Titel | ||||
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868 | Licht nicht | |||
Vorschautext: Ich kann nicht sagen, dass es mir Gewohnheit wird am Tag vor Heilig Abend jenen Friedhof auszusuchen, zu dem in meiner Heimatstadt zurückgekehrt, ich auf dem Hauptweg sinnend gehe unter Buchen. Ein weißes Leichentuch aus ungezählten Schneekristallen bedeckt die Gräber, dacht die Kreuze, Totensteine. Lautlos mein Schritt. Der Schnee verschluckt sein Hallen, der Friedhof – menschenleer, ich fühle mich alleine. Mein Blick fällt auf die Reihengräber mit dem Ehrenmal. Die Toten, russische Gefangene, wie zu lesen, ... |
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867 | Modisch daneben | |||
Vorschautext: In diesem Winter ist kein Schnee in Tälern und in tiefen Lagen. Deshalb so ist, wie ich es seh, nicht opportun nur weiß zu tragen. Polarfuchs, Schnee –eule und –hase, die für den Schnee sich angezogen sogar der Eisbär hatte nicht die richt´ge Nase, sie fühlen modisch sich betrogen! So ist denn wohl der letzte Schrei ... |
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866 | Absurd | |||
Vorschautext: Er ist des Daseins überdrüssig und fühlt sich deshalb überflüssig. Steigt in die Wanne, lupft den Propfen, hofft nicht die Rohre zu verstopfen, weil er sich sicher besser fühlt, wenn zügig er hinweg gespült! Allein es sperrt sich die Physik. Festkörperteile sind zu dick, das Rohr, nur zwei Prozent abschüssig, verweigert alles, was nicht flüssig. ... |
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865 | Auf der Zielgeraden | |||
Vorschautext: Schön ist die Zeit der jungen Liebe, man wünschte, daß sie ewig bliebe. Doch tiefer als der Jugendschein dringt die alte Liebe ein. Sie ist kein Hauch der Leidenschaft, vergänglich, schnell dahin gerafft. Sie prägt vielmehr ein ganzes Leben, fragt nicht nach Nehmen sondern Geben. Fraglos ist dies ihre Natur, somit hält sie auch den Schwur ... |
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864 | Bitte und Dank | |||
Vorschautext: (zum Jahreswechsel 2013/14 Das NEUE hat das ALTE in die Vergangenheit geschoben wo es dem Erinnern preisgegeben zu spät mit trauern oder loben, Vergänglichkeiten prägen Jahr und Leben. Zum Jahreswechsel steigen Illusionen hoch wie bunte Sterne am Silvester-Firmament. ... |
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863 | Mea culpa | |||
Vorschautext: Warum die Menschheit ich so kritisiere, der ich doch selbst ein Teil von deren bin? Weil ich, wie auch die allermeisten mit marschiere bei diesem Wahnsinn..ohne Sinn! Nähm ich mich aus bei allem was geschieht, ich wär Betrachter mit Gott gleichem Stand, der achselzuckend unbeteiligt duldend sieht, des Herz nicht brennt bei kühlendem Verstand. Nein, ich bin Teil und Teil auch meine Schuld, wenn ich die selben Wege gehe... ... |
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862 | Seitenverkehrt | |||
Vorschautext: Die guten Wünsche sind gesprochen. Man hat das Neue Jahr begrüßt. Es hat geknallt und auch nach Pulverdampf gerochen, kein Zeichen hoffentlich, daß dies im ganzen Jahr so sein müßt´! Und weiter geht ´s, denn die Gewohnheit ist beharrlich, warum verändern, was uns teuer ist und lieb? Nur bei manch Anderem wär´ es nötig wahrlich, weil sonst die Karre wohl im Schlamme ... |
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861 | Am Ohr der Zeit | |||
Vorschautext: Die größten Ohren, die man fand, hatte seiner Zeit der Elefant. In unserer Zeit sind Eselohren, die zu den größten sind erkoren. Sie lauschen ringsrum in der Welt, nur Schnarchsack Michel dies gefällt. Er kann sich auch nicht gegen wehren und diesem Tier den Rücken kehren! Das Lauschen und das Spähen ist gerichtet gegen Terrorist. Der Weißkopfadler späht hingegen auch Mutti aus auf ihren Wegen. ... |
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860 | Unvergeßlich | |||
Vorschautext: In dem liebenden Begegnen einer köstlich blauen Stunde Sterne dir vom Himmel regnen Erde dreht sich rund ins Runde In dem liebenden Vergessen lustvoll toller heit´rer Nacht bist du eins mit jenem Wesen, das dir dieses Glück gebracht In dem liebenden Verschweigen der intimen Zweisamkeit ... |
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859 | Besessen | |||
Vorschautext: Es kreisen meine Gedanken An dich in Wiederkehr Sie klammern sich wie Ranken Saugen den Kopf mir leer. Will löschen sie – vergessen Sie widerstehen hart Und machen mich besessen Wie deine Gegenwart Will vor dir fliehen – dich meiden Dein Bild erscheint sofort ... |
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858 | ABC | |||
Vorschautext: Das ABC, erfunden in Phönizien, ist eine von den großen Geistestaten. Man kann fürwahr den Hut davor nur ziehen, statt dessen gilt Bewunderung den Potentaten. Was schufen die, was uns geblieben? Sie übten Macht aus durch Gewalt – Geschichte haben Denker nur geschrieben, klein dagegen jegliche Herrschergestalt! Wie können wir das Erbe weitergeben schämt die Menschheit insgesamt sich nicht, ... |
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857 | Auch mal blödeln | |||
Vorschautext: Es geschehen noch immer Zeichen, zuweilen auch mal Wunder! Kein anderes Tier kann das erreichen wie die flache Flunder. Stell dir mal die Henne vor platt gefahren vor dem Tor: Eier wie ein flaches Blatt, nie gesehen dies jemand hat! Auch das Gelbe von dem Ei wär´ erkennbar nur als Brei. Deshalb: Eier von der Flunder sind wirklich ein totales Wunder. |
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856 | Gemeinschaftsunfäig | |||
Vorschautext: Ob rechts, ob links, ob religiöse extreme Standpunkte gnadenlos spalten. Sie wirken für die Gemeinschaft desaströs müssen dennoch für den Freiheitsbegriff herhalten! Wer nicht versöhnend sich verhält, Extremes als das große Heil verkündigt, der sät den Haß in diese Welt und hat sich damit schnell versündigt. Wir sind vom Paradiese weit entfernt – ... |
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855 | Verborgen | |||
Vorschautext: Wenn der Mond sein fahles Licht durch die Wolkendecke schiebt, winterkahle Bäume ihre Finger in den Himmel recken, möchte man sich furchtsam schaudernd vor der Einsamkeit verstecken, die der nächtlich Szenerie ihre Gruselansicht gibt. Zwielichtige Schattenwelt fördert Schreckensfantasien Käuzchen ruft zum Totentanz, ... |
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854 | Schwarzer Engel | |||
Vorschautext: Den Sterblichen umfängt die Nacht, die nicht weckt, hat der Schwarze Engel ihn mit Flügeln bedeckt. Am Ende des Lebensweges angekommen, hat er ihn in seine sichere Obhut genommen. Und Trauer verbreitet sich rings umher, es fließen die Tränen ins Traurigkeitsmeer, der salzige Strom entspringt Herzeleid. er ebbt erst ab, vergeht einige Zeit. Doch gutes Erinnern verblasst dabei nicht, es zaubert ein Lächeln in unser Gesicht, ... |
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853 | Alles vergeblich* | |||
Vorschautext: Aufklärung brachte Wissen, Ethik, spülte verstopfte Hirne frei. Der Reinigung folgte die Ästhetik mit Schlammmoral war es vorbei. Ein Traum erfüllt – der schnell verflog. Verderbtheit ist der Menschheit Fluch und teuflisch man sich selbst betrog, Aufklärung endet im Versuch! Machtstreben, Aberglaube, Gier Haß auf das, was anders ist – ... |
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852 | Aus einer Mücke... | |||
Vorschautext: Eine Mücke, winzig klein, wollt´ groß wie ELEPHANTUS sein. Doch wie sie streckt sich und verrenkt. bleibt physikalisch sie beschränkt. In der Verzweiflung, die sie hat, holt sie beim Journalisten Rat. Der tröstet:“ ich blies manche Mücken so richtig auf, das wird auch glücken bei dir – es geht in aller Eile mach ich aus dir ´ne fette Zeile, ... |
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851 | Nur Staunen | |||
Vorschautext: Es war die Zeit verblüfften Staunens, was Sportler manchmal leisten können. Trotz des Verdachte – so manchen Raunens, den Siegern ist Triumph zu gönnen. Die Quälerei in all den Zeiten, den Körper an die Grenzen zu bringen, um dann uns Spannung zu bereiten: fürwahr, man muß ein Loblied singen. Doch die Plazierung der Nationen, das Zählen von Medailliensegen, ... |
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850 | Aufgeräumt | |||
Vorschautext: Ein Anflug von Vergangenheitsbewältigung räumt nicht nur Kopf, nein auch Regal. Es ist ein Frust bestimmter Schwung, nicht Ordnungsliebe auf einmal! Man hortet, sammelt mit der Zeit, was nur vermeintlich Sinn gegeben, von dem man sich jetzt trennt, befreit. man schuldet dies der Stimmung wegen. Da wird sortiert – und Zweifel kommen, ob dieses... jenes zu bewahren, ... |
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849 | Veränderung als unausweichlich | |||
Vorschautext: Gurgelnder Quell bassistischer Ton bald plätschernd hell als Rinnsal schon Im Fließen sich windend den Weg sich bereitend im Karst verschwindend mit Kalkstein sich streitend Mit Wässern vereint stürzt tief ein Schwall ... |
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