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Anzahl Gedichte: 1.034
Anzahl Kommentare: 694
Gedichte gelesen: 367.438 mal
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Titel
894 Gnadenlos 18.10.23
Vorschautext:
Staub aus Dogmen
spuckten die Münder
in unschuldige Herzen
zerrieben Lebendiges
im Zerfließen des Kindseins
in Gut und Böse

Schufen dunkle Gestalten
in all ihre Träume
legten Gedanken
in dunkle Ecken
und Lauern der Angst
...
893 Zwiesprache mit Gott 18.10.23
Vorschautext:
Gott, gib mir den Raum,
zu sein die, die ich bin -
den Raum in mir,
der mich dann weitet
bis hin zu dir, zu euch, zu allen,
die ich liebe.

Gott, gib mir den Mut,
zu sein die, die ich bin -
den Mut für mich,
der mich dann führt
bis hin zu mir, zu euch, zu allen,
...
892 Schleudergang 18.10.23
Vorschautext:
Durchgeschleudert
Kurzwaschgang
Atemlos
Nichts tropft mehr
Ins Leben
Die Restfeuchtigkeit
An Erinnerung
Trocknet der Wind
Zusammengelegt
Aufgeräumt
Weggelegt
Und doch nichts ausgelöscht
...
891 Die Hülle war aus Sand 05.10.23
Vorschautext:
Die Mauern reißen ein.
Die Wände fallen. Nacheinander.
Es bleibt kein Stein auf Stein.
Kein Mit-, kein Ineinander.

Dazwischen die Gestalt.
Aufrecht und unbewegt ihr Schatten.
Er ist ihr einz'ger Halt,
als aus ihr steigt ein irres Lachen.

In ihrer Hand das Schwert!
Damokles - Angst hat sie verlassen.
...
890 Trauma 04.10.23
Vorschautext:
wehrlos Atem unter
Flut aus Gedanken
und Bildern
Scherben
und Blut

in Wellen reißen
sie alles ein
zerreiben
in Sand
das Ich
mein Sein
...
889 Trost für lisalisa 03.10.23
Vorschautext:
Nicht immer finden wir, wonach wir suchen -
für den, der tot ist, ist es schon "zu spät";
doch hört vielleicht er dieses Sehnsuchtsrufen,
das ihm als Trost seine Verletzung trägt.

Dass er nicht warten, nicht mehr leben konnte,
hat nicht nur ihn - auch uns und dich zerstört.
Ich glaube fest, dass er dies niemals wollte -
er hat "zu früh" mit Hoffen aufgehört.

Doch du, du bist noch da, mitten im Leben!
Nimm auf die Lebensreise still ihn mit -
...
888 beraubt (Kulturtragödie) 10.09.23
Vorschautext:
Sie haben es noch nicht verlernt -
sie sehen, was sie wünschen, spüren.
Wir sind schon längst davon entfernt,
Wünsche zu visualisieren.

Sie singen Lieder, einfach so,
egal, ob's passt zu Jahreszeiten.
Die Welt für sie ist farbenfroh -
sie lassen es im Sommer schneien.

Die Sommerhitze, die uns plagt,
stecken sie weg mit Weihnachtslieder.
...
887 Sommerzeit 21.08.23
Vorschautext:
Silberhell streckt sich der Morgen
über ferne Himmel hin;
Sternenglanz verblasst geborgen -
nichts in Eile wird entflieh'n.

Mild kleidet die Sonnenscheibe
sich in Gold und Wärme ein,
damit sie nicht jäh vertreibe
Sehnsuchtstraum im Sternenschein.

Doch bald schmelzt sie aus den Poren,
was bewegte in der Nacht,
...
886 Farbennetze 19.08.23
Vorschautext:
Blicke hängen in
Farbennetzen des Sommers
Falter im Schwirrflug*


*Schwirrflug des Kolibrifalters
885 Sommermorgen 18.08.23
Vorschautext:
Der Regen aus der Nacht tropft kalt
vom satt erfrischten Grün;
verborgen liegt im blassen Glanz
der Sonne Sommerglühn.

Es atmet tief der frische Duft
sich in die Lungen ein;
im Gleichgewicht die Morgenluft
zu wallend' Sonnenschein.

Im Gleichgewicht noch die Natur,
in der die Hoffnung wächst,
...
884 Ein Traum wirft uns auf uns selber zurück 17.08.23
Vorschautext:
Die Nacht ist ein stetig wandernder Traum,
leichtfüßig über die Sternenstille;
rastlose Gedanken sammelt er auf,
klärt und lichtet die geballte Fülle.

Und wenn der Morgen sich dazwischen schiebt,
hängt oft ein Stern noch in verblasster Nacht -
im Tag wie ein klarer Gedanke liegt:
Nur das wird anders, was man anders macht.

Ein Traum wirft uns auf uns selber zurück -
kein andrer kann unsre Träume leben.
...
883 LÖSCHEN 16.08.23
Vorschautext:
Nicht jedes meiner Gedichte
ist meine eigne Geschichte.

Nicht jedes Gedicht
trägt heut' mein Gesicht.
Auch wenn's um mich geht,
ist manches verfehlt:

Es passt zwar der Reim,
von mir auch der Schein -
Von dem, was ich bin,
ist keine Spur drin.
...
882 Nichts ist verloren, was man spürt *Sternenkinder 15.08.23
Vorschautext:
Ich habe auch ein Sternenkind -

es war 'mein' Regenbogen
in vielen Lebensjahren;
ich wuchs mit ihm und ging
auf leuchtend Himmelspfaden.

Verloren gingen beide mir -
unwiderbringlich vergraben.

Doch manchmal ahn' ich seine Kraft
in einem Stern, der jäh verglüht;
...
881 Salzlampenlicht 15.08.23
Vorschautext:
Sonne über
Wolkenschwerem taucht in
Apricot und Zauber und mit Wärme uns
geborgen ins Salzlampenlicht des Morgens Wolkenschwerer Sommeratem dämpft das
Laute und das Grelle ruhend noch
in nächtlich Stille atmet leicht
die Farbenhülle
880 das lächeln der anderen 14.08.23
Vorschautext:
entrückt
den blick nach
innen als gäb's ein
zartes erinnern ein lächeln
auf stillen lippen die an tagträumen
nippen innengeschichten verborgen
vielleicht auch warten auf
morgen wie schön ist
der fremde der
träumt und
vertraut

...
879 Was nie begann 13.08.23
Vorschautext:
Sie zieht sich durch Jahre
Stundensekunden

Die Leere hat schwere
Worte gefunden

Erhellt blitzen sie auf
im Wetterleuchten

Tiefhängende Himmel
Sterne verscheuchten

...
878 Mondnacht 02.08.23
Vorschautext:
So groß ist seine Stille,
dass sie in meine Träume fällt;
mich holt aus Traumes Fülle
und mondhell mich geborgen hält.

So weit ist seine Tiefe,
dass sie im Schweigen mich berührt;
es schweigen alle Kriege,
als nackter Fuß die Erde spürt.

So klar sein helles Auge;
nichts, was sich ängstigt, sorgt und denkt;
...
877 Der Nebentisch 30.07.23
Vorschautext:
Verstohlen seh ich ihnen zu.
Sie sitzen da und reden nicht.
Er wirkt so schroff und böse.
Ihr steh'n die Tränen im Gesicht.

Er zischt kalt: 'Du kriegst meinen Tod!'.
Rundum Gespräche, Lachen. Laut.
Mit zugegekniffenen Augen
er gehässig in die Runde schaut.

'Aus meinem Haus kriegst du mich nicht.
Geh'.Geh sofort! Mir ist's egal.
...
876 still daneben 23.07.23
Vorschautext:
steinalt bin ich
mein herz wiegt
hunderte von jahren

nur meine seele leicht
ist manchmal schmetterling
und manchmal schwer
niemandes kind

und wenn sie weint
weint sie um alles
um alles in der welt
...
875 Weißt du noch? 23.07.23
Vorschautext:
Weißt du noch? Wolkenbruch und Sommerregen.
Gewaltig seine Macht. Und wir verwegen.
Das Zischen großer, warmer Regentropfen
im heißen Staub. Im Herzen wildes Klopfen.

Der Sturm zerrte an Kleidern und in Haaren.
In Häusern gottesfürchtig Menschenscharen.
Kurz in uns Kampf um Mut gegen den Frevel.
Wir gottlose Kinder. Mutter am Beten.

Die Straßengräben voll. Wie unser Lachen
in grellen Blitzen und im berstend Krachen.
...
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