Titel | ||||
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641 | Armes Ego | 02.09.15 | ||
Vorschautext: Vergib dem, der dir die Freude stiehlt, die Elster, die deinen Mut beraubt! Der auf deine Wunden listig zielt, und dich mit Hohn und Spott betraut. Ein kurzer Rausch - der alle nur betrügt, so diebisch saugt an fremder Brust, und hat er alles, was ihm nicht genügt, ertrinkt er lieber in der Ego-Lust. © Marcel Strömer ... |
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640 | Frieden | 02.09.15 | ||
Vorschautext: Die Erde trägt ein Kleid aus tief betrübter Trauer, die schleierhaft ihr Brust und großer Stolz verdeckt, die Zeit steht still, hält schweigend inne hinter Mauer, hat ihren königsblauen Hoffnungsblick versteckt. Wie sie jetzt leiden muss, sie stöhnt und seufzt vor Qualen, und leugnet nicht, wirft schmerzlich glühend Herz ins All, gewiss, sie weiß, wer Schulden hat muss Schuld bezahlen! Doch vergib! Sie trifft keine Schuld am tiefen Fall! Und man sieht, wie treues Band, das ähnlich schwarzem Samt um Körper, dieser unwägbaren Zeit gelegt. So sehr liebend! Frieden der aus göttlich Ursprung stammt, der jedes Herz weit übern Tod hinaus bewegt. ... |
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639 | Verlassen | 01.09.15 | ||
Vorschautext: „Heiße Luft!“ mault fauler Wind, Windrad schnauft versunken, „dass jetzt alle fortgegangen sind?“ fragt sich Heimat, wie betrunken. Lässt den Abschiedsgruß zum Strahl, Wort in Erde ritzen, denkt sich still „wer hatte schon die Wahl, diesen Schmerz hier auszusitzen!“ Grasen Sommerlichter dort - treu, wo Blumen schwitzen, ... |
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638 | Spruch | unerreichbar | 01.09.15 | ||
Vorschautext: >> Vieles was für uns schier unerreichbar ist, sitzt bei jemand anderem in der Hand und frisst << © Marcel Strömer Magdeburg, den 01.09.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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637 | Hass | 01.09.15 | ||
Vorschautext: Feuerauge lauert wild und hastet irr, trocknes Gras versauert ausgebleicht und dürr. Wetz den Fluch, such Namen „Hohles-Gassen-Kind“! Fällt herztoter Samen, Wortverbot von Wind. Greift bewusst zur Spitze, zündelt Masse Wut, ... |
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636 | Das Ende der Reise | 31.08.15 | ||
Vorschautext: Seht, die alten Schiffe schlafen rückenmüde in der Bucht, trugen letzten Wunsch in stillen Hafen, schlugen Feinde in die Flucht. Holzig wurmt und mürrisch auf den Böden, bitter reichen sie den Fisch, Zeitgeist wird auch hier das Herz veröden zugedeckt auf kaltem Tisch. Keiner will die weißen Segel reißen, niemand setzt und kennt den Kurs. ... |
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635 | Spruch | Der Mensch | 31.08.15 | ||
Vorschautext: >> Der Mensch ist das gefährlichste Tier unter den Säugetieren. Zuerst tötet er seine Artgenossen, danach sein Gewissen und zum Schluss sich selbst >> © Marcel Strömer Magdeburg, den 31.08.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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634 | das Wort trägt | 31.08.15 | ||
Vorschautext: Am Walten, stetig treibt ihr Müh, das Werk zum Ende, blüh, dem Geist, der dann erwacht, hat sich`s nicht ausgedacht! Befreit den, der`s erfasst, wer sich berühren lässt, der saugt die reine Kraft, das Wort trägt seine Last! © Marcel Strömer ... |
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633 | Du Mensch | 30.08.15 | ||
Vorschautext: Du Mensch hast jedes Wort gebrochen, verlassen steht die Welt jetzt leer, gezielt mit einem Schlag getroffen, ich weiß, es fiel dir noch nicht mal schwer! Dein Schrei nach Liebe scheint unendlich, so qualvoll laut und unbeherrscht, hältst alles noch für unbedenklich, weil du die Hand in Unschuld wäscht! Und gäbe Tod dir letzte Ehren, als wärst du ihm geliebter Sohn, ... |
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632 | Du Herr | 29.08.15 | ||
Vorschautext: Du Herr öffnest Herz wie Himmel, und öffnest mich zuvor, hoch bei dir wohnt große Güte zur höchsten Macht empor. Deinen Schlüssel gabst du liebend, Lamm Gottes, Menschensohn, ewig Leid und Tod besiegend, Jerusalem zum Thron. Am Kreuze, am Berg zu Füssen, die uns getilgte Schuld, ließest deinen Sohn verbüßen, tat deiner Liebe kund. ... |
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631 | Die Federn und die Krone | 29.08.15 | ||
Vorschautext: Zwei lange, schwarze Federn legten sich zusammen zum Schlafen in den Wind, ein König log, dass sie aus seinem goldenen Käfig herausgefallen sind . Da kam ein schlau Gefieder und gab sein Federkleid dem Volk zum Prüfen hin, schwor, verlorenes Federpaar noch gestern am warmen Vogelrücken hing. So zählten Diener des Königs die Kopf-, Brust-, Schwanz-, Rücken-, Flügelfederzahl, während sich alle so vertieften in Summa summarum ihrer angewandten Rechenqual, da nahm der kluge, schwarze Vogel des Königs Krone von dessen schlafend Haupt, nackend floh er, er konnte ja nicht mehr fliegen, schrie: „Man hat uns ausgeraubt!“ (Ende offen) ... |
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630 | Kurzgedicht | kleiner Wunsch | 29.08.15 | ||
Vorschautext: ich falte meine Hände dir sinnlich Wort auf Briefpapier, mein kleines Herz spricht Bände, liest Zeilen zwischen dir und mir. Entblättert wie die Bäume, nach grüner Früh zu ihrer Pracht, so leben meine Träume und hoffen bis zur Mitternacht. © Marcel Strömer ... |
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629 | Ich werde neue Worte finden | 28.08.15 | ||
Vorschautext: Ich halt mich fest an dir, du reumütiges, von Stille umgebenes Schweigen - nicht der Verstummtheit oder irgendeiner Furcht zuliebe, sondern aufgrund deiner - aus der Tiefe gehobenen Einsicht und deren Logik - die Lehre der kraftvollen Einsamkeit als Grundexistenz. Es ist deine Gegenwart, die geduldig aus dem Nichts erwächst. Die mit verschlüsselter Botschaft meiner Sprachlosigkeit schweigend gegenüber steht. Sie zieht mich unausweichlich – mehr und mehr, in ihren magischen Bann. Ich werde neue Worte finden. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 28.08.2015) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet |
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628 | Das Lied der Toten | 28.08.15 | ||
Vorschautext: Wer spielt das Lied der Sterne, das finster über Wolken steht, und ahnungslose Ferne, wie tot vom Himmelsrücken weht? Wer nimmt und macht zu eigen, was da am Lebensende bleibt? Weiß Lied der stummen Geige, dass Hungerherz zur Erde treibt. Wer trifft schon ihre Noten? Die Stimme ihres Niedergangs ... |
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627 | Der Felsendom | 28.08.15 | ||
Vorschautext: Unter blauen kühlen Flügel steht und ragt der Felsendom, wölbt zur Kuppe hoher Hügel Tränengold zum höchsten Thron. Majestätisch ruht in Gnade, sank hier Vater vor den Sohn, trugen heilig Bundeslade, Opfergaben Gott zum Lohn. Alle Macht der Welt zu fassen, Herz und Marmorstein zerbricht, soll den Menschen nicht verlassen, zeigt durch Tempel Gott Gesicht. ... |
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626 | die Zeit | 27.08.15 | ||
Vorschautext: Das leise Ticken der Uhren vom Dach bis zu den Türen, einst lauschendem Ohr sanft versprach, hinterließ zeitliche Spuren und wohin sie auch führten, ersehntes Träumen ließ nach. Akribisch zählt jetzt die Zeiten, heute wesentlich leiser, Uhr ist`s vollkommen egal. Ein Herz als Zeiger, zum Weiten, gefühlter Zeitbeweiser begreift nur noch digital. ... |
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625 | Herzkönigin | 27.08.15 | ||
Vorschautext: Aus siedend Beglühter, ihren Wunsch verfrühter, in wonniglich Sonnen - erregtem Wallen - Herzens Entflammbarkeit, im Feuerrausch weitend, des Blutstromes treibend, versteckter Zungen des ewigen Brunnen, die Lust aus Treibeis befreit, ... |
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624 | was niemand weiß | 27.08.15 | ||
Vorschautext: meine bleiche Brust fühlt harte Welt wird kalt wie Eis mein Puls schlägt laut Alarm und hält doch Takt im Kreis mein Licht das aus dem Schatten fällt fühlt Herzbeweis ein Funke springt und wird mein Held was niemand weiß © Marcel Strömer ... |
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623 | Das Sonnenkind | 27.08.15 | ||
Vorschautext: Die Schwalben fliegen friedlich, noch tiefer blickt der Sonnenstrahl, verkündet weiter südlich Geburt vom Sonnenkind im Tal. Es kann schon Wörtchen sagen: „Ich bin das neue Licht der Welt! Bald Dunkles hell verjagen, so hat das Schicksal es bestellt. Horch! Stimmen ferner Weiten brausen, „Glück auf“ - welch Jubelschrei, dem Kindlein`s Weg begleiten, das neuer Hoffnungsträger sei. ... |
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622 | Gegensätze | 26.08.15 | ||
Vorschautext: Wenn schwarze Schafe sich zu einer Horde bilden fühlen sie sich stark, sie versuchen dann den Wolf zu zähmen. Der Wolf aber lebt zurückgezogen mitten im Wald. Gefährlich wird er erst im Rudel und findet das Schwache. ... |
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