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Titel
605 Winterhauch
Vorschautext:
Aus grauen Himmeln
fällt weiß ein Winterhauch,
und aus Kaminen
steigt leicht der warme Rauch.

Und leise Stimmen,
die kurz zuvor noch laut,
nicht weiter ringen -
sind Atem nur und Hauch.
604 Nebelweinen
Vorschautext:
Der Nebel fällt und fällt,
als hätten alle Himmel
die Meere aufgesogen,

und jeden Ton und Klang,
der aus den Bäumen drang
und aus dem Vogelflug von oben.

Als würde Leben jetzt
und Nebel niemals enden,
geht Leichtigkeit verloren

...
603 welkender Duft
Vorschautext:
Gehst du eine Beziehung ein,
und kannst nicht teilen,
wird Zauberhaftes aus 'mit dir'
nicht lange bleiben.

Auch wenn du teilst den Tisch, das Bett,
gibt es 'zwei' Seiten:
du hier, der andre 'neben' dir -
Belanglosigkeiten.

Wenn dir genügt, 'jemand' ist da,
wie Luft zum atmen,
...
602 Langzeitfolgen
Vorschautext:
seit wir
uns aus dem Lächeln
verloren haben

seit wir
die Leere mit den
Händen greifen

treffen sich
unsere Blicke
nicht mehr
601 Chancengleichheit
Vorschautext:
Wir verlieren
handvollweise
Zukunft

bis alle
Kinder dieser Erde
gleich sind
600 Blüten des Himmels
Vorschautext:
Verborgenes Wachsen
treibt aus der Erde
die Blüten
der helleren Zeiten

Frühmorgens lässt heimlich
Venus* am Himmel
Traumblüten
in Lebenslust gleiten


* Venus als Morgenstern im Januar
599 Wer laut ist, überhört
Vorschautext:
Wer laut ist,
überhört das Leise,
das täglich an die Türe klopft.

Er hört nicht sich,
auch nicht die stille Weise,
die vor der Tür vergeblich hofft.
598 sattverletzt
Vorschautext:
die täglichen muster
unserer wände
sind sattverletzt
innere grenzen haben wir
neu gesetzt
und nahes und tiefes
mit abstand
ersetzt
bis uns
das muster
leerer wände
noch mehr verletzt
...
597 Lebensbrüche in Corona-Zeiten
Vorschautext:
Die Eisschicht trägt uns.
Wir lernen schlittern und fallen,
bis zum Einbruch,

und dann treiben wir
auf Eisschollen und erfrieren
mit Land in Sicht.
596 Nur geimpft gibt's "freies" Leben?
Vorschautext:
Leute, lasst euch alle impfen -
So viel Impfstoff ist noch da!
Sonst liegt er in Lagerhallen
Nutzlos, einfach so nur brach.

Leute, diese Impfung kostet nichts!
Bier und Wurst gibt’s "frei" dazu.
Später erst kommt dann die Zeche –
Keiner hat vor Steuern Ruh‘.

Leute, wollt ihr weiterleben,
Auch im Herbst und lang danach?
...
595 Schützt nur die, die Schutz noch brauchen!
Vorschautext:
Impft die Alten, impft die Kranken,
jeden, der ums Leben bangt.
Jedoch nicht all‘ die Gesunden
und die Kinder, die nicht krank.

Schützt nur die, die Schutz noch brauchen -
lasst sie nicht so lang allein.
Lasst den Jungen doch ihr Leben –
ihr erstickt Verantwortung im Keim.

Schützt auch die in armen Ländern –
Alte, Kranke gibt’s genug.
...
594 Eine Stimme für die Alten
Vorschautext:
Warten. Warten auf was?
Dass unser Frühling ungesehen welkt
bis Sonnenglut die bunte Pracht versengt,
Herbst faulig Laub in müde Erde senkt?
Dass unser Leben still, von selbst ins Grabe fällt,
wenn alles Leben den Atem für uns hält?

Es klopft schon lange keiner an die Fenster!
Wir leben längst schon täglich mit Gespenster.
Nur Regen tropft beharrlich noch in unsre Zeit.
Gestern heute morgen ist heute schon und bleibt.
Verwirrt noch mehr, Gedankenleere macht sich breit
...
593 anders leben
Vorschautext:
willst du anders leben,
steh‘ auf! tu‘ etwas dafür!

ein neues Leben

kommt nicht vorbei und
wartet auf dich vor deiner Tür!
592 den halben Weg entgegen gehen
Vorschautext:
Manchmal muss man dem andern den halben Weg entgegen gehen, damit er nicht zweifelnd umkehrt.
591 Traum auf Rädern
Vorschautext:
Die Straße rollt sich auf unter den Rädern. Und auch die Weite in der Ferne.
Schon atme ich die Morgenluft, wenn ich die Augen schließe. Ich spüre Wärme.

Ich kann die Stille hören, die aus den Wäldern steigt. Wie meine stille Sehnsucht.
Hier kann sie steigen, fallen, in mir bleiben. Auch die Liebe, wenn sie mich versucht.

Auf einsamen Wanderwegen können wir schweigen. Kein Wort wird Stille schneiden,
die ausgeweitet, sich in unsren Augen spiegelt. Und ich mich still in deinen.

Wir werden lachen über unsre Jahre, die sich zeigen, wenn sich ermattet,
abends unsre Hände zart berühren, wie dürre Äste, die vom Herbst entblattet.

...
590 Geträumte Arme
Vorschautext:
Sei still. Du merkst sonst nicht, wenn sich die Türe schließt, die eben noch weit offen.
Sag nichts. Der Traum, der neu uns zwei gebiert, lässt uns nur Ausgeträumtes sonst noch hoffen.

Sei still. Zerrede nicht, was sich gerade aufgetan. Auch wenn ich weiß: Nichts läuft nach Plan.
Es könnte alles sein. Doch wird’s nur das, was wir draus machen. Genug, was wir vertan!

Wollen wir das noch weiter tun? Die Zeit, sie schwindet. Lass uns das Neue in uns finden!
Du weißt es doch: Mit unsrer Kraft, mit unsrem Mut, auch unsre Träume stetig schwinden.

Komm her zu mir. Ich schließ das Alte und das Neue mit den geträumten Armen.
Wir sind schon lange beide nicht mehr die, die wir vor langer, langer Zeit mal waren.

...
589 Lieben
Vorschautext:
Wenn Liebe das Berauschte ist, das so Besondere, von dem ich täglich lese, dann - liebe ich noch lange nicht.

Für mich heißt lieben, „da“ zu sein, auch wenn ich heute nichts empfinde, doch - täglich wissen, was mir am Herzen liegt.

Vielleicht spür ich die Liebe morgen, vielleicht nur kurz - auch dann, wenn ich mich um dich sorge, sich Liebe darin wiegt.

Für mich heißt lieben auch, nicht nur den „einen“, sondern sogar mich und die, für deren Wohl ich mich immer noch verbieg.

Was ich empfinde, ist dann was Besondres – ich weiß 'danach' genau: Was ich getan, tu ich für den nur, den ich lieb.
588 Festgelegt
Vorschautext:
Festgelegt
durch die Meinung
eines anderen über dich, der
nie mit dir geredet hat und nie gefragt -
Bemüh dich nicht! Erkläre nichts!
Dein Rechtfertigungszwang
bestätigt ihn und ändert
seine Meinung nicht.


*Lk 4, 16 - 30
587 Ewig
Vorschautext:
Erst wenn das Eis taut,
sind unsere Spuren im
Kreislauf des Lebens.
586 Lebenselixier
Vorschautext:
Wenn Humor und Geist
aufeinandertreffen,
spür‘ ich des Menschen Sinn.
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