Titel | ||||
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980 | Feindberührung | 04.09.16 | ||
Vorschautext: Die Tragik des Lebens, nichts zurücknehmen zu können, begangene Fehler nicht besser entschuldigt oder besser verziehen, nichts unternommen zu haben der Wiederherstellung des Glücks. Aus den kühnen Gedanken entsteht auch Betrübliches, das zuvor der Wagnis und dem Gewinn ausgesetzt wurde, unterläuft der Zensur. Wie sie die Städte belagern, die Landsmänner verlassen Haus und Hof, sie ziehen in die Städte, mit ihnen kommt Hunger, Pest und Hohn. Da thront sie, die „Hochkultur der Elite“, wie „Ritter vom Geiste“, betört von der Kunst der Verstellung und das zur Schaustellen einer vagen, prinzipiellen Würde, angezogen von Neugier und dem Ergebnis des Annäherns an Feind und Frieden, das Erreichen eines gesteckten Zieles, in vorgegebener Wunschvorstellung. ... |
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979 | Silvester | 03.09.16 | ||
Vorschautext: Wir feiern wieder voll daneben gestört und geil und alles gut, ein neues Jahr in diesem Leben weil man das viel zu selten tut! Wir brennen ab die Hüttenlaube und rocken wie zur besten Zeit, die Zukunft ist der beste Glaube, wir starten durch - wir sind bereit! © Marcel Strömer ... |
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978 | Das Spiel | 03.09.16 | ||
Vorschautext: Du bist ein wahrer Held, mein kleiner Schuft und fängst mich mit charmanten Reimen, du trägst mich höher noch als heiße Luft, lässt das mit uns wie echtes Glück erscheinen. Viel süßer als der Nachtigallensang, noch heller klingen deine Lieder, doch ist mir stets bewusst von Anfang an, wer mit Gefühlen spielt, kehrt niemals wieder. © Marcel Strömer ... |
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977 | Glaubenskrieg | 03.09.16 | ||
Vorschautext: Die Letzten werden die Ersten sein. Im Sturmlauf der Gewehre, der steigenden Anzahl der geschleuderten Gebete verwandelt sich der verklagte Nachthimmel zur Kraterlandschaft einer erwachten Wüstenschlucht, so führt Glaubenseifer das geschundene Herzblut noch leichter direkt ins ausgetretene Mienenfeld der Bittersee. Qualvoll hausen die graumelierten Götter am oberen Ende der wendigen Jakobsstufen, stöhnend und ächzend, springen sie trotz Triumphgeheul, das die Mondpriesterin erhebt, auf eigene Entscheidung in die verwegene Todeswelle, in die Sturzflut, ins Unheil der reißenden Feuersee. Zu groß die Tempel, zu schwer das Tragende, die Liebeslast fest ans Gängelband gefesselt, werfen sie die vertrockneten Abendsterne achtlos auf den kilometerhohen Aschenhaufen der besiegten Seelenfänger. Nun aber ziehen Heilige, die einstigen Hoffnungsträger, blass-schimmernd, wie Millionen untergehende Sonnen mit brüchigem Augenlicht, durch und durch verwirrt, getäuscht dem Traum aus Verrat und dunkler Vorahnung, am bitteren Segen- und Heilsversprechen gedemütigt, irregeführt und geschunden durch irdische Zwänge und Verhaftungen, jetzt kreisen sie um das einsam-verlassene Wolkenfeld der gepriesenen Sehnsüchte auf den versprochenen Garten Eden. Sie kriechen lautlos, aber fordernd wie hungrige Würmer statt Wölfe, vorbei am Schlagen und Klopfen der himmlischen Mutterbrust, die endgültig verweigernd verkündet und schwört, dass sie sich niemals wieder mehr die Muttermilch aus ihrer Brust und Lenden saugen ließe. Das Ziel vor Augen ausgestanzt – die Unglücksseligen fallen ins Uferlose, wie tanzende Motten ins quellende Licht, ihre gepriesenen Namen und die Namen ihrer heiligen Städte stürzen mit. Sie atmen nie wieder, auch nicht wenn wieder die Nacht beginnt, die am Morgen gewöhnlich mit Hoffnungsschrei und unter Jubel Lebendiges gebiert. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 03.09.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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976 | Armes Ego | 31.08.16 | ||
Vorschautext: Ich leb in einer Egowelt, wo oft das Herzblut fehlt, weil meist das Geld nur zählt, denn jeder der nach oben schnellt, so wie die schwarze Wolke, die sich über alles stellt, noch größer und sein eigner Held, ein Stern, ins falsche Licht gerückt, für kurze Zeit vielleicht den Raum erhellt, und doch nicht sich als Sonne zählt, die aus sich selber strahlt, ... |
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975 | Mein Schicksal | 29.08.16 | ||
Vorschautext: ich werde in ein tiefes Loch fallen, als Lichtblitz, der in unbeschränkter Zeit, weit ausgedehnt, bis über die Grenze der Unendlichkeit - gründlich allem enteilt. Als finaler Abschluss der Wunderwerke, auf die von mir gestellten Fragen an das Leben und die erhaltenen Antworten, geschuldet den Kräften, folgend den Bestimmungen, bestehend aus Horizont und Ereignis. Alles was ich bisher war und empfunden habe, ... |
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974 | Es ist eine Kunst | 16.08.16 | ||
Vorschautext: Es ist eine Kunst, die große Wut im Zaum zu halten, es ist eine Kunst objektlos zu lieben, es ist eine Kunst sich nicht zu verändern, es ist eine Kunst kein Egoist zu sein, es ist eine Kunst nichts zu tun und alles zu erreichen; ... |
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973 | Na super! | 15.08.16 | ||
Vorschautext: Nation der Nörgler, nackt und niederträchtig, am Nabel der Nattern nagend, im Netzwerk nebeneinander niederkniend, nährt sich noch aus noblen Näpfen. Nieten und Narren, wie namenlose Nutten, nötigen ganz nah am Niemandsland, nationalisieren am Nerv der Zeit, notgeil und nachweislich nonstop - natürlich neutral! Ihr Nachlass für die Nachwelt, der Nachruf eines neuen Nivellierungseffekts: ... |
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972 | Besteht | 15.08.16 | ||
Vorschautext: Seid geformt in euch, in eurem Geiste! Seht ihr nicht, zu welcher Liebe ihr imstande, zu welcher Existenz, innen und außen, wie der Einklang euch befähigt? Reisen nicht Wunsch und Verlangen, von Welle zu Welle getrieben, willentlich und dennoch sanft, wie von Wind getragen, verwandelt durch Raum und Zeit? Ist nicht das, was dem Herzen folgt, befreit im Handeln, ... |
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971 | Ich liebe dich | 11.08.16 | ||
Vorschautext: Ich liebe dich vom Wind getragen noch viel höher breiter, stärker, tiefer als zuvor, so spricht mein Herz mit jedem Flügelschlagen dies große Wort das ich an jener Nacht für immer schwor. Es bleibt dir treu ... |
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970 | Ganz am Ende | 06.08.16 | ||
Vorschautext: Ich saß bei dir ganz nah zur Nacht „Ob sich das Schicksal wendet“? So sprachen wir noch unbedacht am Ort wo alles endet. An Kopf, an Fuß, an Händen schlug die tödlich schwere Wunde, der erste Kuss ein langer Zug der allerletzten Stunde. ... |
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969 | Geheimnisträger | 05.08.16 | ||
Vorschautext: Flieh als weise Spur, du Zeichen ernster Stirn, Geistesfunke prüfe des Menschen Tun und Wesen, führ Sinn geradewegs zum rechten Ziele hin, Geheimnislast als Wort im Mund, die aber ungelesen! ... |
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968 | Wirklich frei? | 05.08.16 | ||
Vorschautext: Ich setze mich in den geschlossenen Kreis der eifernden Freiheitskämpfer, ihnen ist der Frieden gewiss, sie sind Menschenrechtler und Aktivisten. Ich schließe die Augen, male mir aus, es gäbe für uns eine Tür, die für immer offen bliebe. Auch die wohlbesonnenen Mittel ihrer selbstbewussten Abgrenzungsversuche vom vermeintlichen Bösen, dem Ungerechten und diese mit unverwandtem Blicke durchführen zu können, sollte längerfristig erneut zu sozialen Ausgrenzungen Anderer führen, was soviel bedeutet wie Isolation und Einsamkeit. Ich denke mir noch, wie schön das Leben eigentlich sein müsste, ohne das Hässliche und Gemeine. Gleichsam bin ich mir dessen bewusst, dass jedwedes Geheimnis und das wohl süßeste Glück in Gefangenschaft jedenfalls bitter schmeckt. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 05.08.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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967 | Die Blume | 05.08.16 | ||
Vorschautext: Mit durstigen Blicken zum inneren Glück geneigt, vom Halm, über Hals, zum Kopf direkt ins Herz geführt. In der von Morgentau behängten Luft wittert sie den Mut, der ihr bleibt. Und was aus den Himmeln jagt, das aus Sternen sinnlich rauscht, jedoch ist sie taub und wortlos, diese Blume, die mit geschlossenen Augen und seidenen Lippen und Lidern tiefe Sehnsucht saugt. ... |
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966 | Liebespech | 31.07.16 | ||
Vorschautext: In deinen grünen Adern floss mein Schweiß, darin wollte ich alle Spuren verwischen! Noch bevor jenes Wort mir die Lippen öffnete, noch bevor mir hingebungsvoller Atem den Kuss zum Raub, noch bevor mir die Schlange schlafend um Arme und Nacken hing, noch bevor die Risse ins warme Blut getaucht, sah ich ins Spiegelbild der Sternenflüsterin, wie müde und abgespannt, wie mit Falten besorgt im Gesicht, da war kein Leuchten mehr in ihren Augen - der tiefe Fall der roten Blumen. Im Schatten von Wunsch und Selbstbetrug lag unser Versprechen gefangen in Tränen, das bis zum Rand der Abgründe glitt, bis zum Ort wo alle Sonnen versinken, hinter den Horizont, der Anfang vom Ende. Wir wollten nicht voneinander lassen! Wörter, wie von Nabelschnur um den Hals gedreht, sinnlos wie junge Bäume mit Maschendraht umwickelt, viel zu hastig, viel zu schnell und dann viel zu spät - doch mein Herz konnten sie nicht entblößen! © Marcel Strömer (Magdeburg, den 31.07.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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965 | Die Schreiberei | 26.07.16 | ||
Vorschautext: >> Wahrlich, es ist mir Anliegen und zweifelsohne unbedingte Pflicht zu Schreiben, obgleich die Kür darin besteht, mit heldenmütiger Begeisterung und aus freien Stücken dies tun. << © Marcel Strömer (Magdeburg, den 26.07.2016) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden |
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964 | Was gut ist | 19.07.16 | ||
Vorschautext: Was gut ist, flüstern Stern und Mond zur Nacht, die dunkle Welt in neuem Licht erhebend, als Werk, das unberührtes offen macht, liebevoll umfangend, zu ordnen sich bestrebend. Wie hält sich milder Glanz an Stein und Blatt, ganz dicht am Stamm und bis zur höchsten Krone? Wie wird ein Bettler noch ein König satt, wenn nicht dies Sanfte haftend innewohne? So muss versinken, der am Ende steigt, wie jedes Leid beim Aufbruch seiner Wunden, ... |
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963 | Lass nicht zu! | 18.07.16 | ||
Vorschautext: Lass nicht zu, dass sie dein gütig Herz mit grober Wut zu ihren Göttern schleifen, dass sie nie dich deines Muts beraubt in blinder Rachsucht von diesem Erdball treiben, dass sie dir weder Stolz noch Ehre ... |
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962 | Die Sehnsucht der Engel | 18.07.16 | ||
Vorschautext: Im silbernen Sternenflimmern, inmitten der Freiheitsgedanken aller Träume, furchtlos, anmutig und lieblich, in den Vorhallen der seligen Ewigkeit, jubeln sie den unzähligen Göttern das himmlische Halleluja zu; Wahrhaftig, ihr durchglühendes Funkeln in Auge und Wort, mit göttlichem Blut in den Wangen und in überschwenglicher Freude, den gnadenvollen Triumph heimwärts tragend, verzehrt in unaussprechlicher Sehnsucht nach ewiger und endloser Fülle. Getrieben zum verborgenen Ort von Güldenstern und Glanzschleier, fügen sie mit namenloser Gewalt jedes gebrochene Herz zusammen. Beflissen in der hohen Kunst des Liebens, in den Flammen göttlicher Sonnenräder, die dann zwischen den Wolken hervortreten, wenn allmächtiger Schall und Donner übers Herzgebirge, von sieben Posaunen geführt, ins All schweifen wird; ... |
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961 | Flieh nur! | 16.07.16 | ||
Vorschautext: Ach armer Gallenvogel der sich ständig selber quält, du harmloses Gefieder, das sich gerne höher stellt, und feige unterm Nachbarbaum, die viel zu frühen Früchte stiehlt! Sieh dein hohler Schattenraub, der nicht auf echten Hunger zielt! Dein dürres Aschenherz verbrennt, verätzt im Flug der Niedertracht! Flieh nur kleines Schreckgespenst zurück in deine Höllennacht! ... |
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