Titel | ||||
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805 | Glück ist wie ein Überfall | |||
Vorschautext: Glück ist wie ein Überfall: Es fällt unbändig Freude dir ganz unerwartet in den Tag, und weckt die Hoffnung, die so lange schon zerstört am Boden lag; es reißt den Himmel in dir auf, aus deinem Mut wachsen dir Flügel; und Zuversicht trägt wie der Wind: sie lässt hoch ... |
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804 | Vorfrühling | |||
Vorschautext: graue Gemüter tauen auf im Morgenllicht die hochgezog'nen Schultergürtel senken sich Hände tasten sich aus warmen Jackentaschen schlaftrunkene Münder morgens früher lachen Blicke kriechen nicht mehr entlang am Boden sie heben sich und schweifen fernweit nach oben |
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803 | Selbstbesinnung | |||
Vorschautext: Es ist zu schwer, lange die Waagschale zu halten, für die, die nie im Gleichgewicht sind. Lass los die Hand! Das Leben kann neu der gestalten, ... |
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802 | grenzauflösend | |||
Vorschautext: Der Mensch macht im Leben zwei unausweichlich grenzaufösende Erfahrungen, ohne als 'verrückt' zu gelten: die Geburt und der Tod. Was dazwischen liegt, erfährt jeder unterschiedlich 'ver-rückt' in der Not. |
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801 | Lass uns nach Schmetterlingen suchen | |||
Vorschautext: Lass uns nach Schmetterlingen suchen - sie sind so lautlos, wenn sie fliegen, so still und ruhig auf warmer Haut, wenn sie geborgen auf uns ruhen und wir uns sacht wie Blumen wiegen - und du und ich, wir atmen kaum. |
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800 | Pfeil und Bogen | |||
Vorschautext: Hinter dem Gift des Vorwurfs liegt ein tiefer Schmerz - auch den spürt das getroffene, offene Herz. |
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799 | Himmelsbläue | |||
Vorschautext: Die Himmelsbläue senkt sich auf Wälder, Wiesen, Stadt und Haut, als schwebte sie mit Schwingen lichtleicht und ohne einen Laut; so nah, dass ich kann greifen je eine Handvoll Himmelblau, und es ins Leben streuen, das viel zu lange schon war grau. |
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798 | der lange Weg | |||
Vorschautext: du wählst den kurzen Weg im schnellen Sprint: jäh treibt glühende Energie als Stichflamme ins Ziel und zündet Knospen der Erkenntnis in Glut und Asche - und vor dir liegt der lange Weg der kleinen ... |
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797 | Auch mir | |||
Vorschautext: Ich sage mir an jedem Muttertag, ich gab das Beste, was ich in mir hab'; und war es manchmal nicht genug, wurde nie leer der Liebe wärmend' Krug; die Liebe trug durch schwere Zeiten; heut' weiß ich, ich muss um sie nicht streiten; ich muss nicht warten, dass man sie mir schenkt - weil sie der Kinder Wege zu mir lenkt; es muss heute nicht sein, auch nicht morgen - ich kann selbst für mein Wohlergehn sorgen; ... |
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796 | Mütter für den Frieden | |||
Vorschautext: ungeschmückte Worte ohne Blumen einen Strauß voll Liebe euer Suchen euer Herz in Frieden eure Angst eure kleinen Siege euren Kampf und euer Verlieren euer Leid eure vielen Sorgen Unsicherheit ... |
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795 | Müßiggang | |||
Vorschautext: Müßiggang - Laster, das man verschweigt und mit niemandem teilt; nur genießt, pflichtbefreit, die vertrödelte Zeit, atemlang. |
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794 | Verbunden | |||
Vorschautext: der frühe Morgen wischt den Schlaf mir aus den Augen, als es draußen munter singt aus den grünen Lauben; der Himmel senkt hellgolden sich in Morgenkühle und in Tagträume, die schon wartend vor der Türe, verstreuen die Fülle aus Klang und Farbenspiele. ... |
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793 | im spiegel versiegelt | |||
Vorschautext: sorgen zeichnet mir der spiegel falten, furchen, gräber ziehn durch ihn mein gesicht scheint wie versiegelt ich frage ihn, ob ich das bin nebel steigt aus seiner tiefe trübt ein den prüfend klaren blick als ob er meinen namen riefe ruft dumpf aus mir etwas zurück ich hätte gern, dass er mir sagt dass sorgen, nebel ziehn vorbei ... |
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792 | Herbstnebelgedanken | |||
Vorschautext: nach Wärme suchen wenn Herbstnebelgedanken im Feuer zünden es steigt leise Besinnung die Zeit verfällt in der Glut *Tanka |
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791 | in lautleisem Schweigen | |||
Vorschautext: Radikal zeigt Hass sich und Vernichtungswut auf beiden Seiten Entsetzen wird den letzten Funken Friedenssehnsucht noch vertreiben Asche Schutt und Blut ... |
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790 | Blättern durch Worte | |||
Vorschautext: Blättern durch Worte, die meine Schatten werfen Undurchsichtig bin ich geblieben in den dunklen Worten Worte, die kein Leuchten traf |
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789 | beziehungslos | |||
Vorschautext: Ich will nicht mehr, sagt sie. Und er: dann geh. Ich brauch dich nicht; ich kann mein Leben ohne dich gestalten. Sie schweigt. Und schaut ihn an; nur eines noch: beziehungslos kann ich mich nicht entfalten. Und geht. Dreht sich nicht um. Sie geht wie eine Fremde. Er lauscht auf ihre Schritte; wartet befremdet. ... |
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788 | in mein Himmelszelt | |||
Vorschautext: hinter geschlossenen Augen in Morgensonnenflut wird ruhig der Atem der sacht sich hebt und senkt fast wie die Blätter eines Baumes die noch kein Windhauch lenkt hinter geschlossenen Augen in Morgensonnenflut ... |
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787 | Raureif auf Herzen | |||
Vorschautext: Schnee liegt auf den Jahren Unter den Schritten knistert Raureif auf Herzen |
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786 | In keinen andern | |||
Vorschautext: Was dich fruchtlos belastet - streich' es aus deinem Leben! Du kannst in keinen andern den Seelenfrieden legen. Was du auch tust, du dich bemühst - nie wird's genug, erfüllend sein! Du füllst nur ewig leeren Krug und mehr und mehr in ihn hinein. Und bist du leer und ausgebrannt, macht Unzufriedenheit sich breit. ... |
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