Profil von Anton Schlittmaier

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Anzahl Gedichte: 325
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Gedichte gelesen: 618.452 mal
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Titel
205 Gefährliche Überkompensation 06.02.20
Vorschautext:
Du lerntest nie Latein,
doch später: Fremdwortfreund
warst Du, der andern Pein
und lebtest eingezäunt.

Und Zwang kam auf: Jetzt nur
kein deutsches Wort und schwer
verständlich. Lebst Kultur:
Gepflegt ist Dein Verkehr.

Doch neulich lagst Du schief:
Statt „ad hoc“ sagst „ad dock“.
...
204 Die Liebe ganz frei und absichtslos 05.02.20
Vorschautext:
Der Morgen erhebt sich aus der Nacht.
Mein Hirnstamm ganz rege: Er bewacht
den Atem, Reflexe, Blut und Herz.
Das Ich blieb vergessen, fern, auswärts.

Des Nachts, Du ergriffst die Hand von Ihr,
hieltst sie nur so, ohne jede Gier:
Die Liebe ganz frei und absichtslos.
So wär ich auch gern in Deinem Schoß.


© ANTOSCH
203 Denken aus dem Schmerz 05.02.20
Vorschautext:
Wozu ist Philosophie denn da?
Das Wort heißt: „Liebe zur Weisheit“.
Ach, die Bedeutung ist so weit:
So gib mehr Charakteristika!

Der Sinn des Ganzen, das Wissen auch
und sein Erwerb, wie der richtig
vonstattengeht; und gewichtig
soll das Erkannte sein: Wahrheitshauch!

In Themen dann breit gefächert und
gelehrt. Erkenntnis zuerst wird
...
202 Sehverhinderung 05.02.20
Vorschautext:
Vorbei an Wiesen. Ich seh‘
die Straße schlecht. Da brummt
ein Auto. Eine Ameise
begattet vor dem Baum.
Ich sehe nichts genau-
es. Ist so verborgen,
genauso wie die Straße.
Wer zeigt sich überhaupt noch?
Drei Vögel zwitschern so laut,
dass ich sie sehen müsste.
Ach, Fehlanzeige. Nichts
zu sehen, nur das Zwitschern,
...
201 Glückliche Stunde 04.02.20
Vorschautext:
Der Schnee liegt schwer auf den Tannennadeln
Die Nässe tropft jetzt auf meinen Kopf
Und tief im Herzen, da spür‘ ich’s: Tadeln
Wie Marter bricht es herein: Geklopf

Der Wald, der Himmel, die Grenzen fließen
Das Dunkle kommt mit der Dämmerung
Vom Nachtwind weiß ich das Lied: Sie bliesen
So fest. Es bleibt mir nur Abhärtung

Die späte Stunde wird nun bald kommen
Das Klopfen und dann der Wind; Ich brüll
...
200 Zwischengedanken 04.02.20
Vorschautext:
Wofür sind die schwarzen Tasten am Klavier
Halb erhöht

Warum sind sie
Schwarz
Nicht blau
Grün
Rot

Und wofür sind die Pausen
Achtel
Viertel
...
199 Glitzernde Worte 04.02.20
Vorschautext:
Am Schild vorbei
Und neue Worte
Was ist der Sinn
Der glitzert schwarz
Vom Schild. Gehört
Das denn da hin
Das Silber zeigt
Die Schrift. Ich gähn‘
Und drück die Hand
Ans Schild. Es fällt
Nicht. Komm wir geh’n
Die Andren seh’n
...
198 Hättest Du nichts gesagt 03.02.20
Vorschautext:
Hättest Du nichts gesagt
Wäre nichts erklungen
Und auch nichts verklungen
Letztlich hätte ich gar nichts gehört

Zum Glück hast Du gesprochen


© ANTOSCH
197 JA zum Jetzt 03.02.20
Vorschautext:
Das Jahr, das ich das „gute“ nenn‘
In dem ich für das Leben brenn‘
Es kommt

Fünf Jahre später pulst Dein Traum
Du machst jetzt keinen Purzelbaum
Zu früh

Nun, dreißig Jahre sind vorbei
Du fühlst Dich jetzt so schwer wie Blei
Zu spät

...
196 Der Löwe singt zum Ende 03.02.20
Vorschautext:
Du sprachst zu uns monströs
Der Himmel wird porös
Der Einbruch aller Macht
Und doch unendlich sacht

Das Dunkle ist noch da
Die letzte Tat – Omega
Die helle Sonne siegt
Der Löwe singt und wiegt


© ANTOSCH
195 Abgeschirmt von allen Sternen 02.02.20
Vorschautext:
Der Schirm, der schützt Dich vor dem Regen
Den Himmel siehst Du somit nicht
Der Blick, der leidet hier Verzicht
Und wieder bist Du nicht verwegen

Die Nässe lässt Du in der Ferne
Und trocken möchtest Du das Haar
Die Welt, sie bleibe steuerbar
Du siehst nun wirklich keine Sterne


© ANTOSCH
194 Murmeltiertag 01.02.20
Vorschautext:
Es murmelt das Tier jeden Tag
Der Wecker erklingt wie ein Schlag
Schon wieder dasselbe wie gestern
Am Anfang bleibt nur ihm zu lästern

Doch später, da nutzt er die Zeit
Gestaltet sein Leben mal weit
Und Helfen wird ihm nun so wichtig
Den andren erscheint er jetzt richtig

Und Frauen versteht er nun gut
Er bringt ganz in Wallung ihr Blut
...
193 Überlese die Pointe des Gedichtes 01.02.20
Vorschautext:
Eile mit Weile
Liebe zeig‘ auch
Locker‘ die Seile
Denk‘ aus dem Bauch

Treffe oft Freunde
Höre dort zu
Lös‘ das Umzäunte
Komm ohne Schuh‘

Sei nah bei Ihnen
Leb‘ nicht als Atom
...
192 Lange Trennung 30.01.20
Vorschautext:
Lange Trennung von zu Hause
Bin in einem fremden Land
Das hat einen schönen Strand
Doch mich packt hier keine Flause

Mache meine Arbeit gerne
Und ich denk an Dich dabei
Aus der allzu großen Ferne
Bald sind wir nicht mehr entzwei


© ANTOSCH
191 Verwoben im Gedankenbogen 30.01.20
Vorschautext:
Das Tellerklappern segelt um die Tische
Die Pizzen reichen über‘n Tellerrand
Ein junger Kellner grinst und fällt mir ins
Gesicht. Du hörst das leise Säuseln: Pizza
Und denkst so rund und bis zum Rundweg auch
An’s alte Schloss und auch an’s Stahlgerüst
Mit jungen Maurern, säuselnd wie die Pizzen
Da bin ich wieder und stütz mich fester
Mit meinen Ellenbogen auf den Tisch
Auf dem die Pizzenteller steh’n und säuseln.
Und mich ins Träumen wiegen – bis zum Klappern

...
190 Sei dem Detail doch zugeneigt 29.01.20
Vorschautext:
Der Mittagswind, der bläst heut‘ eiskalt
in dein Gesicht. Naturgewalt!
Umwölkt ist heut‘ das Sonnenlicht,
in Schlagzeilen veröffentlicht.

Minister wird jetzt auch bekrittelt.
Der Etat wird dieses Jahr gedrittelt.
Die Firmen zeigen sich aktiv.
Ist sowas denn informativ?

Der kalte Wind, der bläst noch immer,
ganz ungenau, sogar noch schlimmer.
...
189 Verschwörung 29.01.20
Vorschautext:
Die Tage wären gezählt
und toben wild durch die Netze der Welt
und alles verloren.
Sie wissen, verschworen
die andren, nicht sie.
Astro killt Logie.

Und laut und lauter der Schrei:
Der Untergang komm herbei!
Die Sehnsucht nach Panik,
ein Schrei aus Mechanik.
Oh, Grauen komm doch,
...
188 Greif Dir Deinen Stern 28.01.20
Vorschautext:
Wer möcht‘ nicht gern
sich einen Stern
ins Zimmer hängen,
ganz frei von Zwängen?

Ein Stern, der klebt
nicht mehr und bebt:
Das Königszeichen,
es soll nun weichen!

Die Harmonie,
der Kolibri,
...
187 Weite Dich und spar Dir Leid 27.01.20
Vorschautext:
Eine Laus, die baut ihr Haus
und sie weiß, was eine Laus
so im Allgemeinen weiß.
Erstmal sucht sie sich die Speis.

Und die Katze fängt die Maus,
die ist ein so guter Schmaus.
Ihre Krallen sind sehr scharf,
diese nutzt sie nach Bedarf.

Ja, die Katzenwelt ist klein,
doch sie ruht in ihrem Sein.
...
186 Zerbrochene Kronen und übertroffene Stars 27.01.20
Vorschautext:
Corona, Kranz und Krone
Auch Ring und Schar und Gruppe
Celans Corona*: So’ne
Erlebte schöne Kuppe

Der Virus lenkt die Zeiten
So schnell zerbrechen Kronen
Zu Krankheit, Todgeweihten
Immun übertriffst Du Ikonen

*Corona: Gedicht von Paul Celan

...
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