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1104 | Chat | Die Wohltäter | 25.05.17 | ||
Vorschautext: Er: Die Uneigennützigkeit in den Mittelpunkt gerückt? Sie: Ja, und dann die Preisvergabe im Zeichen der Wohltätigkeit. Er: Wie man die Armut in großer Ergriffenheit für einen kurzen Moment salonfähig macht. Sie: Gaaanz betroffen ist. Er: Schuld- und Mitgefühl durch den sozialen Schredder gerpresst. Sie: Herzergreifend, wie Rührung aus gefakten Tränen die Stille zerbricht. Er: Erst schluchzen und wimmern, danach ab ans Benefiz-Bufett und Champagner saufen. Sie: Den teuren Nerz überm Herz, in den fetten Benz einsteigen. Er: Lobesworte für die Welt, sich selbst beglückwunschen und fremde Schultern beklopfen. Sie: Herrlich! Das Leben ist doch schön! Er: Die Hilfe fängt eben damit an, dass man den Menschen mit Lendenschürzen erklärt, wie sie zu leben haben. Sie: Und was sie zu tun haben. ... |
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1103 | Spruch | Entlastung | 22.05.17 | ||
Vorschautext: Es bedarf oftmals nur einer Handvoll Wörter um jemand tief zu verletzen, aber ein gesammeltes Werk aus Rechtfertigung und Erklärung um alles wiedergutzumachen. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 22.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1102 | Spruch | Held | 22.05.17 | ||
Vorschautext: Werde zum Helden deiner eigenen Geschichte und erzähle sie © Marcel Strömer (Magdeburg, den 22.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1101 | Unter Druck | 22.05.17 | ||
Vorschautext: "Es gibt Sätze, die sind für die Ewigkeit! Wir drucken für euch diese Sätze!" Mit diesem Slogan warb eine Schaufensterbeschriftung aus Klebefolie einer kleinen Druckerei, in der Innenstadt meines Wohnortes, das ich eines Tages aufgesucht hatte. Top Qualität, optimale Farbhaftung und beste Preise! Nach etwa gut einem Jahr beehrte ich das kleine Ladengeschäft erneut mit meiner Gegenwart. Beim Betreten des Gechäfts fiel mir zu meinem großen Erstaunen auf, dass die Fensterbeschriftung wohl etwas in Mitleidenschaft gezogen worden war und sicherlich nicht mehr allzu lange leben dürfte. An einigen Stellen waren die Klebebuchstaben nicht nur vergilbt, sondern brüchtig oder gar nicht mehr vorhanden. Aber auch der Werbeslogan war erneuert worden, dort stand jetzt: "Der Wortbrüchige verschwindet spurlos im Nichts! Wir sind immer noch hier und halten unser Wort, auch unter Druck!" © Marcel Strömer (Magdeburg, den 22.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1100 | Vernichter der Vernichteten | 22.05.17 | ||
Vorschautext: Sie hielten sich für Dauerblüher, schändeten und fraßen begierig die Blumen von fremden Gräbern. Sie buddelten die Schätze der anderen aus und vergruben stattdessen ihre eigenen Jahre verlorengegangener Jugend. Heldentum und Reinheit - sie waren sich so sicher, die Menschheit ließe sich in unterschiedliche Rassen einteilen. Sie erklärten sich zum menschlichen Ideal. Sie sagten sich, die arische Rasse müsse ihre Reinheit und Qualität erhalten, nur so könne sich die Menschheit zu Höherem entwickeln und verkündeten es in alle Himmelsrichtungen. Sie waren felsenfest überzeugt, aus ihren Gesichtern spiegelt sich die Seele der höchsten Rasse, die Reinheit des Blutes, der besten Art und Hygiene. Sie wähnten sich als Gralshüter heiligen Mutterreichs, schielten neidvoll nach der wiedererblühten Heimat des Erlösers. Sie deformierten die Dornenkrone zum letzten Glied in der Kette, vervielfacht zu Käfigen aus Stacheldraht für das schädliche Aas, mit Tod geladen. Inbrünstig sangen sie Hohn- und Spottlieder, zwangen ihre Opfer zur Selbstentwürdigung. Gesungen werden mußte bei Strafarbeit und Pein, zur perniziösen Begrüßung, bei Ankunft neuer Häftlinge das Lied "Alle Vögel sind schon da". Verhöhnung und Schmähklang. Die Luft, die sie gleichgültig einatmeten, klebte bleischwer am Gaumen ihrer pechbeschwärzten Vision übelster Abscheulichkeiten irdischen Daseins. So Fürchterliches und Erschreckendes gaben sie Rang, Namen und Gestalt. Mordsüchtig geworden, die Gedanken länglicher Sterbeschatten schwammen unentwegt auf Kommando im Stosstrupp selektierend heran. Welle um Welle schwappte Grausames und Brutales ans Tageslicht, immer wieder neu konstruiert, höllische Abfassungen aus dem Meeresschlund ihrer kurzatmigen Nächte. Sie schlugen die Beute zu Wasser, in der Luft und an Land. Wildgeworden im Rausch, tobsüchtig und blutdurstig, wie besoffen-taumelnde Habichte, rutschten sie getrieben an erstarrten Wolkenreihen, an offen klaffenden Wunden, an leichenbleich entstellten Himmelsflanken entlang. Sie stecken alles in Brand, was sie nicht ertrugen. Sie quälten und massakrierten, vernichteten die Körper und Seelen ihrer Opfer, zielstrebig und pflichtbewusst, erfüllten Befehl und befolgten Gehorsam. Das was von ihnen gefordert wurde, verlangten sie selbstverständlich von Kamerad und Freund. Sie spuckten Gift, Gas und Galle und schreckten vor nichts und niemand zurück. Unerbittert im Tun ihres unersättlichen Hungers nach Macht und Sieg. Größer, höher, gewichtiger. Sie wussten, ist der Habicht hoch in der Luft, die Taube in Not, schweigen auch die Engel. Jahrzehnte später.. Das Land der Täter befindet sich in der Schuldenkrise © Marcel Strömer (Magdeburg, den 22.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1099 | Heimat ist woanders | 21.05.17 | ||
Vorschautext: Message an TILLY BOESCHE-ZACHAROW Ich folgte der staubigen Spur meiner geliebten Ahnen. Sie sagten: Sie ist tief genug, sie bringt uns alle Glück! Als sie den Segen verteilten, lang wurde eisern geschwiegen. Heimat ist woanders, sie löse sich nebelsatt auf. Mit meinen Tränen goß ... |
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1098 | Sei tapfer! | 21.05.17 | ||
Vorschautext: Bin Musik Wie deine Mein gewagter Sprung Taktvoll spricht in Reime Spür den Farbenklang Du bist nicht alleine Reine Wirkungskraft Hilft dir auf die Beine Fein im Unterschied Sei Musik ... |
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1097 | Verlass mich nicht! | 20.05.17 | ||
Vorschautext: Wenn du das Licht am dunklen Ende bist, der Stern, der in mein leeres Leben spricht, ein Wort, das heller als die Sonne ist, dann wirf mir deine Funken ins Gesicht! Erlösche nie, weil du die Flamme bist! Ich brauche dich! Bitte verlass mich nicht! ... |
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1096 | Spruch | Du | 20.05.17 | ||
Vorschautext: Nackt fühlt sich meine Seele, wenn du mir so in die Augen blickst, aus der Perspektive meines Herzens, tiefe Stille in dir © Marcel Strömer (Magdeburg, den 20.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1095 | Die Verlassene | 19.05.17 | ||
Vorschautext: Die Verlassene, singend, vom Tod umschlungen - statt die Welt in Brand zu setzen, nimmt sie den brennenden Durst, der sich nicht löschen lässt in Kauf, wohl wissend, das Recht des Stärkeren treibt voller Ungeduld böse Blüten. In der Abwertung verschaffen sich die Mächtigen viel Raum und weiten ihr Gewissen. ... |
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1094 | die Stunde Null | 19.05.17 | ||
Vorschautext: Dem nie endenden Lichtstrom der wandernden Sternmeere gefolgt wird jäh das Menschenlob versinken Zwischen Leerzeile und Abgrund am Anfang und Ende spricht das Wort durch zugemauerte Himmel geschlagen Aus der Ursuppe gelöffelte Schmerzgeborene falten entrückt die Hände und Geldscheine vergöttern das Zerbrechliche dieser Welt ... |
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1093 | Spruch | Die Vernunft | 19.05.17 | ||
Vorschautext: Die Gefährlichkeit der Vernunft liegt nicht allein im Bestreben nach Besserem, sondern in der Entsagung von Irrtum und Verfehlung © Marcel Strömer (Magdeburg, den 19.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1092 | Frei wie das Glück | 15.05.17 | ||
Vorschautext: Ursprung ist der Götter Segen Stückwerk ist der Menschen Sinn so dass alles Erden Streben greift zum wahren Lichte hin Alles legt den weichen Atem harter Schale weichen Kern Leben öffnet nackten Samen wie des Abends Blick zum Stern Worte die geflügelt sprechen wachsen still aus zartem Mund Sanftmut lässt die Mauern brechen ... |
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1091 | Spruch | Wie eine Brücke | 15.05.17 | ||
Vorschautext: Wie eine Brücke sollst du ruhn, um Herz zu Herz verbinden, denn alles was wir stille tun, wird seinen Weg schon finden. © Marcel Strömer (Magdeburg, den 15.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1090 | Die Brücke | 15.05.17 | ||
Vorschautext: Die Brücke spricht der Höhe Pflicht, lässt unhaltbare Welten überwinden, sie sieht die weiten Wege nicht, überführt dir Schritt dein Ziel zu finden. Seit hundert Jahren hängt sie schon, wo Felsenwerk an steile Ufer gründen. Wer dicht am Fluss des Lebens wohnt eilt nicht davon, um seine Not zu lindern! ... |
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1089 | Wunsch der Säulenheilige nach der Zeitenwende | 14.05.17 | ||
Vorschautext: Wetteifernde Jünger aus der Mitte längst entrückt Ritter schmerzloser Bethäuser betäubt vom hartnäckigen Duft des nahenden Untergangs stimmen in den Attributen Gottes manifestiert entgegen Weltschmerz und plagendem Zeitgeist den Choral der Heiligen an feiern unentwegt die Vielfalt kaltgepresster Messen ... |
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1088 | Spruch | Reifen | 13.05.17 | ||
Vorschautext: Im Schatten des Reifens treten wir aus den Spuren der Verwundbarkeit, erkennen die Vielfalt vieler anderen in uns © Marcel Strömer (Magdeburg, den 13.05.2017) Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden! |
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1087 | Die Zeit heilt nicht alles | 11.05.17 | ||
Vorschautext: Im Kampf der Verirrungen gegen den Druck des fleischfressenden Morgentaus aus versteinerten Hurenaugen zu lauter kleinen Luftblasen geformt siehst du sprachlos ringende Wörter Schicksalsentliebt im einsamen Bad des Moorauges wäscht du die gekürzte Klinge ungestillter Begierde Verheiratet ohne Happy End ... |
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1086 | Robert Miles (†) | 10.05.17 | ||
Vorschautext: Überall.. erwachte plötzlich das Bewusstsein Techno könnte doch eine Seele haben. Allen Unkenrufen zum Trotz, aus dem Traumland elektronischer Köpfe rückte ein neuer Typus Musik ins Zeitfenster, führte den lebendigen Beweis an, dementierte den viel zitierten Verrat an scheinbar wirklich gutgemachter Musik. Durch herzlos-aussstrahlende Konservenklänge die menschliche Seele ernsthaft zu berühren, sei schier unmöglich, ... |
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1085 | das Geschenk | 10.05.17 | ||
Vorschautext: Die schönen Worte - eh sie verklingen und ihr feiner Wunsch verrauscht, sind sie denn nicht wie ein frischer Atemzug, der lieblich über Geist und Seele haucht? Ein Wort mit Tiefgang ist gleich der Wolken, unbeirrt vom Sinn zum Ziel gelenkt, weiß - im Moment, wenn der Funke überspringt: Es ist gut, dass ein Herz sich selbst verschenkt! ... |
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