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Anzahl Gedichte: 1.049
Anzahl Kommentare: 694
Gedichte gelesen: 388.441 mal
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Titel
409 Dahingeschmolzen 17.01.22
Vorschautext:
Dahingeschmolzen,
ist der weiße Winter wie
ein Häufchen Elend.
408 Nebelweinen 15.01.22
Vorschautext:
Der Nebel fällt und fällt,
als hätten alle Himmel
die Meere aufgesogen,

und jeden Ton und Klang,
der aus den Bäumen drang
und aus dem Vogelflug von oben.

Als würde Leben jetzt
und Nebel niemals enden,
geht Leichtigkeit verloren

...
407 Wir haben die Kälte in Feuern gezündet 15.01.22
Vorschautext:
Wir
haben die Kälte
in Feuern gezündet Verblassende
Träume züngeln in Flammen Es springen
auf uns glühende Funken Sternschnuppen
aus der Vergangenheit Und während
die Träume knistern umschlungen
Verzehrt sich vergangene Zeit
Und wärmt uns die Glut
Die aus Träumen
uns bleibt
406 Flutlicht des Morgens 14.01.22
Vorschautext:
Mit Flutlicht schwemmt der Morgen heute
sein Gold auf alles Schwarz und Grau der Nacht;
er flutet sich bis in die Träume,
die sonnig sind und hell, als sie erwacht.

Er spiegelt warm sich an den Fenstern
und tastet jeden kleinsten Winkel aus;
vergoldet sich dunkle Gespenster -
sie ziehen lachend, frei, aus jedem Haus.

Er malt Sonnenbilder an die Wände
und hebt sie leuchtend von den Schatten ab.
...
405 Vom Baum. Ein Stück Leben 13.01.22
Vorschautext:
Leuchtend warm liegt goldner Schimmer
auf dem bemoosten Ast,
der nächtlich klagt, leise wimmert
unter dem kalten Nass,

das tief in seine Poren dringt
und knorrig knirschen lässt,
wenn an ihm rüttelt eisig Wind
und bricht dünnes Geäst.

Jetzt reckt er wach den einen Arm,
wärmt sich am Sonnenglück.
...
404 Gehirnwäsche 13.01.22
Vorschautext:
Thinking positive!
Drück‘ den Knopf „Gehirnwäsche“
und du bleibst sauber.
403 Warum warten? 13.01.22
Vorschautext:
Die Amseln singen
auch die dunklen Tage ein
im langen Winter.

Warum warten, bis Frühling
alle Vögel singen lässt?
402 Raureif auf Herzen 13.01.22
Vorschautext:
Aus Herzen tropft
Trauer wie Raureif, wenn Wärme
des Lebens pulsiert.
401 Wintervögel 13.01.22
Vorschautext:
Der Baum trägt heute
Blätter, die nicht fallen beim
Flug in die Lüfte.
400 Pandemiefriedhof 12.01.22
Vorschautext:
Ins Blaue hinein
hektische Betriebsamkeit,
die Vertrauen schafft

am Grab unsrer Sicherheit,
die nah am Vertrauen liegt.
399 Lauwarme Hoffnungsworte 12.01.22
Vorschautext:
Hoffnungsworte sind
oft lauwarm für den, der mehr
braucht als nur Worte.
398 Krähenflug 12.01.22
Vorschautext:
fliehende Diebe
verlieren im Flug
den verdunkelten Tag

es bleibt ihr Geschrei
und das schwarze Gefieder

dunkle Gedanken
unheilkündende Lieder

sie fallen bleiern
durchkreuzt ist der Himmel
...
397 Sage mir nicht 11.01.22
Vorschautext:
Sage mir nicht, dass alles besser wird.
Sage mir nicht, dass du ganz anders liebst,
dass mit der Zeit sich alles verändert –
Was gut für mich ist, spüre ich selber.

Deine Sollbruchstellen sind nicht meine -
du kommst ganz anders mit dir ins Reine.
Was mich verbiegt und was mich beugt und bricht,
hat dich noch nie berührt, bis heute nicht.

Sage mir nicht, dass alles besser wird,
sähe ich das Leben aus deiner Sicht.
...
396 Verd(r)eckt 10.01.22
Vorschautext:
Den Dreck der Welt, den wir gemacht,
bedeckt nun eine weiße Pracht.
Was Winter deckt vergeblich zu,
ist aller Menschen täglich Tun.

Verbergen auch in unsren Tiefen -
um andere nicht zu verdrießen,
den ganzen Dreck in unsrem Leben.
Doch wir verdecken ihn vergebens!

Die Leichen aus unseren Kellern
sind irgendwann auf allen Tellern...
395 Ich bin der Augenblick, der dir begegnet 09.01.22
Vorschautext:
Ich bin der Augenblick,
der dir begegnet
in jedem Augen-Blick,
der Wege ebnet.

Siehst du in mir nur das,
was ich sein sollte,
gab’s nie den Augenblick,
der uns einholte.
394 Winterzauber 08.01.22
Vorschautext:
Aus Sonnenwallen
und stechend blauem Himmel
tropfen Schneesterne

mit Regenbogenfarben
in den blütenweißen Tag
393 Winternostalgie 08.01.22
Vorschautext:
die Welt wird klein und rund,
tief eingeschneit -
nostalgische Erinnerung,
die bleibt

nicht den Kindern, sie bleibt uns
aus einer Zeit,
aus der die Kinder
keine Träume haben –

es gibt kein Winter mehr,
der lange weilt -
...
392 der Riss 08.01.22
Vorschautext:
die stille lastet
auf dem zugefrorenen see
ein riss, ein sprung
dann bersten

das schweigen bricht

mit leisem zischen
frisst sich das nass wie
blut in seine mitte
die gerissen

...
391 Flüchtige Spuren 07.01.22
Vorschautext:
Kurz, flüchtig, wie dieser heutige Tag,
hält nasser Schnee unsere Spuren.
Nur dem, der ihnen nachzugehen mag,
gehen so schnell sie nicht verloren.
390 Verbale Geschmeidigkeit 07.01.22
Vorschautext:
Wie gut wir diese kennen!
Und doch ist sie Verlogenheit,
weil wir uns nicht bekennen -
Ein Trug, diese Verbogenheit.

Sagen wir, was wir denken,
stehn schnell wir überall allein -
Drum wörtlich wir das lenken,
was für uns ‚ist‘, und für euch Schein.
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