Die Hülle war aus Sand

Ein Gedicht von Farbensucher
Die Mauern reißen ein.
Die Wände fallen. Nacheinander.
Es bleibt kein Stein auf Stein.
Kein Mit-, kein Ineinander.

Dazwischen die Gestalt.
Aufrecht und unbewegt ihr Schatten.
Er ist ihr einz'ger Halt,
als aus ihr steigt ein irres Lachen.

In ihrer Hand das Schwert!
Damokles - Angst hat sie verlassen.
Ihr Haupt blieb unversehrt -
doch stürmen schon die grauen Ratten.

Das Nagen, das beginnt -
zuerst an Füßen, dann an Händen.
Blutende Ohnmacht rinnt -
die Seele noch geschützt von Wänden.

Sie wehrt sich, bäumt sich auf -
nur Leben darf des Lebens Ende sein!
Sie bleibt in sich zuhaus -
es fällt die Hülle, es fällt nur Schein.

Nackt, schutzlos, steht sie da.
Aufrecht der Schatten - ihr Gewand.
In ihr bleibt das, was nah:
Das Leben. Die Hülle war aus Sand.

Informationen zum Gedicht: Die Hülle war aus Sand

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05.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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