Profil von Marcel Strömer

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Registriert seit dem: 30.10.2014
Geburtsdatum: * 02.07.1969 (55 Jahre)

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Titel
1100 Vernichter der Vernichteten 22.05.17
Vorschautext:
Sie hielten sich für Dauerblüher, schändeten und fraßen begierig die Blumen von fremden Gräbern. Sie buddelten die Schätze der anderen aus und vergruben stattdessen ihre eigenen Jahre verlorengegangener Jugend. Heldentum und Reinheit - sie waren sich so sicher, die Menschheit ließe sich in unterschiedliche Rassen einteilen. Sie erklärten sich zum menschlichen Ideal. Sie sagten sich, die arische Rasse müsse ihre Reinheit und Qualität erhalten, nur so könne sich die Menschheit zu Höherem entwickeln und verkündeten es in alle Himmelsrichtungen. Sie waren felsenfest überzeugt, aus ihren Gesichtern spiegelt sich die Seele der höchsten Rasse, die Reinheit des Blutes, der besten Art und Hygiene. Sie wähnten sich als Gralshüter heiligen Mutterreichs, schielten neidvoll nach der wiedererblühten Heimat des Erlösers. Sie deformierten die Dornenkrone zum letzten Glied in der Kette, vervielfacht zu Käfigen aus Stacheldraht für das schädliche Aas, mit Tod geladen. Inbrünstig sangen sie Hohn- und Spottlieder, zwangen ihre Opfer zur Selbstentwürdigung. Gesungen werden mußte bei Strafarbeit und Pein, zur perniziösen Begrüßung, bei Ankunft neuer Häftlinge das Lied "Alle Vögel sind schon da". Verhöhnung und Schmähklang. Die Luft, die sie gleichgültig einatmeten, klebte bleischwer am Gaumen ihrer pechbeschwärzten Vision übelster Abscheulichkeiten irdischen Daseins. So Fürchterliches und Erschreckendes gaben sie Rang, Namen und Gestalt. Mordsüchtig geworden, die Gedanken länglicher Sterbeschatten schwammen unentwegt auf Kommando im Stosstrupp selektierend heran. Welle um Welle schwappte Grausames und Brutales ans Tageslicht, immer wieder neu konstruiert, höllische Abfassungen aus dem Meeresschlund ihrer kurzatmigen Nächte. Sie schlugen die Beute zu Wasser, in der Luft und an Land. Wildgeworden im Rausch, tobsüchtig und blutdurstig, wie besoffen-taumelnde Habichte, rutschten sie getrieben an erstarrten Wolkenreihen, an offen klaffenden Wunden, an leichenbleich entstellten Himmelsflanken entlang. Sie stecken alles in Brand, was sie nicht ertrugen. Sie quälten und massakrierten, vernichteten die Körper und Seelen ihrer Opfer, zielstrebig und pflichtbewusst, erfüllten Befehl und befolgten Gehorsam. Das was von ihnen gefordert wurde, verlangten sie selbstverständlich von Kamerad und Freund. Sie spuckten Gift, Gas und Galle und schreckten vor nichts und niemand zurück. Unerbittert im Tun ihres unersättlichen Hungers nach Macht und Sieg. Größer, höher, gewichtiger. Sie wussten, ist der Habicht hoch in der Luft, die Taube in Not, schweigen auch die Engel.

Jahrzehnte später..

Das Land der Täter befindet sich in der Schuldenkrise



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 22.05.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
1099 Heimat ist woanders 21.05.17
Vorschautext:
Message an TILLY BOESCHE-ZACHAROW


Ich folgte der staubigen Spur
meiner geliebten Ahnen.
Sie sagten: Sie ist tief genug,
sie bringt uns alle Glück!
Als sie den Segen verteilten,
lang wurde eisern geschwiegen.
Heimat ist woanders,
sie löse sich nebelsatt auf.
Mit meinen Tränen goß
...
1098 Sei tapfer! 21.05.17
Vorschautext:
Bin Musik
Wie deine

Mein gewagter Sprung
Taktvoll spricht in Reime
Spür den Farbenklang
Du bist nicht alleine
Reine Wirkungskraft
Hilft dir auf die Beine
Fein im Unterschied

Sei Musik
...
1097 Verlass mich nicht! 20.05.17
Vorschautext:
Wenn du das Licht
am dunklen Ende bist,
der Stern,
der in mein leeres Leben spricht,
ein Wort,
das heller als die Sonne ist,
dann wirf mir deine Funken
ins Gesicht!
Erlösche nie,
weil du die Flamme bist!
Ich brauche dich!
Bitte verlass mich nicht!
...
1096 Spruch | Du 20.05.17
Vorschautext:
Nackt fühlt sich meine Seele, wenn du mir so in die Augen blickst, aus der Perspektive meines Herzens, tiefe Stille in dir



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 20.05.2017)

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1095 Die Verlassene 19.05.17
Vorschautext:
Die Verlassene,
singend, vom Tod umschlungen -
statt die Welt in Brand zu setzen,
nimmt sie den brennenden Durst,
der sich nicht löschen lässt in Kauf,
wohl wissend,
das Recht des Stärkeren treibt
voller Ungeduld böse Blüten.

In der Abwertung verschaffen
sich die Mächtigen viel Raum
und weiten ihr Gewissen.
...
1094 die Stunde Null 19.05.17
Vorschautext:
Dem nie endenden Lichtstrom
der wandernden Sternmeere gefolgt
wird jäh das Menschenlob versinken

Zwischen Leerzeile und Abgrund
am Anfang und Ende spricht das Wort
durch zugemauerte Himmel geschlagen

Aus der Ursuppe gelöffelte Schmerzgeborene
falten entrückt die Hände und Geldscheine
vergöttern das Zerbrechliche dieser Welt

...
1093 Spruch | Die Vernunft 19.05.17
Vorschautext:
Die Gefährlichkeit der Vernunft liegt nicht allein im Bestreben nach Besserem, sondern in der Entsagung von Irrtum und Verfehlung



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 19.05.2017)

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1092 Frei wie das Glück 15.05.17
Vorschautext:
Ursprung ist der Götter Segen
Stückwerk ist der Menschen Sinn
so dass alles Erden Streben
greift zum wahren Lichte hin
Alles legt den weichen Atem
harter Schale weichen Kern
Leben öffnet nackten Samen
wie des Abends Blick zum Stern

Worte die geflügelt sprechen
wachsen still aus zartem Mund
Sanftmut lässt die Mauern brechen
...
1091 Spruch | Wie eine Brücke 15.05.17
Vorschautext:
Wie eine Brücke sollst du ruhn, um Herz zu Herz verbinden, denn alles was wir stille tun, wird seinen Weg schon finden.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 15.05.2017)

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1090 Die Brücke 15.05.17
Vorschautext:
Die Brücke spricht der Höhe Pflicht,
lässt unhaltbare Welten überwinden,
sie sieht die weiten Wege nicht,
überführt dir Schritt dein Ziel zu finden.

Seit hundert Jahren hängt sie schon,
wo Felsenwerk an steile Ufer gründen.
Wer dicht am Fluss des Lebens wohnt
eilt nicht davon, um seine Not zu lindern!



...
1089 Wunsch der Säulenheilige nach der Zeitenwende 14.05.17
Vorschautext:
Wetteifernde Jünger
aus der Mitte längst entrückt
Ritter schmerzloser Bethäuser
betäubt vom hartnäckigen Duft
des nahenden Untergangs
stimmen in den Attributen
Gottes manifestiert
entgegen Weltschmerz
und plagendem Zeitgeist
den Choral der Heiligen an
feiern unentwegt
die Vielfalt kaltgepresster Messen
...
1088 Spruch | Reifen 13.05.17
Vorschautext:
Im Schatten des Reifens treten wir aus den Spuren der Verwundbarkeit, erkennen die Vielfalt vieler anderen in uns



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 13.05.2017)

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1087 Die Zeit heilt nicht alles 11.05.17
Vorschautext:
Im Kampf der Verirrungen
gegen den Druck des
fleischfressenden Morgentaus
aus versteinerten Hurenaugen
zu lauter kleinen Luftblasen geformt
siehst du sprachlos ringende Wörter

Schicksalsentliebt
im einsamen Bad des Moorauges
wäscht du die gekürzte Klinge
ungestillter Begierde
Verheiratet ohne Happy End
...
1086 Robert Miles (†) 10.05.17
Vorschautext:
Überall..
erwachte plötzlich das Bewusstsein
Techno könnte doch eine Seele haben.
Allen Unkenrufen zum Trotz,
aus dem Traumland elektronischer Köpfe
rückte ein neuer Typus Musik ins Zeitfenster,
führte den lebendigen Beweis an,
dementierte den viel zitierten Verrat
an scheinbar wirklich gutgemachter Musik.
Durch herzlos-aussstrahlende Konservenklänge
die menschliche Seele ernsthaft zu berühren,
sei schier unmöglich,
...
1085 das Geschenk 10.05.17
Vorschautext:
Die schönen Worte -
eh sie verklingen
und ihr feiner Wunsch verrauscht,
sind sie denn nicht wie ein frischer Atemzug,
der lieblich über Geist und Seele haucht?

Ein Wort mit Tiefgang
ist gleich der Wolken,
unbeirrt vom Sinn zum Ziel gelenkt,
weiß - im Moment, wenn der Funke überspringt:
Es ist gut, dass ein Herz sich selbst verschenkt!

...
1084 Spruch | Spiegelbild 09.05.17
Vorschautext:
Wirf kein Tränengas nach dem tränenden Herz, es könnte das Spiegelbild deiner unterdrückten Verzweiflung sein.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 09.05.2017)

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1083 Die Sehnsucht 05.05.17
Vorschautext:
Über Kopf und Steine
still die Luft wie Schnee
flüstert mir die Eine
dass ich mit ihr geh

Unter mir die Scholle
treibend lautlos still
schwerer wie mein Atem
dieser Lust zuviel

Wo die alten Greise
gönnen sich die Ruh
...
1082 Spruch | Ein edles Geschenk 04.05.17
Vorschautext:
Die Gnade löst die Knoten der Verstrickungen und webt sich aus Verständnis und Mitgefühl ein feines Muster der Menschlichkeit



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 04.05.2017)

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1081 Spruch | die Nacht 04.05.17
Vorschautext:
Aus den Träumen des Schattens heraus tritt die Nacht und lichtet sich erst im Tod des Erwachens



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 04.05.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!
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