Titel | ||||
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804 | Wer? | |||
Vorschautext: Wer segnet die da hungern Wer steiget in die Flut Wer ist der Pfeil der ins Herz gedrungen und berührt schuldiges Blut Wer ist Anfang und Ende Wer ist heller als Licht Wer führt dich mit liebevollen Händen zum jüngsten Gericht Wer lehrt uns den Frieden Wer besiegt die Finsternis ... |
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803 | Die Freude | |||
Vorschautext: Alle Erdenmenschen müssen sterben, ist´s ein böser Fluch oder nicht? Ja, ein Segen wär`s, wenn einzig Freude bliebe, die da steiget aus dem Weltgetümmel, aus dem Herzen schmerzfrei dort geboren, dehnt sich hoch und höher, weitet s´Seelenlicht, irrt selbstversucht durch tiefe Täler, findet ihren Platz, trifft Herz, winkt Glück zum Stern, zum Himmel. Ja, ein Segen wär`s! * Das Gedicht zu Ehren von Johann Baptist Joseph Maximilian Reger (* 19. März 1873 in Brand/Oberpfalz; † 11. Mai 1916 in Leipzig). Er war ein deutscher Komponist, Organist, Pianist und Dirigent Das Gedicht entstand am Mittwoch den 11. Mai 2016, während eines Konzerts der Konzert-Serie "Orgelpunkt 2016 " - Konzert im Magdeburger Dom zu Ehren von Max Regers 100. Todestag. Es spielte Barry Jordan die Orgel im Magdeburger Dom. ... |
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802 | Wenn die Liebe nicht wär | |||
Vorschautext: Kinder flüchten zur Hungerstube, zur Trage, ihre Last, die hohlen Koffer durchs ungestillte Meer Es kommen die bitteren Tage der schwindenden Kräfte, zur ewigen Bruders Klage Ach, wenn der Krieg nicht wär! Kleine Seelen in Angstkäfige gezimmert, ziehen gar Heimweh gescholten ... |
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801 | Aus der Entfernung | |||
Vorschautext: Ich wünschte, ich könnte mit dir fliehen, strecke mich mit Macht der zukünftigen Aussicht entgegen, ungeachtet dem drohenden Stillstand meines bewussten Fühlens, der einer unerwarteten Rücksichtslosigkeit meiner ungebremsten Sehnsucht geschuldet ist, die dich über Nacht zu entvölkern droht, um erneut alles denkbar Schöne und Erträumte zurückzulassen. Mit meiner schwellenden Ungeduld ist es, als hätte ein Ende ohne zu fragen den Anfang bereits gewusst, die zu beklagende Zeit zur neuen Formel erhoben. Mit Übermut säge ich an den viel zu engen Gitterstäben der Vernunft, klopfe aufmüpfig und begierig den zerfallenen Staub alter Tage auf, der wirbelt und verwischt die Spur jedweder Herkunft, als gäbe es den Triumpf der Verbissenheit. Ich wittere die Chance, noch einmal mit deinen Augen sehen zu können. Wie du den Blick geheftet hattest, in den bescheidenen Nächten, die armseligen Schattenwesen geformt, die aus Furcht geboren werden. Wie du sie in Liebe gezeugt, aus einer anderen Welt hervor zum Leben erhoben hattest, um sie später in der taumelnden Früh wieder zu verwerfen, im scheuen Licht der schleichenden Morgendämmerung. In den fallenden Schatten konnte ich keine Schatten mehr sehen. Keine Umrisse, weder an Wänden noch an Türen, die beweisend an sie gedenken sollten. Nicht einmal meine Erinnerung kann abschätzen in welcher Entfernung sie jemals zueinander standen. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich dieser schmerzhaften Erkenntnis erneut zu entziehen, weiterhin nach den gelöschten Lichtern auszuharren und zu hungern, die einzig aus den vergänglichen Tagen entspringen, die Zeugnis sind und stille Traumbilder abbilden, scheinbar mühelos aus der undurchsichtigen Dunkelheit der finsteren Nächte transformiert, zu Quellen der ungebremsten Freude geboren werden können. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 07.07.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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800 | Das Schweigen | |||
Vorschautext: Ich bin der Worte wenig noch stiller als ein Stein denn Schweigen ist ein König und will doch Bettler sein © Marcel Strömer (Magdeburg, den 07.07.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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799 | Angst regiert die Welt | |||
Vorschautext: Wer dem Frieden fremd ist, weiß nicht um den Reichtum der Freude. Wer Ängste schürt auf die eigene Sicherheit bedacht, den Glauben an Ausweglosigkeit und Verschwörung lehrt, verhindert jenes Glück, das versucht aus ganzem Herzen und in aufrichtiger Anteilnahme zu existieren. Wer gegen Flüchtlinge, Fremde, Migranten und Menschen anderer Hautfarbe hetzt, ist ein Steinwurf von dem Hass entfernt, der wissentlich und erbarmungslos den Samen des Krieges sät. Wer vom Glauben an die Ausweglosigkeit profitiert, besitzt einen gespaltenen Bezug zu Herzensbildung und Menschlichkeit. Der ist ohne echte Lebensfreude und wird folglich auch keinen inneren Frieden lehren. Wie auch die Mächtigen dieser Welt, die vom Krieg leben. Denkt mal darüber nach! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 11.07.2016) ... |
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798 | Nicht ganz dicht | |||
Vorschautext: In der Verdichtung quirlt manches nicht blickdicht unnützer Tinnef verziert und entrückt Dichten ist Handwerk ist Schreiben mit Nachsicht und tiefes Sinnen durch Klarheit verzückt Was zum Reim genügt sei`s in metrischer Form der Poet erfindet ... |
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797 | „Kinder der Sonne“ | |||
Vorschautext: Soll da etwa ein entfernter Klanggedanke sein, dem es gelingt Lärm und Geschrei erfolgreich zu stören, der es wagt und wenn auch nur für einen gefühlten Moment kurzen Wimpernschlags, die Gruppe selbsternannter Ordnungshüter namens „Kinder der Sonne“ vom sonst so geübten Wortspiel abzuhalten? Schau, in ihren Augen flackert unauslöschlich das wütende Höllenfeuer glücklosen Lebens! Sind sie nicht die Auserwählten, die unnachahmlich diszipliniert wie von einer inneren Stimme zum aktiven Handeln angeführt und haben sie nicht nächtelang ihren verdienten Schlaf geopfert für den nationalen Geist einer trotzigen Forderung aus Idealismus und Spätromantik? Von gestern nacht, treu bis heute in den frühen Mittag schlüssige Konzepte verfasst und mitreissende Reden gefolgt, insbesondere die Interpretation von Befunden und Spurensicherung alter Zeiten und anschliessend konkretes Auswahlverfahren betreibend? All die freundlichen Helfer und leidenschaftlichen Henker einbestellt und sie fürsorglich betraut mit quasi traumatisierten Erfahrungswerten teils postfaktischer Argumentationsweise um die damit verbundenen, schier unlösbaren Aufgaben erfolgreich zu verteilen. Klammheimliche Freude, kann den redlichen Stolz nur erheben, mit ihren blässlichen Gesichtern im Nebelhauch herrschsüchtiger Natur, patroullierend ziehen sie durch Straßen und Netze, in selbstgestalteten, polizeiähnlichen Uniformen, mit der überzeugten Sichtweise handelnd, da sie gewissenhaft und beinah bedingungslos die Treue zum Vaterland beschwören und beweisen müssen, erledigen sie Auftrag um Auftrag. Nationaldemokratische Politik begründet im Geistreich eines immerwährenden Hang zu Idealismus gefolgt von einfachem Pragmatismus, so führt der gemeinsame Weg wieder ins Reich der Träume, die der Reinhaltung eigener vier Wände, das Sammeln von Güter in die leeren Schürzen der Mütter und Ehefrauen, Bau- und Bastelmaterial in die überall verwahrlosten Kindergrippen an den Stadtrandgebieten, romantische Liebesbriefe in die Altersheime zu den vergreist Vergessenen, ein ordentlicher Schub an Selbstbefriedendes ins eigene Fleisch, der Mut zur Erinnerung ans Selbstgezeugte, hoffnungsvoll die überaus trefflichen Aufmunterungsoffenbarungen der Ruf zum wehrhaften Heer der Freiwilligen mit all ihren vielen Enttäuschungen: „Wir Kinder der Sonne bekennen uns zur Vielfalt des Lebens und seiner Erscheinungsformen in Natur und Kultur und deshalb zur Anerkennung und Achtung der natürlichen Unterschiedlichkeit der Menschen“! Irre aber wahr, so täuschend echt kann doch unmöglich Lüge sein! Ihre Lebenslust ist zur Reise geworden, ihr Mut durchdringend wie Sonnenstrahlen durchs Wolkenmeer, ihre Melodien sind geistreiche Wortspiele, fliegen durch Zeit und Raum wie gutfunktionierende Steinschleudern, die jeden Ballast aus dem fahrenden Zug werfen können. Sicherlich machen sie daraus kein sonderlich großes Geheimnis, dass gegebenenfalls auch persönliche Einschränkungen zu ertragen wären, die der Rückkehrpflicht für alles Flüchtige in Heimat- oder Schutzgebiete, eben unter Berücksichtigung des angestrebten Gemeinschaftszieles, das der Errettung des eigenen Blutes, dem Volk zum Wohle, die der nationalen Identität, das das gesellschaftliche Zusammenlebens immerzu bestärkend geschuldet und dessen Logik jederzeit bewusst ist, wäre also anstandslos für jeden Heimatlosen dann entsprechend in Kauf zu nehmen. Schließlich müsste in einer globalisierten Zeit ein jeder sein Opfer bringen! „Wir sind wir“, „Wir sind das Volk“ und „Widerstand ist Bürgerpflicht“. Völlig logisch also! Gilt also nicht das erste Gebot eines Staates, sein eigenes Volk, dessen Gemeinwesen von sogenanntem Schadhaften zu bewahren? Ein mehr als aufmerksames Publikum aus Fahnen und Plakaten, wöchentlich strecken Kampfesmutige zwar verbittert aber mit tanztrunkenen Zungen, die rettenden Wegweiser in vorbeiwehende Winde, in die Sonnenstrahlen der Abendsonnen. Diese begleiten scheinbar lächelnd und bereitwillig den Widerstand – bis zu ihrem eigenen Untergang. So verschließen sie hoffentlich bald wieder ihre offenen Grenzen, mauern sich liebevoll ein und leben förmlich eingegraben in ihrer Sattheit. Ihre Zungen bleiben dann sicherlich gespalten? © Marcel Strömer (Magdeburg, den 16.12.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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796 | Ich liebe dich | |||
Vorschautext: Ich liebe dich vom Wind getragen noch viel höher breiter, stärker, tiefer als zuvor, so spricht mein Herz mit jedem Flügelschlagen dies große Wort das ich an jener Nacht für immer schwor. Es bleibt dir treu ... |
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795 | Momentaufnahme | |||
Vorschautext: Die Mantelzerreißer werden rar, unter uns fehlt der Mut gegen die Unvernunft der Wegelagerer, sparsam die Blicksprünge aus Spiegelbild und Wortschwall. Umtriebig wird getauscht, blankpolierte Häme gegen bittersüßen Hohn. Windig wie Geister, verdrehte Sätze und Hälse überall, stumpfe Klingen werden eifrig zu neuer Schärfe wetteifernd gewetzt. Die durch die Gassen listig spötteln, sie sind eindeutig in der Überzahl. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 01.12.2016 ... |
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794 | Der Wind | |||
Vorschautext: Nach dem Zerwürfnis, wenn die Blätter fallen, sammelt der Wind jenes Lächeln ein, das trotz Scham und Schuld die letzten Tabus gebrochen hatte. Er wünscht sich sehnlichst, seine Arme könnten das aus dem Herzen Gesprochene, jede einzelne Berührung ... |
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793 | Spruch | die Sichtweise | |||
Vorschautext: >> Mit den Augen eines Kindes werden Kanonenkugeln wieder zu Schneeflocken << © Marcel Strömer (Magdeburg, den 26.11.2016 Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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792 | Spruch | Fragen | |||
Vorschautext: >> Wer niemals sich oder anderen Fragen stellt, der kann selten Antworten schätzen << © Marcel Strömer (Magdeburg, den 25.12.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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791 | Du wirst schon sehen.. | |||
Vorschautext: Glanzlose Brocken hinabgeworfen, sei es Schwur oder nur Beteuerung von geistiger Besitzlosigkeit, wie die verhärteten Engelszüge, aus der es sämig vormiert, wird sein deformierender Sternschattenabriss, Anspruch gegen Forderung, der in sich selbst verwirkt. In tollkühner Vermessenheit und in Selbstbetrug hechelt der geistig abwesende Lichtschlauchsauger die Silben der Enterbten rückwärts und rühmt sich eines Besseren. Gleich einer Hinrichtungsmaschine setzt er die tückische Note. Wie ein arbeitssuchender und blutlechzender Henkersknecht, der hämisch die bittersüße und gleisende Funkenwut begreift und kopiert,die eine grandiose Strategie verfolgt, einer schlagenden Fackelträger-Bewegung, die eines Untergangskommandos, das mit Zick-Zack-Muster auf die Hautpartien seiner gequälten Feinde das Todeszeichen erkenntlich die Nummern tätowiert. Der trübsinnige und scheinheilige Tausch gegen jeden Lusttropfen der Vernunft. Eine Methode, die gern mit ausgestreckten Führerhänden zwar wissbegierig, aber dennoch haltlos nach Höherem greift - koste es was es wolle. Doch vergeblich! Auch der hoffnungslose Narr, der sich den freien Sinnen ständig vergegenwärtigt,das Sieb mit rostigen Rändern ins Fleisch des Geistes Namenloser getaucht, grausam und unbarmherzig einen solchen Schmerz produziert, dass noch Jahre nach der Verwundung, die klagenden Schreie aus dem Erdreich sirenenhaft dringen. ... |
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790 | Ein Segen | |||
Vorschautext: Gesegnet das Wasser, das jahrhundertelang aus Urquellen gezogen, in ständiger Wiederkehr - die Dankbarkeit in uns, unsere Erinnerungen in stille Freude verwandelt. Wie schön der beseelte Hof, selbst der von außen bedrängte, wenn ihm Demut innewohnt. ... |
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789 | Ein Gedanke | |||
Vorschautext: Die Welt möchte heute missverstanden bleiben, sie will den ultimativen Gen-Defekt sind - bis wir dann alles auf die Spitze treiben - alle noch am Leben? Am Leben ja, aber irgendwie auch ganz weit weg! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 03.02.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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788 | still | |||
Vorschautext: Alles textet, postet, irrt und will! Ich aber lese zwischen Zeilen und bleib still! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 03.02.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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787 | Schwarzweiß | |||
Vorschautext: Er lass das Buch noch bis Ende Der schwarze Erlkönig rutschte ihm vom Schoss In seiner Einsamkeit hielt er den Atem an Alles drehte sich für Stunden nur noch um diese kleine Eiszeit, die sich bis tief in sein Brunnenherz zu vergraben schien Dort sprudelte fremdes Blut aus klaffender Wunde Die Wörter aus halbschattigen Buchstaben fanden Platz genau an dieser Stelle Offenkundig wurden deshalb einige Seiten des Buches ... |
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786 | Zu kurz | |||
Vorschautext: Zu kurz das Spiel mit dem Leben das ewige Gerangel um Gerechtigkeit im Ungleichgewicht das allen schadet Groß ist die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit Gleich und gleich Kuss und Kuss gesellt sich gern Ob du Verlierer bleibst oder gewinnst ... |
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785 | Im Sonnenwind | |||
Vorschautext: Einer wird kommen, aus den jahrhundert alten Wolken, der das lähmende Schweigen der Gestirne beendet und unumwundet die zeitgebundene Feuertaufe besteht. Sein Tanz im Sonnenwind wird der liebesdurstigen Welt ihren sehnsüchtig herbeigesehnten Frieden vor Augen stellen. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 02.03.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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