Titel | ||||
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821 | Tagesschimmer | |||
Vorschautext: schwer trägt die Nacht den dunklen Himmel und nimmt gebeugt das Dunkel mit, dahinter grau der Tagesschimmer - ich trag ihn mit mit leichtem Schritt, bis er sich löst von meiner Schulter und heller in die Stunden fällt, verstreut um mich die kleinen Wunder tief ins Gemüt -und Zeit wird hell. |
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820 | tagträume für mich | |||
Vorschautext: der tag ist heut nicht aufgewacht im arme hält ihn noch die nacht sie summt ihm leis ihr abschiedslied in frieden sie die erde wiegt mir träumt ich wäre tag und nacht auch mond der allen schlaf bewacht ein wanderer zwischen den welten von sonne und sterne erhellten und wiegende erde wiegt mich mit sanft lädt sie mich ein zum ersten schritt ... |
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819 | Blütenmeere | |||
Vorschautext: Blütenmeere wogen nieder, schmücken Erde mit Gefieder, das nicht fliegt, nur harrend liegt, seine Kraft an Erde gibt, die sich auftut, sich sie nimmt, nährt den Baum, erfüllt den Sinn. Tröstend, dieser Augenblick. Ist vielleicht auch mein Geschick, wenn sich meine Ungeduld an dem Lauf des Lebens schult, ... |
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818 | Im kühlen Schatten | |||
Vorschautext: Mit vielen Sommern auf der fahlen Haut lässt es sich träge träumen im kühlen Schatten unter Bäumen. Nur heißer Atem rieselt durch das Laub. Die Zeit liegt willig hingeschmolzen dem Sommerherr zu seinen Füßen - als gäb’s für sie nie wieder morgen, lässt sie zur Neige sich ergießen. Doch mit ihr geh’n so viele Träume! Des Sommers Lebenshunger ist gestillt. ... |
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817 | ich stell die welt verkehrt | |||
Vorschautext: ich stell die welt verkehrt was bei mir bleibt, hat wert was lose ist, das fällt was festgewachsen, hält was oben bleibt, wird lichter was unten liegt, wird dichter darauf lässt es sich wandern im kopf neue gedanken |
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816 | Wer bin ich denn | |||
Vorschautext: Wenn Illusionen mir zerspringen, seh' ich das Leben, wie es ist. Darin noch einen Sinn zu finden – mal gelingt's, mal gelingt es nicht. Wer bin ich denn, mich zu erheben über die, die es nie geschafft, dem Leben einen Sinn zu geben, weil Lebensrealität versklavt. Wer bin ich denn, um mich zu suhlen auf Sonnenseiten, die geschenkt, ... |
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815 | hätte ich nur noch einen Tag | |||
Vorschautext: hätte ich nur noch einen Tag würde ich tun, was ich nie tat ändern, was mich plagt tun, was ich vermag lösen, was erstarrt bewirken eine gute Tat vergeben, wem ich nie vergab zeigen, was ich verbarg bereuen den verbalen Schlag annehmen manchen Rat verschenken Gut und Hab' geben, was ich nie gab ... |
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814 | Es reicht kein Wort bis hin zu dir | |||
Vorschautext: Wie kann ich dich berühren, damit mein Herz sich wieder regt? Mit Worten dich berühren, wär' Staub, der sich auf Asche legt. Es reicht kein Wort bis hin zu dir - der Bogen ist zu weit gespannt; es öffnet keine Himmelstür, nur kalte Erde - dein Gewand, verstaubt; in Asche liegst du da wie Schatten, lange nicht bewegt, ... |
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813 | verträumt | |||
Vorschautext: ich verträume die stunden und ich träume mich fort träume schlechte tage an einen früheren ort ich träume was ich noch nicht geträumt träume die träume die ich verträumt |
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812 | ein leichtes beben | |||
Vorschautext: erstarrt ist das einst glühendrot und liebend herz gepflastert seine wege mit der steine jahre auf denen du mit mir gegangen bist und manchmal spüre ich ein leichtes beben wenn deine schritte ... |
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811 | mit worten graben | |||
Vorschautext: ich habe kein glattes gesicht keine glatten worte meine trauer schlägt wellen der sprachlosigkeit in der alles mir entgleitet mit worten graben ... |
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810 | Wer schreibt, der öffnet sich für jeden | |||
Vorschautext: Bin mir so sicher, wenn ich schreibe, doch menschenscheu, wenn ich es zeige. Drum, liebe Leser, meldet euch, - auch ich geb' auf all‘ meine Scheu! Ist für euch was lesenswert, dann zeigt es – es ist nie verkehrt! Wer schreibt, der öffnet sich für jeden, der täglich hier will gerne lesen. |
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809 | Die Wiege des Vergessens | |||
Vorschautext: Die Tage ziehen mit den Wolken, Erinnerungen treibt der Wind in Jahre, die mich überholten - Und nichts gibt es, das sie besingt. Sie waren klanglos, ohne Farben, nur ab und zu kurz Licht drauf fällt. Woher nur sind all meine Narben, wenn nicht viel war, das mich beseelt? Versinkt so manches ins Vergessen, damit ganz neu ich mich erfind? ... |
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808 | Trotzdem frei? | |||
Vorschautext: Für alles, was es gibt und was man fühlt, Ursprung und Ursache zugrunde liegt. Wie kann der Mensch wann frei sich fühlen ? Ist freier Wille unterlegen dem, was man erfahren hat im Leben? Wir Sinn nur der Erfahrung geben? Wenn unbewusst Erfahrung wirkt, ist freier Wille schon verwirkt? Warum wird wohl ein Mensch, der frei sich wähnt, heimlich von seiner Freiheit doch gequält, ... |
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807 | ein feuriger tanz | |||
Vorschautext: was wären die tage ohne nächte dazwischen ohne sehnsucht im mondlicht und dich so vermissen die träume verblasst und sterne gestorben ein feuriger tanz vom morgen zum morgen ein rastloses leben in brennender zeit die hölle auf erden und ich zu sterben ... |
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806 | hauchzartes Schattenbild | |||
Vorschautext: Dein Gesicht verweht und jeder Form entschwunden, und immer wieder schwindet's aus Erinnerung. Zu lange schon bist du in Sphären fremd gebunden - ich ahne sie, wenn schauert mich die Dämmerung. Schatten gleich ich nach vergänglich' Spuren suche, die überall so fern nicht aufzuhalten sind. Sind es im Herzen meine leisen Sehnsuchtsrufe, die stetig sammeln dich, bevor die Zeit gerinnt? Die Wolken zeichnen ahnungsvoll ... |
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805 | rad der zeit | |||
Vorschautext: dürft' ich das rad der zeit kurz halten, ich wüsste nicht, soll sie anhalten, doch besser vor zu dir, ganz still in deine welt ich lenken will. und wenn zurück zu dir ich lenkte, mein leben ich an dich verschenkte. * für meinen Sohn Danjar |
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804 | Fingerzeig | |||
Vorschautext: Zeig‘ ich auf andre mit dem Finger, sind da an meiner Hand drei Dinger, die zeigen auch auf mich – und plötzlich schäm ich mich! |
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803 | Straßen der Nacht | |||
Vorschautext: Das Leben ist nachts in den Straßen erstorben - kein Hundegebell hinterm Hoftor, verborgen, kein Vogel flattert erschreckt vor mir auf, keine streunende Katze im nächtlichen Lauf. Hell beleuchtet ist jeder Winkel in der Nacht – einsam, der Mond, ... |
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802 | narben | |||
Vorschautext: dein zorn überrollt mich ich krieche erschreckt in mein schneckenhaus um leise dein getroffensein zu spüren die narbe kriecht auf deiner haut |
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