Titel | ||||
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721 | Schubladentage | |||
Vorschautext: So schnell wurd’s dunkel heut um mich, und doch, der Tag hat nicht begonnen. Hatt‘ ich für mich das kleine Glück, in dem ich später mich kann sonnen? Ich weiß es nicht, erinnre nichts, was tief mein Herz und deins bewegte. Er war wie andre Tage auch, die ich in Schubladen ablegte. |
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720 | Milde | |||
Vorschautext: Mild ist dieser Tag im späten Oktober. Vielleicht sollte ich auch milder mit mir sein. Warum fallen mir nur meine Sünden ein? Sünden, die keine sind, vielleicht nie waren - ... |
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719 | Gedichte | |||
Vorschautext: Das Unsagbare findet Wortwege aus dir und trifft auf ein Herz *an alle, die sich hier auf ihren Wortwegen treffen |
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718 | Seelentrauerlast | |||
Vorschautext: Nebelschleier lichtverhangen schemenhaft die Sicht Fern die Nähe ohne Weite ist sie wie Verzicht Nebelperlen weint der Nebel auf den schwarzen Ast Ohne Blätter trägt er schwer die ... |
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717 | Beziehungsfrieden | |||
Vorschautext: Im Schützengraben verhärten sich die Fronten bis einer verliert. Verlorener Kampf wirklichen Frieden ruiniert. |
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716 | der toten seelen gleich | |||
Vorschautext: wenn wolken sich nicht mehr vom winde treiben lassen, beharrlich reglos auf starren ästen lasten, die regennassen blätter schwer dem stillen fallen sich ergeben, neigt sich die erde wie ein müdes haupt den kalten gräbern toter seelen gegen. wenn krähenschrei im fluge fern den grauen himmel schneidet und müde hand vergebens, ... |
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715 | Mutter | |||
Vorschautext: Manchmal versetzt mich‘s in alte Zeiten, seh ich eine Frau wie dich von Weitem, die in deinen Farben hell sich kleidet – die Sehnsucht in Erinnerung gleitet: Ich beuge mich, um dich zu umarmen und spüre deinen Herzschlag, den warmen; will so oft so viel von dir festhalten, würde gerne den Abschied verwalten, der sich ahnungsvoll in Umarmung legt, wenn Sehnsucht schon beim Begrüßen sich regt; ... |
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714 | Ich suchte dich in allen Dingen | |||
Vorschautext: Ich suchte dich in allen Dingen und lief Erinnerung entlang durchs Herz, mit allen meinen Sinnen - doch manchmal wurd' es mir so bang, dass alle Wege, die ich ging, wie dunkles Unheil mir erschien. So grausam aus Himmelslüften hing dein Tod – ich konnt' ihm nicht entflieh'n. Dein Tod. Er legte sich in alles. Auch nachts aus Schlaf Gewalt mich riss. ... |
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713 | Novemberschatten | |||
Vorschautext: Novemberschatten sinken so schwer wie Steine Tag ohne Herzschlag |
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712 | Bettwärme | |||
Vorschautext: Daunengefiedert perlt die Kälte an mir ab Schutz unter Flügel |
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711 | Wortwurf | |||
Vorschautext: Worte geschleudert sind sie ein Wurf mit Steinen hart wie das Schweigen |
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710 | Lebenshunger | |||
Vorschautext: Kalte Nachtsuppe Ausgelöffelt die Stunden Deftiges Frühstück |
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709 | unzerbrechlich | |||
Vorschautext: fragil ist das, was in uns ist fragil ist auch, was uns umgibt erst wenn zerbricht, was leicht zerbrechlich sehn wir all das, was immer war und bleiben wird beständig das gute war und bleibt so nah! |
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708 | Man sagt, wir wären Engel | |||
Vorschautext: Man sagt, wir wären Engel, jedoch mit einem Flügel - drum könnten wir nur fliegen, wenn wir im Arm uns wiegen. Mein Flügel ist gebrochen, und die, die ich umarme, die hatten noch nie Flügel, nur Träume, die gezügelt. Und die, die ich umarme, die sind zu hoch geflogen ... |
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707 | Rauchzeichen | |||
Vorschautext: über den Dächern wolkiggraue Rauchzeichen der Winter wartet noch fehlt Herzwärme, die kreist und seine Stille erträgt |
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706 | zeitgleich | |||
Vorschautext: grauverhängt die fahle Scheibe während Nebeldunst noch Schatten in die hoffnungsarme Seele wirft hat die fahle Scheibe längst schon sich mit goldner Zunge durchgeschlürft |
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705 | Himmelblick | |||
Vorschautext: Aus weiten Augen trifft mich sein tiefblauer Blick und ich versinke |
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704 | Sonnentage | |||
Vorschautext: geschenkter Lichtblick im Trübsinn des Novembers gezählte Tage |
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703 | Schlagschatten | |||
Vorschautext: Auf Schatten treten die an Füßen kleben - im Vorwärtsgehen Licht und Schatten sehen. |
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702 | Losgelöst | |||
Vorschautext: Fantasie begrenzt von harter Realität unerträglich wäre der Blick auf die Welt und das eigene Leben Nichts würde sich ändern |
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