Süchten entziehen | |||
Vorschautext: Sich den Dingen entziehen Und Abstand gewinnen... Nimmer mehr vor sich fliehen; Verweilt man in sich darinnen. Halb im Außen - halb im Innen: Menschenauge - Seelenauge. Erste Welt fragt nach den Sinnen; Zweite Welt, woran man glaube... Beide stehen in Beziehung: Körper; Mittelsmann der Welten... ... |
||||
520 | Tief bist Taube du mir Freund | |||
Vorschautext: Mit nimmer immergleich' Erschauen Der jungen Stadt am See, Da humpelt sie durch Betonauen Und mein Herz tut mir weh. Kaum kann mein Hafer Trost der sein, Der Gitter man entgegenstellt, Weil keiner sie dort heißt daheim, Wo Mensch um Mensch den Arm sich hält. Wo Menschen warm nach Hause geh'n, Und Winde kalt um Tauben weh'n, ... |
||||
519 | Neue Welten (An den Tod) | |||
Vorschautext: Verstorbenen Vehikels, Gelöst vom Grobstoffkleid, Geweiteten Blickwinkels, Einsicht in Feinstofflichkeit. Unvergleichlich - los von Größe, Unermesslich - los von Zeit, Fühlt man keines Todes Blöße, Denn man ist ja Ewigkeit. Neue Welten, vielleicht Erden, Vielleicht Sonnen warten dann, ... |
||||
518 | Schmetterling | |||
Vorschautext: Momenthaft den Pupillen, Nachdauernd in der Brust, Hab' abstreifend die Gedankenbrillen, Ich deine Schönheit gleich gewusst. Zweifach beflügelt' Wesen, Zweifach bestaunend' Seher, Im Auge mir gewesen, Und in dem Herz noch näher. Du Sanftmutmirentfalter, Du Herzmiroffenhalter, ... |
||||
517 | An die Freundschaft | |||
Vorschautext: Zusammen, nicht einsam, Beisammen: gemeinsam. Miteinander, sich nah sein, Füreinander und da sein. Aneinander gewachsen; ... |
||||
516 | Tiere sind des Lebens stille Lehrer | |||
Vorschautext: Wann immer ich ein Tier beschaut; Dann immer ich mich selbst geschaut: Wenn sie vor uns als Spiegel lebend, Nichts als uns selber wiedergebend, Mit gleicher Lebensfreude schauen Sind's wir, die zurück auf sich schauen. Und so genießt man ihren Anblick, Als sähe man sich gerne leben, Erfreut an ihrem wie am eignen Glück, Vom Leben das beste- einander sich geben. ... |
||||
515 | Herbststimmung | |||
Vorschautext: Nebel grau, Nebel schwer. Gefühle rau, Gefühle leer. Himmel bedeckt, sein Blau versteckt, Sind Menschen gedrückt. Sind Menschen gebückt. Winde winden sich kalt, Um Stadt und Asphalt. ... |
||||
514 | Pareidolie | |||
Vorschautext: Geschäftig ward Himmel Und Sonne, Allseits ein Gewimmel, Skulpturweißer Wonne. Verschwebender Mauern Wandlung zu Gesichtern, Deine Zeugen erschaudern Vor den Bösewichtern. In den Augen hehr Mächtg'es Himmelsheer, ... |
||||
513 | Welches Tier wärst du gerne? | |||
Vorschautext: So stünd' es frei zu wählen dir, Was wärst du gerne für ein Tier? Ich wär, wenn man's erlaubte, Am eh'sten eine Taube. So stieg' ich zu den Wolken hoch, Im Schwarm geschwisterlicher Art, Erhöbe mich empor dem Joch, Und weitete die Flügel zart. Gemeinsam tauchten wir, gemeinsam! Durch noch nie gefühlten Wind. ... |
||||
512 | Sterne löscht das Licht ( An den Schlaf) | |||
Vorschautext: Sterne löscht das Licht; Menschenhand die Kerze! Welt häng dein Gewicht, An mein müdes Herze! Laterne dimm das Licht; Menschenherz die Lust! Werde schwer Gesicht, Schlummer müde Brust! Nachbarn tut's mir gleich; Menschen dieser Erde! ... |
||||
511 | Das eine Sein durch die Augen der Tiere schauen | |||
Vorschautext: Wenn wir einen Hund anschauen, Mit den Augen uns in seine trauen, Und dabei tief bekannte Freude ahnen, Will uns das Leben liebevoll ermahnen: Uns einmal mehr dran zu erinnern, Dass das Eine Sein aus Augen schaut, Auch durch Menschen will es schimmern, Alles ist aus ihm erbaut. Jeder Stein und jede Pflanze, birgt den Rückschluss auf das Ganze, ... |
||||
510 | Melancholie | |||
Vorschautext: Sowie, Sowie Melancholie, So wie... so wie... Glücksamnesie; Vergessen' Glück bedauert. Sowie, Sowie Melancholie, So wie... so wie... Schmerzfantasie, Bildhaft im Herzen trauert. ... |
||||