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Anzahl Gedichte: 985
Anzahl Kommentare: 775
Gedichte gelesen: 245.800 mal
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Titel
965 die Hand
Vorschautext:
die Hand, die sich ganz kurz
und doch so sacht
auf deinen Rücken legt
durchfließt mit Wärme dich
gibt dir den Halt
aus dem Erinn'rung strömt

und alle Dankbarkeit
ins Helle hebt
für jede Hand, die trug
wenn auch nur kurz, doch sacht
aus dunkler Zeit
...
964 Schnelllebige Zeit
Vorschautext:
Eilt die Zeit voraus,
wird das Leben langsamer,
wenn ich verweile.
963 Ein einz'ges Mal die große Rolle!
Vorschautext:
Jährlich wird mit ganz viel Krach
nur das gemacht, was man nie macht.
Es wird getanzt, es wird gelacht,
Rollen werden geistreich erdacht -

Rollen, die man sonst nie spielt.
Gefühlt wird heut', was man nie fühlt.
Unbänd'ge Lust, in sich gespült,
der Alkohol aufs Ganze zielt.

So leicht zu sein, wie man nie ist,
als hätt' die Muse wachgeküsst
...
962 Sonnenstunden
Vorschautext:
mit jeder Stunde Sonnenlicht
das wächst, sich weitet
weit in den dunklen Tag

erhellt sich die Natur um mich
erhellt den Schatten
der dunkel in mir lag

hell liegt der Himmel im Gesicht
weit werden Blicke
weit und unverzagt

...
961 wir haben die welt nicht bewegt
Vorschautext:
klirrend
klopfen die sterne
ans fenster
der mond hängt fahl
in der weide

schnappatmung
der nacht

erinnert
an das versäumte

...
960 wer fällt, braucht flügel
Vorschautext:
die flügel,
die uns heben
wenn wir lieben,
die brauchen jene
die am boden liegen
und weiter fallen
in die tiefsten
tiefen –

es fielen keine engel
als sie riefen
959 der Künstler
Vorschautext:
groß steht er da und klein zugleich,
hat in den Händen bloß sein Lied,
und seine Knie die werden weich -
während sein Mut ihm fast entflieht,

breitet er aus sein Innerstes,
lässt schwingen seine Symphonie
durch Raum und Zeit und Irdisches -
doch es stört Vaters Harmonie

im Einklang mit der Flimmerkiste,
er sagt nur kurz, hab keine Zeit,
...
958 berührt
Vorschautext:
die stille in deinen worten
wie ein fels gespeicherter wärme
aus blicken der weite einsamer lüfte
wird nahe zum bleiben und lauschen
dem spiel der saiten gewundener wege
die auf schwingen lauer winde
gleiten in meine stille
957 'Und, was hast du getan?'
Vorschautext:
Wer Frieden in und um sich trägt,
trägt viel zum Frieden bei.
Wer Hass, Gewalt und Unrecht sät,
wird nie, nie davon frei.

Was man dem Leben nimmt und gibt,
hat man darauf geachtet?
Am Ende gibt man es zurück –
Es war ja nur gepachtet!

Ist jemand da, der mich dann fragt,
'Und, was hast du getan?‘
...
956 Ungeschriebene Gesetze
Vorschautext:
Freundschaft braucht
gemeinsame
Werte

Versöhnung bedarf
nur einer
Geste

Feindseligkeit
nur eines
Blicks
955 Wer sich als Europäer fühlt
Vorschautext:
Wer sich als Europäer fühlt,
befindet sich im Krieg.
Noch ist die Gnade der Distanz
Realitätendieb,

der morgen zu erkennen gibt:
Auch wir sind im Visier.
Dann fällt Distanz als fraglich Schutz–
Der Krieg steht vor der Tür.

Dann wissen wir, was Ängste sind:
Die Angst, ein böses Tier.
...
954 wie reifen auf asphalt
Vorschautext:
mein wundes herz rollt
durch den tag
wie reifen auf asphalt

der tag, er kommt voran
das herz zerrieben
wo kommt’s an?
953 mitten unter uns
Vorschautext:
ich weinte
als der Krieg ausbrach

zuerst weinte ich
um den Tod des Friedens
in meinen Träumen
die ich liebte
dann weinte ich
um den Tod der Freiheit
in meinem Glauben
an eine bessere Welt

...
952 Sternestilzchen*
Vorschautext:
Wer sonst nichts zu vergeben hat
als 'einen' Stern auf Dichters Blatt,
der sollte ihn für sich behalten -
es könnte sein, dass jeder merkt,
'den' Stern hat er noch nie gehabt
IN SICH, und nie erhalten.



P.S.

Ach, wie gut, dass jeder weiß,
...
951 zur Erinnerung
Vorschautext:
Ich schneide mich aus
Bildern der Vergangenheit
zur Erinnerung

mich nicht zu vergessen, wenn
sich alles um mich ändert
950 Falten sind keine Fesseln
Vorschautext:
schau in den Spiegel deines Selbst;
such nicht nach dem verlornen Glück, das flieht;
sieh deinen dunklen Schmerz, der dich umgibt
wie eine Nacht, die wach dich hält.

sieh diese Falte an: dein Mund wiegt schwer
in deiner alten, dünnen Haut;
ihr ist dein Schmerz so nah und so vertraut -
es werden davon immer mehr.

doch wenn du lachst, lacht auch die Falte mit;
legt sich ins kleinste Lächeln.
...
949 beraubt (Kulturtragödie)
Vorschautext:
Sie haben es noch nicht verlernt -
sie sehen, was sie wünschen, spüren.
Wir sind schon längst davon entfernt,
Wünsche zu visualisieren.

Sie singen Lieder, einfach so,
egal, ob's passt zu Jahreszeiten.
Die Welt für sie ist farbenfroh -
sie lassen es im Sommer schneien.

Die Sommerhitze, die uns plagt,
stecken sie weg mit Weihnachtslieder.
...
948 Trost für lisalisa
Vorschautext:
Nicht immer finden wir, wonach wir suchen -
für den, der tot ist, ist es schon "zu spät";
doch hört vielleicht er dieses Sehnsuchtsrufen,
das ihm als Trost seine Verletzung trägt.

Dass er nicht warten, nicht mehr leben konnte,
hat nicht nur ihn - auch uns und dich zerstört.
Ich glaube fest, dass er dies niemals wollte -
er hat "zu früh" mit Hoffen aufgehört.

Doch du, du bist noch da, mitten im Leben!
Nimm auf die Lebensreise still ihn mit -
...
947 Trauma
Vorschautext:
wehrlos Atem unter
Flut aus Gedanken
und Bildern
Scherben
und Blut

in Wellen reißen
sie alles ein
zerreiben
in Sand
das Ich
mein Sein
...
946 Schleudergang
Vorschautext:
Durchgeschleudert
Kurzwaschgang
Atemlos
Nichts tropft mehr
Ins Leben
Die Restfeuchtigkeit
An Erinnerung
Trocknet der Wind
Zusammengelegt
Aufgeräumt
Weggelegt
Und doch nichts ausgelöscht
...
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