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Anzahl Gedichte: 678
Anzahl Kommentare: 1.131
Gedichte gelesen: 1.984.559 mal
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Titel
358 Die Wette mit "Bruder Hein" 20.10.15
Vorschautext:
ER kam zu mir in später Nacht,
bevor ich richtig nachgedacht
nahm er mich sanft an meiner Hand
und sprach: „Nun zeig ich Dir mein Land!“

Doch ich rief:“ Bitte, tu es nicht!“
ins totenbleiche Angesicht.
„Nur eine Chance gewähr‘ ich Dir“,
sprach ER , „die Wette gilt mit mir!“

Ums Haus hat wild der Sturm gebraust,
er zeigt mir die bleiche Faust:
...
357 Traumangebote - und ihre wahre Bedeutung 19.10.15
Vorschautext:
Ein schönes Haus, zentral gelegen,
für Handwerker ist’s anzustreben,
ein kleiner Garten ist vorhanden,
ein „wenig“ Wildwuchs ist entstanden,
was sich jedoch verändern lässt,
dann wird dies Eigenheim zum Fest!

Die Wahrheit sieht ganz anders aus:
Das steht ein ziemlich altes Haus,
„zentral“ gleich bei der Autobahn,
mit einem Dschungel hintendran.
Macheten bräuchte man dafür,
...
356 Mußestunden 19.10.15
Vorschautext:
Mußestunden sind ergötzlich,
Mußestunden kommen plötzlich…
Man kann sie nicht terminieren,
Musen wird’s nie int’ressieren
ob sie in den Zeitplan passen
wenn sie schmeichelnd Dich umfassen…

Musen sind nicht zu bestechen,
geh’n sie weg, ist’s zum Erbrechen,
Mußestunden möchte‘ ich haben
um mich kreativ zu laben.
Ewig währt ihr schelmisch‘ Spiel,
...
355 Häuschen an der Nordsee 18.10.15
Vorschautext:
Fast verwunschen, abgeschieden,
stehst Du hier so wunderschön.
Du verbreitest jenen Frieden,
nach dem ich mich lang schon sehn‘…

Manchen wärest Du zu einsam,
doch ich liebe Deinen Charme.
Mit Dir wären wir gemeinsam
niemals mehr der Ruhe arm…

Felder, Weiden, endlos‘ Wiesen,
ach, wie geht das Herz mir auf!
...
354 Stille 17.10.15
Vorschautext:
Ach, wie sehnt man sich nach Stille
oft in dieser lauten Zeit.
Doch des Zeitgeist’s neuer Wille
rät nicht zur Bescheidenheit…

Mußestunden sind verdächtig,
„Was, Du hast heut‘ nichts getan?“
Ja, versonnen und bedächtig
kommen heute nicht gut an…

Man bekennt sich stets zur Eile,
ein „Event“ steht kurz bevor!
...
353 Hexenkult 16.10.15
Vorschautext:
Seht das Schloss mit sieben Türmen,
hört das Tosen dieser Nacht!
Bäume ächzen unter Stürmen,
heute hat das Böse Macht!

Und es fliegen auf den Besen
Frau’n und Männer wild umher.
Manche sind schon am Verwesen,
doch sie grölen umso mehr…

Selbst der Vollmond schaut heut‘ böse,
Wölfe heulen in dem Wald,
...
352 Gefangen im "Ich" 16.10.15
Vorschautext:
Habe Angst, nach vorn zu blicken,
und Vergangenheit tut weh…
Könnt‘ wie Uhren vorwärts ticken,
doch ich bleibe starr und steh‘…

Möcht‘ in Zukunft vieles wagen,
doch Erfahrung sagt stets: „Nein!“
Es ist schwer in diesen Tagen
einfach nur „ich selbst“ zu sein…

Wie bequem ist jene Starre,
die für mich jetzt Zuflucht ist,
...
351 Seelenfänger 16.10.15
Vorschautext:
Leute, gebt jetzt sehr gut acht!
Ich sag Euch, seit gestern Nacht
ist der Boden spiegelglatt:
Seelenfänger in der Stadt!

Hört nicht auf die Schmeichelei’n,
denn sie legen Euch herein!
Junge, Alte, Kinderseelen:
Alle möchten sie gern stehlen…

Sie versprechen Lohn und Brot,
gold’ne Zeiten, niemals Not.
...
350 Sündenfall im Paradies 15.10.15
Vorschautext:
Im Apfel lag des Pudels Kern,
darum aß Adam ihn so gern.
Auch Eva hatte keine Bange,
befolgte nur den Rat der Schlange.

Den lieben Gott hat es frappiert,
als beide sich so sehr geniert.
„Woher wisst Ihr denn, dass Ihr nackt?“
Da hat Gott sehr die Wut gepackt.

Er trieb sie aus dem Paradies,
das Leben war fortan sehr mies…
...
349 Ich hab' ´nen niedrigen IQ 14.10.15
Vorschautext:
Ich hab ´nen niedrigen IQ,
am liebsten spiel ich „Blinde Kuh!“
Bei Kreuzworträtsel wird mir schlecht
Sudokus sind mir gar nicht recht.

Rechtschreibung blieb mir stets ein Graus,
bei Mathe war’s endgültig aus!
Mit Büchern tu ich mir sehr weh,
wenn ich die Buchstaben nur seh‘…

Beim Denken kam meist Hautausschlag,
weil es mein Hirn nun mal nicht mag!
...
348 Der Zauberspiegel 13.10.15
Vorschautext:
In barockem gold’nen Rahmen
hängt mein Spiegel an der Wand.
Vates* gab ich ihm als Namen,
unzertrennlich unser Band…

Er kann mir die Zukunft sagen,
schau ich nachts in sein Gesicht,
kann ich dies tun, soll ich’s wagen?
Dann erstrahlt ein blaues Licht…

Sein Stimme – hohl und düster –
gibt den Ratschlag, den ich brauch‘.
...
347 Die Krähe 12.10.15
Vorschautext:
Als ich einst zu später Stunde
den Gedanken trüb nachhing,
kam mir seufzend aus dem Munde:
„Was ist nur des Lebens Sinn?“

Trost konnt‘ nur die Nacht mir bringen,
denn der Tag war mir verhasst,
hörte Geisterstimmen singen,
Lebensfreude war verblasst…

Und mein Herz war krank vom Bangen,
die Gedanken schwer wie Blei,
...
346 Herbstlich stille Stunden 11.10.15
Vorschautext:
Abendstunden werden länger,
die Erinn’rung stellt sich ein,
werde oft zum Traumesfänger,
will in diesem stets verweil’n…

Ach, wie liebe ich die Stunden
wo mein Leben mir erzählt
was ich doch in ihm gefunden,
welche Wege ich gewählt…

Kleines Teelicht auf dem Fenster
gib mir Trost durch Deinen Schein
...
345 Brief von Doktor Ludwig Anzengruber an Mizzi Schneider 08.10.15
Vorschautext:
Wien, 16.05.1910

Liebe Mizzi,

die Löwenfels ist gleich zur Stelle,
die rückt mir ständig auf die Pelle!
Oh Mizzi, ich muss Dir nun sagen,
ich hab‘ Geschwüre tief im Magen!

Das Weib hat mich so in Beschlag,
sie möchte immer – Nacht und Tag!
Doch ihren alten Tattergreis,
...
344 Brief von Charlotte von Löwenfels an Herrn Doktor Ludwig Anzengruber 07.10.15
Vorschautext:
Wien, 16.05.1910

Lieber Ludwig,

ich glaub‘, dass mich das Glück verlässt,
mein Dienstmädchen hat mich erpresst!
Oh, diese Dirne meines Gatten!
Was ging da alles bloß vonstatten!

Jetzt soll ich ihr zwei Kleider geben
und den Rubinring dazu legen!
10.000 Schilling will sie auch,
...
343 Brief des Dienstmädchens Mizzi Schneider an ihre Herrin Charlotte von Löwenfels 06.10.15
Vorschautext:
Wien, 12.05.1910

Madame, ich möcht‘ nicht übertreiben,
doch muss ich Ihnen dies nun schreiben.
Ich bitte Sie, mich zu entlassen,
warum? Sie werden es nicht fassen…

Ihr Gatte hat sich bös‘ benommen,
bisher ist er acht Mal gekommen…
Zuerst versuchte er mit Blicken
mir meine Unschuld zu ersticken.

...
342 Das Teufelchen in mir 05.10.15
Vorschautext:
Als Zwilling ward ich zwar geboren,
doch bin ich gar kein Luftikus.
Der Steinbock hat sich auserkoren
als Aszendent – welch‘ harte Nuss!

So bin ich ein gehörntes Wesen,
mit allem was dazu gehört.
Flieg‘ schon mal gern auf einem Besen,
mein Teufelchen hat nie gestört…

Ich lieb‘ die Nacht, die dunklen Schatten,
die Mystik und die Phantasie,
...
341 Begehren und Zweifel 05.10.15
Vorschautext:
Wir kennen uns erst ein paar Tage,
doch – wie es scheint – ein Leben lang.
Dass wir uns lieben – keine Frage –
und trotzdem ist mir etwas bang‘…

Mein Herz es rast und in Gedanken
will ich schon mehr, als ich Dir sag‘,
beseitige schon alle Schranken
und mach‘ die Nacht für uns zum Tag.

Wie wird es mit uns weitergehen,
wann kommt der erste Wolkenbruch?
...
340 Das tut "man" nicht! 05.10.15
Vorschautext:
Oft bekamen wir zu hören:
„Dürft nicht die Erwachs’nen stören!
Sprecht nur, wenn man Euch was fragt!“
Sonst hätt „man“ sich sehr beklagt…

„Du darfst dies und das nicht machen,
sonst vergeht Dir bald das Lachen!“
Vater zog ein streng‘ Gesicht:
„Passt bloß auf, das tut „man“ nicht!“

Dieser Satz – er nahm kein Ende,
niemals gab es Argumente.
...
339 Mein Baumhaus 05.10.15
Vorschautext:
Du gabst Geborgenheit und Stille,
wie gern war ich bei Dir zuhaus‘!
Am Abend sang so manche Grille
für einen Knirps mit Namen Klaus.

Ich sah von Dir aus auf die Erde,
und fühlte mich so herrlich groß.
Im Traum ritt ich auf weißem Pferde
direkt hinein ins Wolkenschloss…

Und als ich groß war, nahm ich Abschied
von Dir und manchem Jugendtraum.
...
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