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Anzahl Gedichte: 990
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Gedichte gelesen: 255.955 mal
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Titel
450 Silbersplitter 11.02.22
Vorschautext:
Sterne sammeln in
in mondhellen Nächten für
graue Regentage

auf sattnassen Wiesen
verstreut, klirren sie nicht
wenn sie zerspringen

Silbersplitter
Augenblick der Erinnerung
ans sternklare Glück
449 Traum im Traum 10.02.22
Vorschautext:
Ich wusste, dass ich träumte. Du, mitten unter uns. An einem Tisch.
Ich wagte nicht, dich zu berühren. Ich hatte Angst, ich greif ins Nichts.

Du warst es. Du warst Fleisch und Blut. Und du warst Stimme. Freude. Lachen.
Ich fasste Mut. Ich hielt dich und wollte daraus nie mehr erwachen.

Bis einer sagte, du weißt schon, du träumst. Er ist es und ist es nicht.
Und du warst weg. Es blieb kein Schatten. Ausgeblendet dein Gesicht.

Ein Traum im Traum. Ich wollte weiter träumen. Das gab dir wieder Raum.
Du sahst mich an, als wolltest du mir sagen, zweifle nicht. Ich bin kein Traum.

...
448 Der Himmel atmet lichtverstreut blau 09.02.22
Vorschautext:
Der Himmel atmet
lichtverstreut blau
sich ein in Seide
und heller Vogelgesang
gleitet auf Flügeln
ins Weite


Der Himmel atmet blau
Glückaugenblick
der tief sich legt
und Sehnsucht wieder sich
...
447 Hirngespinst 08.02.22
Vorschautext:
Humor, der einem
das Leben nicht erleichtert,
ist nur Hirngespinst.


(Oft lacht nur einer
und der andere weint.
Verloren haben beide.)
446 Lebenselixier 08.02.22
Vorschautext:
Wenn Humor und Geist
aufeinandertreffen,
spür‘ ich des Menschen Sinn.
445 Gehirnakrobatik 08.02.22
Vorschautext:
Es ist schwer,
sein Gehirn darauf zu eichen,
dass die Toten
in unserer Erinnerung
unsterblich sind,
die Lebenden jedoch
nur durch Vergessen dessen,
was uns so oft getötet hat.

Sag das mal
einer verletzten Seele!
444 Ewig 08.02.22
Vorschautext:
Erst wenn das Eis taut,
sind unsere Spuren im
Kreislauf des Lebens.
443 Ich bin die Einsamkeit des Waldes 07.02.22
Vorschautext:
Ich bin die Einsamkeit des Waldes,
die an die Stille sich verliert
wie die Gedanken ihre Schwere,
die aus dem Lauten sich verirrt.

Dieses Verlorensein im Walde
ist das, was wortlos mit mir spricht.
Wie gut das tut, so ganz alleine!
Der Wald trägt heute mein Gesicht.
442 Festgelegt 05.02.22
Vorschautext:
Festgelegt
durch die Meinung
eines anderen über dich, der
nie mit dir geredet hat und nie gefragt -
Bemüh dich nicht! Erkläre nichts!
Dein Rechtfertigungszwang
bestätigt ihn und ändert
seine Meinung nicht.


*Lk 4, 16 - 30
441 Lieben 02.02.22
Vorschautext:
Wenn Liebe das Berauschte ist, das so Besondere, von dem ich täglich lese, dann - liebe ich noch lange nicht.

Für mich heißt lieben, „da“ zu sein, auch wenn ich heute nichts empfinde, doch - täglich wissen, was mir am Herzen liegt.

Vielleicht spür ich die Liebe morgen, vielleicht nur kurz - auch dann, wenn ich mich um dich sorge, sich Liebe darin wiegt.

Für mich heißt lieben auch, nicht nur den „einen“, sondern sogar mich und die, für deren Wohl ich mich immer noch verbieg.

Was ich empfinde, ist dann was Besondres – ich weiß 'danach' genau: Was ich getan, tu ich für den nur, den ich lieb.
440 Trivialität 02.02.22
Vorschautext:
Aus der inneren Leere Flucht
in den Moment,
sucht Sucht nach Seichtem
das Leben uns zu erleichtern.

Das Wunder der Natur
wird zugemüllt - Existenz
mit vergoldetem Seichten
bleibt für Ewigkeiten.
439 Geträumte Arme 31.01.22
Vorschautext:
Sei still. Du merkst sonst nicht, wenn sich die Türe schließt, die eben noch weit offen.
Sag nichts. Der Traum, der neu uns zwei gebiert, lässt uns nur Ausgeträumtes sonst noch hoffen.

Sei still. Zerrede nicht, was sich gerade aufgetan. Auch wenn ich weiß: Nichts läuft nach Plan.
Es könnte alles sein. Doch wird’s nur das, was wir draus machen. Genug, was wir vertan!

Wollen wir das noch weiter tun? Die Zeit, sie schwindet. Lass uns das Neue in uns finden!
Du weißt es doch: Mit unsrer Kraft, mit unsrem Mut, auch unsre Träume stetig schwinden.

Komm her zu mir. Ich schließ das Alte und das Neue mit den geträumten Armen.
Wir sind schon lange beide nicht mehr die, die wir vor langer, langer Zeit mal waren.

...
438 Traum auf Rädern 31.01.22
Vorschautext:
Die Straße rollt sich auf unter den Rädern. Und auch die Weite in der Ferne.
Schon atme ich die Morgenluft, wenn ich die Augen schließe. Ich spüre Wärme.

Ich kann die Stille hören, die aus den Wäldern steigt. Wie meine stille Sehnsucht.
Hier kann sie steigen, fallen, in mir bleiben. Auch die Liebe, wenn sie mich versucht.

Auf einsamen Wanderwegen können wir schweigen. Kein Wort wird Stille schneiden,
die ausgeweitet, sich in unsren Augen spiegelt. Und ich mich still in deinen.

Wir werden lachen über unsre Jahre, die sich zeigen, wenn sich ermattet,
abends unsre Hände zart berühren, wie dürre Äste, die vom Herbst entblattet.

...
437 Von Wand zu Wand 30.01.22
Vorschautext:
Ich würd gern lassen dieses Leben.
Es ist so klein. Nur Handgepäck.
Könnt ich’s aus meinen Händen legen,
wär ich mal da und dort und weg.

So bleibt mein Leben klein. Von Wand zu Wand.
Und Schritte hin und her. Zurück.
Schlafwandeln. Wie nach Schlummertrank –
Vom Leben fehlt immer ein Stück.

Zwischen den Wänden sind noch Fenster.
Gedanken ziehen mit dem Blick.
...
436 Worte binden 29.01.22
Vorschautext:
Aus innerer
Versenkung Worte,
die sich nur für mich erfinden.

Sie werfen mir
den Rettungsanker aus –
ich muss nicht mehr ertrinken

in dem, was
schweigt in mir so laut,
bis Worte mich ans Leben binden.
435 Winterabschied 29.01.22
Vorschautext:
Letzter Atemzug -
der Winter riecht nach Abschied,
die Luft nach Wärme.

Sie fehlt wie Geborgenheit,
nach der wir zurzeit suchen.


*Tanka
434 Menschen ohne Gesichter 29.01.22
Vorschautext:
stadt
ohne gesichter
unkenntlich aufgelöst
in der masse von körpern
gereiht namenlose gespenster
beklemmend der gesichtsverlust
an den das auge sich gewöhnt

was macht das mit uns
menschen ohne
gesichter?

...
433 Informationshygiene 28.01.22
Vorschautext:
Glaube dem,
dem du vertraust.

Gibt es nichts,
was du noch glaubst,
und du niemandem
mehr traust,
keinen andren Rat
du brauchst,

dir deine Meinung
nun erlaubst.
432 Verfälscht 28.01.22
Vorschautext:
Füllst du meine Worte
mit deinen eigenen Gedanken,
verfälscht du sie.
431 Denken trägt 28.01.22
Vorschautext:
Das Denken trägt mich
durch das verwirrte Leben,
das Fühlen leitet.
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