Titel | ||||
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901 | In Flammen steht die Zeit des Abschieds* | |||
Vorschautext: Die Schleierwolken fliehn das Morgenrot In Flammen steht die Zeit des Abschieds Zündet der Zuversicht und Hoffnung Not Und Sonnenlicht in Rot den Himmel wiegt In ihm verbrennt die Not, der Krieg, der Tod Lassen wir ziehn die Grausamkeit, die Gier Freiheit und Friede sei des Menschen Brot Und Menschlichkeit in uns kostbar Saphir ... |
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900 | nimm deine Angst in deine Hand | |||
Vorschautext: nimm deine Angst in deine Hand schau sie dir an, wie klein sie ist sie zittert und verschwindet ganz schließt du die Faust, wehrt sie sich nicht nimm deine Angst, nimm sie ganz an und schau dich an, wie groß du bist du zitterst, doch bleibst du dir ganz nur Teil von dir sie in dir ist ... |
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899 | Worte | |||
Vorschautext: Fest halten sollten Worte uns, und doch weit ziehen wie der Wind, der unaufhaltsam mit sich Asche dem schon Verlorenen noch nimmt. Begleiten sollten Worte uns, in Farbe sein, in Ton, in Zeit, und stetig sich und uns verändern, so dass kein Wort für immer bleibt. Befreien sollten Worte uns, nicht inneres Gefängnis sein, ... |
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898 | Sinnbild | |||
Vorschautext: die Sternschnuppe die du erst siehst wenn sie verglüht ist Sinnbild für das, was du hast doch erst liebst wenn du's verlierst |
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897 | Versinken | |||
Vorschautext: Wohin das Auge reicht: nür Grün, das in den Himmel wächst, ihn trägt mit einer Leichtigkeit, wie Blüh'n im Duft, der in den Lüften schwebt. Endlos schweifen in die Ferne hat aufgehört; der Blick bleibt nah, saugt auf alle Farbenwärme, die zart und licht und satt und da. Sogar die Sehnsucht schweigt und ruht gestillt in Baumblütennester, ... |
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896 | Selbstzerstörung | |||
Vorschautext: auf schmalem Grat hoch auf den Gipfel trägt dich Selbstherrlichsein siehst aussichtsreich um dich Verschwörung die Welt für dich ist Schein da oben stehst du schmerzenthoben von dem Allein und Klein und öffnest gierig dich ... |
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895 | Golgatha, Leid, ist überall | |||
Vorschautext: jahrtausende, die Seele Jesus' zwischen Welten, sucht ihren Platz im Schöpfungsparadies der Menschen; sie irrt und irrt: Golgatha, Leid, ist überall - der "Mensch" bringt Geist und Seele auf Erden schnell zu Fall. die Seele ruft: "mein Gott, sie haben dich verlassen! ... |
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894 | Weltenwechsel | |||
Vorschautext: gestern warst du noch eine Mimose, eine so zartfühlende Schutzlose, die alles, was sie umgab, berührte - so eng dein verletzlich' Herz umschnürte, dass auch Schönes dich zu Tränen rührte. heute bist du jedoch der mir Fremde, und zwischen uns sind tausende Wände; der Schutz, den du um dich dir aufgebaut, ist undurchdringlich, unberührbar' Haut; und fern der Blick aus fremden Augen schaut. ... |
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893 | Sehnsucht | |||
Vorschautext: Sehnsucht bittersüß' Gefühl, das schmerzt und zieht und weiter drängt und tags und nachts die Träume lenkt Sehnsucht wie ein roter Faden der sich durch unser Leben zieht durch das, was war, was ist, und flieht Sehnsucht bittersüß' Erkenntnis ... |
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892 | wenn ich worte brauche | |||
Vorschautext: an manchen tagen denke ich nicht gut über mich wenn ich worte brauche um die leere zu füllen um mich durch den tag zu bringen um mit den ängsten zu ringen ... |
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891 | Klatschmohn | |||
Vorschautext: die Kapsel öffnet sich mit einem leisen Knall entblättert in Stille seiden zerknittert den feuerroten Blütenwall aus einer Ritze in glühendem Asphalt und über Gräbern weht ... |
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890 | Nimm's Leben leicht | |||
Vorschautext: Mit weiten Armen steht er da, als hätt' er hundert Arme; schaut mich mit Augen an, als lägen darin tausend Sterne. Sein Raunen wirbt um mich, so nah, als gäb' es keine Ferne; in seinem Herzen nisten wach Träume wie Vögelschwärme. Er legt die Schatten ruhig und sanft, wie eine Hand, die hält; ... |
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889 | Leichtigkeit | |||
Vorschautext: kennst du die Tage, frühmorgens, wenn Leichtigkeit sich regt, wie Sonnenaufgang sich zuversichtlich in dich legt, obwohl der Regen grau, schwer in diesen Morgen fällt und die Sorge von gestern sich unverändert hält? als hätte die Brise eines Traumes dich tief durchstreift - ... |
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888 | LÖSCHEN | |||
Vorschautext: Nicht jedes meiner Gedichte ist meine eigne Geschichte. Nicht jedes Gedicht trägt heut' mein Gesicht. Auch wenn's um mich geht, ist manches verfehlt: Es passt zwar der Reim, von mir auch der Schein - Von dem, was ich bin, ist keine Spur drin. ... |
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887 | Zwiesprache mit Gott | |||
Vorschautext: Gott, gib mir den Raum, zu sein die, die ich bin - den Raum in mir, der mich dann weitet bis hin zu dir, zu euch, zu allen, die ich liebe. Gott, gib mir den Mut, zu sein die, die ich bin - den Mut für mich, der mich dann führt bis hin zu mir, zu euch, zu allen, ... |
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886 | Gnadenlos | |||
Vorschautext: Staub aus Dogmen spuckten die Münder in unschuldige Herzen zerrieben Lebendiges im Zerfließen des Kindseins in Gut und Böse Schufen dunkle Gestalten in all ihre Träume legten Gedanken in dunkle Ecken und Lauern der Angst ... |
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885 | unverbraucht wiederholt | |||
Vorschautext: dankbar begrüße ich das Vogelgezwitscher im verschlafenen Lächeln die tastenden Sonnenstrahlen im Duft der ersten Tasse Kaffee meine erfrischten Gedanken als wäre mir alles neu und unverbraucht wiederholt |
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884 | Seelentrauerlast | |||
Vorschautext: Nebelschleier lichtverhangen schemenhaft die Sicht fern die Nähe ohne Weite ist sie wie Verzicht Nebelperlen weint der Nebel auf den schwarzen Ast blattlos trägt er schwer an Herbstes ... |
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883 | im toten Winkel | |||
Vorschautext: liegt Einsicht noch verdunkelt im Herz im tiefsten Winkel bei Unverdautem nur Gestautem schleppt jeder Schritt im Herzschlag auch den toten Winkel mit da liege ich und warte ... |
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882 | Friedensmelodie | |||
Vorschautext: Der Himmel, nah und weiß, legt sich um unsre kleine Welt; umhüllt, was schwer und schwarz, in ein geborgen tröstlich Zelt. So leis fällt Winters Kleid, als wäre jeder Ton in Samt; und was sich hebt und senkt, hat Flügel, warm, wie eine Hand. Kein Stern leuchtet zur Nacht; das Licht strahlt ruhend aus dem Schnee; ... |
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